Angesichts von gerade mal 3 kg Gewicht dürfte beim User Freude aufkommen. Sehr angenehm! Während die Gitarre ausgewogen auf dem Bein liegt, fällt bei Gurtbenutzung ihre extreme Kopflastigkeit unangenehm auf. Ursache ist der völlig deplatziert angebrachte Gurtknopf auf der Rückseite des oberen Cutaway-Horns. Abgesehen davon lässt sich die S-450 höchst komfortabel bespielen. Das nicht zu dünne Halsprofil mit seinen abgerundeten Griffbrettkanten und Bunddrähten kuschelt sich förmlich in meine Hand.
Die holzig griffigen Oberflächen bieten auch schwitzenden Händen eine angenehme Haptik. Stressfreien Zugang zu den höchsten Lagen bietet die gerundete Zarge am Halsübergang. Die gesamte Konstruktion gibt sich extrem schwingfreudig, was auch am Body deutlich zu spüren ist.
Soviel Intensität hätte ich von Pappel nicht erwartet, auch nicht von gerösteter. Straffe, definierte Bässe, prägnante Mitten, klare, luftige Höhen mit überdurchschnittlichem Obertongehalt prägen das ausgewogene Klangbild. Dank direkter, spontaner Ansprache, flinker, vitaler Tonentfaltung und hardtail-unterstütztem, standfestem Sustain punktet die Spira-Gitarre mit sehr guter Dynamik und fördert damit ausdrucksstarkes, variables Spiel.
Nicht nur aufgrund der durch den 24-Bund-Hals verschobenen Position des Neck-Pickups tönt dieser nicht ganz so wuchtig und druckvoll wie beispielsweise ein vintage-orientierter PAF oder ein vergleichbarer Abnehmer, sondern die Keramikmagnete des Spira Villian liefern per se ein aufgeräumteres, strafferes und klareres Klangbild bei etwa gleichem Output.
Ähnliches vernehme ich auch beim Villian-Stegpickup, dessen Frequenzbereich sich im Vergleich zu einem PAF-Pendant insgesamt frequenzmäßig etwas nach oben verschiebt, soll heißen kompakte Bässe, drahtige, stringente Mitten und knackig-klare Höhen mit reichem Obertonangehalt.
Die Kombi perlt glockig, klar und spritzig und bietet sich für cleanes Rhythmusspiel oder Arpeggien an. Soweit der cleane Verstärker. Im Distortion-Betrieb behalten die Sounds ihre Kompaktheit, Transparenz und ihr Durchsetzungsvermögen. Dabei zeigen die Pickups präzise Saitentrennung, setzen dynamisches, akzentuiertes Spiel adäquat um und unterstützen das Sustain. Ebenso feinfühlig reagieren sie auf das gleichmäßig arbeitende Volume-Poti.
RESÜMEE
Spira Guitars, ein neuer Stern am Gitarrenhimmel? In jedem Fall schonmal den Preis betreffend, denn für unter 400 Euro darf sich die Konkurrenz sicherlich warm anziehen. Erst Recht, wenn man dafür eine geschmackvoll designte, aus thermobehandelten Hölzern top verarbeitete Gitarre mit hochwertiger Hardware, sehr guten Resonanzeigenschaften und achtbaren Sounds erhält.
Die durch den deplatzierten vorderen Gurtpin verursachte Kopfplastigkeit hätte man bei sorgfältiger Endkontrolle ebenso feststellen müssen, wie die scharfkantigen Bridge-Schrauben bei Einstellung einer praktikablen Saitenlage. Trotz dieser Fauxpas komme ich nicht umhin, der Spira S-450 ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu attestieren.
Pappelkorpus,Seitendämpfer als Zugabe,und Quilted-Maple-Furnier zum unschlagbar günstigen Preis von knapp unter 4oo,-€,-da kann man wohl kaum meckern!
In China produziert,und mit thermo-behandelten Hölzern versehen,-das klingt fair und schaut optisch gut aus.
Schade,daß solche Gitarren leider noch nicht in den 1980er-Jahren verfügbar waren! Da zahlte man für eine koreanische Samick im B.C.Rich-Warlock-Nachbau-Design mit einem merklich verkleinerten Body bereits satte 750,- DM ohne Köfferchen,bzw. Gigbag,und ohne Zubehör (Inbusschlüssel,Plektren,Gurt etc.). Obwohl ausgerechnet diese besagte Samick „Warlock“-Copy mit Agathis-Korpus und fettem Ahornhals im unverbastelten Originalzustand heutzutage schon wieder von Sammlern gesucht wird!
Die unpraktische Gurtpinplatzierung war ja auch bei den Ibanez-Iceman Gitarren bemängelt worden. Aber,das ist wohl jammern auf hohem Niveau.
Extrem schwingfreudig, vor allem am Korpus, bedeutet letztendlich dass diese Frequenzen nicht zu Gehör kommen, weil durch die Übertragung auf die Konstruktion gedämpft. Spürbare Schwingungen sind ja eh nur im untersten Frequenzbereich angesiedelt, deshalb auch nicht so entscheidend. Ich möchte keine “Tonholzdiskussion” anzetteln. Nach meinem Verständnis ist für den Ton der Anteil Frequenzen relevant den die Konstruktion nicht schluckt, also nicht zum Mitschwingen anregt. Dafür sind alle Komponenten relevant. Passt die Kombination aus gedämpt und nicht gedämpft klingt’s gut (Natürlich Geschmackssache)
Schick isse ja. Die Hölzer lesen sich gut, die Handhabung auch, der Preis ist attraktiv.
