New tool in town

Test: RockCare MultiTool

Anzeige
(Bild: Dieter Stork)

Ein Multitool ist eine praktische Sache, wenn man mit dem Instrument unterwegs ist und/oder keinen Zugriff auf die sonst gut sortierte Werkstatt hat. Statt eines Sammelsuriums an Schraubendrehern, Inbussen und sonstigem Gedöns hat man alles mit einem Griff im selbigen.

Gleich dreizehn oder gar vierzehn Werkzeuge auf einmal gibt es im RockCare MultiTool, und das in zwei Varianten: die rote ist metrisch, die blaue zöllig. Um an das Werkzeug zu kommen, muss die Abdeckung hochgeklappt werden. Auf der einen Seite tummeln sich sechs bzw. sieben Inbusschlüssel in 1.5, 2, 2.5, 3, 4 und 5 mm (1/20“, 1/16“, 5/64“, 3/32“, 7/64“, 1/8“ und 3/16“ beim Zölligen), auf der anderen eine 7-mm-Nuss für Halsstäbe (zöllig 5/16“), ein Lineal mit Millimeter- und Inch-Angaben (50 mm / 2“), ein PH-1-Kreuzschlitz sowie ein 2,4 mm-Schlitzschraubendreher und zu guter Letzt ein ½“-Gabelschlüssel.

Anzeige

(Bild: Dieter Stork)

Weiterhin bietet das MultiTool Saitenkurbeln für Gitarre (mit zwei Aufnahmen für unterschiedliche Mechanikflügel und integriertem Pinpuller für Stahlsaiten-Acoustics) und Bass (mit einer Aufnahme, die auch für große Vintage-Clover-Mechanikflügel geeignet ist). Die liegen lose bei und werden aufgesteckt – fest genug, dass sie satt am Griff bleiben, lose genug, dass sie bei Nichtnutzung locker wieder abgezogen werden können.

In Grundstellung, ohne Aufsatz und ohne ausgeklapptes Werkzeug, ist noch ein eingebauter Saitenschneider nutzbar. Der macht direkt eine exzellente Figur: Das MultiTool liegt satt und ohne harte Kanten in der Hand, auch richtig dicke Basssaiten werden ohne Probleme durchtrennt und selbst nach fleißigem Werkstatteinsatz wackelt da nichts.

Die solide und schwere Bauform hat aber auch ihre Tücken. Das Ausklappen geht recht gut, außer beim Lineal, was an der Abdeckung vorbei geführt werden muss, und beim kleinsten Inbus, der etwas fummelig ist. Einmal draußen, fixiert ihn zwar die anschließend zugeklappte Abdeckung nicht vollständig, sichert ihn aber dagegen, wieder zurückzuklappen. Möchte man damit einen Saitenreiter um mehr als eine halbe Umdrehung in der Höhe zu justieren, muss man den Schlüssel immer wieder neu ansetzen. Das MultiTool ist zu groß, um es einfach in der Hand zu drehen. Je nach Lage der Halsstabmutter, und vor allem je nachdem, wie tief deren Zugang im Hals verschwindet, kann es trotz kugeliger Köpfe bei den größeren Inbussen aufgrund des ausladenden Gehäuses schwierig werden, der Mutter den richtigen Dreh zu versetzen.

Ist alles eingestellt und das Werkzeug wieder verpackt, sollte man nochmal checken, dass das Lineal wieder ordnungsgemäß verstaut ist, das kann sonst unangenehm scharfkantig neben der Klappe herausstehen.

Sonst macht das RockCare MultiTool einen guten Eindruck. Dass es solider gebaut ist als andere Multitools, macht es auch schwerer und manchmal unhandlicher, dafür ist der Saitenschneider der beste, den ich bei solchen Tools bislang in der Hand hatte und eine Saitenkurbel ist auch an Bord.

Internet: www.warwick.de
Preis: je € 19,90

PLUS

● gut sortiert
● exzellenter Saitenschneider
● Saitenkurbel mit verschiedenen Aufsätzen

MINUS

● Lineal scharfkantig

(erschienen in Gitarre & Bass 12/2022)

Produkt: Gitarre & Bass 12/2023
Gitarre & Bass 12/2023
IM TEST: Nik Huber Piet +++ Jackson American Series Virtuoso +++ Guild Polara S-100 Kim Thayil +++ Squier Sonic Precision Bass +++ Fender Tone Master Pro +++ Blackstar HT Club 40 MK III +++ Aguilar SL 110 +++ Beetronics Seabee +++ 901SOUND Fulcrum EXP

Kommentar zu diesem Artikel

  1. kann man damit auch die saitenhöhe eines mex fender jazz bass verstellen, (seltener schlüssel in „) ?

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte dich auch interessieren