+++ Philip Sayce spielt auf dem Guitar Summit! +++

Philip Sayce: Leidenschaft in jedem Ton

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(Bild: © Adam Kennedy 2023)

Philip Sayce steht für elektrisierenden Gitarrenrock mit Seele – irgendwo zwischen Hendrix, Clapton und Stevie Ray Vaughan, aber mit ganz eigener Handschrift. Der in Wales geborene, in Toronto aufgewachsene und heute in Los Angeles lebende Ausnahmemusiker begann früh mit der Gitarre und tourte schon als Teenager mit der Jeff Healey Band um die Welt. Später spielte er vier Jahre lang mit Melissa Etheridge und arbeitete mit Künstlern wie Uncle Kracker, ZZ Top und Deep Purple. Heute begeistert er als Solokünstler mit intensiven Songs und furiosen Liveshows.

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INTERVIEW

Du hast im Laufe deiner Karriere mit vielen großartigen Musikern zusammengearbeitet. Gab es jemanden, dessen Spiel oder Herangehensweise dich auf unerwartete Weise beeinflusst hat?

Ich bin unglaublich dankbar dafür, von einigen der brillantesten Musiker unserer Zeit aus nächster Nähe lernen zu dürfen. Jeff Healey hatte einen enormen Einfluss auf meinen Ansatz zur Musik – seine Herangehensweise war einzigartig und inspirierend. Auch Melissa Etheridge hat mich auf ihre eigene Weise geprägt, besonders durch ihren unnachahmlichen Groove und die mitreißende Präsenz, die sie auf der Bühne ausstrahlt. Mit beiden Künstlern habe ich mich immer wie ein Schwamm verhalten, versuchte, so viel wie möglich aufzusaugen, während ich mit ihnen spielte. Besonders überraschend war der Einfluss von Kenny Aronoff, der mich ermutigte, alles fließen zu lassen und mit voller Hingabe und Leidenschaft zu spielen. Er brachte mir bei, wie wichtig es ist, ständig hart zu arbeiten, zu üben und gleichzeitig körperlich sowie geistig fit und gesund zu bleiben.

Wie hat sich dein kreativer Prozess mit den Jahren verändert? Denkst du, dass du heute anders ans Songwriting herangehst als noch zu Beginn deiner Karriere?

Heute nähere ich mich dem Songwriting mit einem viel größeren Selbstvertrauen, einer tiefen Freude und einer inneren Ruhe, die mir früher oft fehlte. Die Zusammenarbeit mit angesehenen Songwritern wie Marti Frederiksen, Busbee und Richard Marx öffnete mir nicht nur neue Perspektiven, sondern auch das Hören von Alben von Melissa Etheridge, Jeff Beck und Uncle Kracker half mir, meine eigene Stimme zu finden. Es wurde mir klar, dass meine Gedanken und Erfahrungen genauso wertvoll und einzigartig sind wie die der anderen.

Du verwendest oft Vintage-Gitarren. Gibt es eine spezielle Gitarre, die für dich eine besondere Bedeutung hat?

Ich liebe all die Gitarren, die mich über die Jahre begleitet haben. Besonders in Erinnerung bleibt mir meine „Mother” – eine Stratocaster aus dem Jahr 1963. Diese Gitarre ist schon seit vielen Jahren an meiner Seite und hat mit mir so einiges erlebt: von Auftritten bei den Oscars und den Grammys bis hin zu absolut leeren Bars, in denen außer meiner Band und dem Barkeeper niemand anwesend war. Es ist jedes Mal ein echtes Vergnügen, sie zu spielen!

Stellen dich Vintage-Instrumente auf Tour vor besondere Herausforderungen?

Dank des Gitarrenbauers Brian Mascarin aus Toronto bleibt meine „Mother” immer in bestem Zustand. Ab und zu muss ich einen Tonabnehmer, die Stimmmechaniken oder die Saitenreiter austauschen. Der Schlüssel, um Vintage-Instrumente in Topform zu halten, liegt in einer regelmäßigen Wartung.

Welche Rolle spielt die Wahl des Verstärkers bei deinem Sound? Spielst du ausschließlich mit Röhrenverstärkern oder greifst du gelegentlich auch auf digitale Modelle zurück?

Der Verstärker ist ein wesentlicher Bestandteil meines Sounds. Ich verwende vor allem Röhrenverstärker, hauptsächlich Modelle, die von Cesar Diaz und Tommy Cougar entwickelt wurden. Cesar Diaz gehört zu den größten seiner Zunft und hat mit Legenden wie Stevie Ray Vaughan und Eric Clapton zusammengearbeitet. Ich hatte das Glück, viel Zeit mit ihm zu verbringen, und er hat mir unglaublich viel beigebracht.

Mit Tommy arbeite ich mittlerweile schon fast 20 Jahre zusammen. Er ist ebenfalls brillant und für mich der beste Verstärkerdesigner der Welt. Allerdings habe ich im Studio auch Amp-Simulationen von Neural DSP verwendet und bin absolut beeindruckt von deren Qualität.

Wenn du dir eine perfekte musikalische Zusammenarbeit mit einem Künstler deiner Wahl vorstellen könntest, wie würde diese aussehen und warum gerade diese Person?

Oh, das ist eine großartige Frage! Momentan würde ich sagen: The Weeknd und Tame Impala. Ich finde, sie haben einige der besten Popsongs der letzten zehn Jahre gemacht. Ich würde gerne meine eigene Würze zu ihrer Musik hinzufügen.


Philip Sayce spielt auf dem Guitar Summit, der vom 26.-28. September im Rosengarten in Mannheim stattfindet. Tickets: www.guitarsummit.de/tickets

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