Aber sorry, auch bei “nur 400€” ist es schon sehr ärgerlich, ein unnötiges Loch auf der Rückseite des Korpus gleich mit zu erwerben. Wohin legt man den Gurtpin am besten, eine der 4 Halsschrauben vielleicht? Das obere Horn lässt ja quasi nix zu.
Tja, und das mit den Madenschrauben ist auch so eine altbekannte, lästige und komplett unnötige Geschichte. Viele Käufer dieser Gitarren werden Einsteiger sein, die dann für Holzarbeiten (Gurtpin), Madenschrauben (neuer Steg, einzeln kriegt die doch niemand) und zugleich Saitenlage, beim Gitarrenbauer des Vertrauens gleich den fünften Hunderter abdrücken dürfen.
Weil das sicher nicht nur mich ärgern dürfte (der nach 40 Jahren Musizieren sich ggf. selbst dran setzt), überlege ich gerade, ob die heutigen Tests nicht alle etwas zu fröhlich unterwegs sind. Klar, Qualität hat unterm Strich zugenommen und Preise bleiben moderat – aber ob die Ärgernisse durch miese Pickups und Schichtholzkorpus entstehen (ich denke an meine erste 80er Hohner ST) oder durch so einen Unsinn hier, ist egal. Sowas versaut einem das schönste Hobby der Welt, wenn hier die Gleichgültigkeit durchkommt. Ich werde sie daher nicht erwerben, Grüße an den Hersteller bzw. Importeur.
Pappelkorpus,Seitendämpfer als Zugabe,und Quilted-Maple-Furnier zum unschlagbar günstigen Preis von knapp unter 4oo,-€,-da kann man wohl kaum meckern!
In China produziert,und mit thermo-behandelten Hölzern versehen,-das klingt fair und schaut optisch gut aus.
Schade,daß solche Gitarren leider noch nicht in den 1980er-Jahren verfügbar waren! Da zahlte man für eine koreanische Samick im B.C.Rich-Warlock-Nachbau-Design mit einem merklich verkleinerten Body bereits satte 750,- DM ohne Köfferchen,bzw. Gigbag,und ohne Zubehör (Inbusschlüssel,Plektren,Gurt etc.). Obwohl ausgerechnet diese besagte Samick „Warlock“-Copy mit Agathis-Korpus und fettem Ahornhals im unverbastelten Originalzustand heutzutage schon wieder von Sammlern gesucht wird!
Die unpraktische Gurtpinplatzierung war ja auch bei den Ibanez-Iceman Gitarren bemängelt worden. Aber,das ist wohl jammern auf hohem Niveau.
Extrem schwingfreudig, vor allem am Korpus, bedeutet letztendlich dass diese Frequenzen nicht zu Gehör kommen, weil durch die Übertragung auf die Konstruktion gedämpft. Spürbare Schwingungen sind ja eh nur im untersten Frequenzbereich angesiedelt, deshalb auch nicht so entscheidend. Ich möchte keine “Tonholzdiskussion” anzetteln. Nach meinem Verständnis ist für den Ton der Anteil Frequenzen relevant den die Konstruktion nicht schluckt, also nicht zum Mitschwingen anregt. Dafür sind alle Komponenten relevant. Passt die Kombination aus gedämpt und nicht gedämpft klingt’s gut (Natürlich Geschmackssache)
Hmm.
Schick isse ja. Die Hölzer lesen sich gut, die Handhabung auch, der Preis ist attraktiv.
Aber sorry, auch bei “nur 400€” ist es schon sehr ärgerlich, ein unnötiges Loch auf der Rückseite des Korpus gleich mit zu erwerben. Wohin legt man den Gurtpin am besten, eine der 4 Halsschrauben vielleicht? Das obere Horn lässt ja quasi nix zu.
Tja, und das mit den Madenschrauben ist auch so eine altbekannte, lästige und komplett unnötige Geschichte. Viele Käufer dieser Gitarren werden Einsteiger sein, die dann für Holzarbeiten (Gurtpin), Madenschrauben (neuer Steg, einzeln kriegt die doch niemand) und zugleich Saitenlage, beim Gitarrenbauer des Vertrauens gleich den fünften Hunderter abdrücken dürfen.
Weil das sicher nicht nur mich ärgern dürfte (der nach 40 Jahren Musizieren sich ggf. selbst dran setzt), überlege ich gerade, ob die heutigen Tests nicht alle etwas zu fröhlich unterwegs sind. Klar, Qualität hat unterm Strich zugenommen und Preise bleiben moderat – aber ob die Ärgernisse durch miese Pickups und Schichtholzkorpus entstehen (ich denke an meine erste 80er Hohner ST) oder durch so einen Unsinn hier, ist egal. Sowas versaut einem das schönste Hobby der Welt, wenn hier die Gleichgültigkeit durchkommt. Ich werde sie daher nicht erwerben, Grüße an den Hersteller bzw. Importeur.