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Test: One Control Butter Yellow Auto Quack

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(Bild: Dieter Stork)

Klein, aber fein – das könnte die Devise der japanischen Edel-Treterschmiede One Control sein. Und so präsentiert sich auch der neueste Streich der Firma, das Butter Yellow Auto Quack. Designt wurde es erneut vom schwedischen Pedal-Guru Björn Juhl, der mit den Japanern bereits eine längere fruchtbare Geschäftsbeziehung betreibt.

Der Name deutet es lautmalerisch schon an: Es handelt sich beim Butter Yellow Auto Quack um ein Auto-Wah. Davon gibt es freilich einige auf dem Markt, jedoch ist das Butter Yellow laut One Control speziell für Gitarren und Bass optimiert und bietet eine feinere, engere Filterrange. Zunächst fallen edle Verarbeitung und Präsentation positiv auf. Gebürsteter Stahl, klein und doch robust, und mit 160 Gramm auch genau mit dem richtigen, wertig wirkenden Gewicht. Die Anschlüsse sind, wie bei Mini-Pedalen nicht anders möglich, an den Seiten, dennoch sollte das mit 3,9 x 3,1 x 10 cm sehr kleine Pedal kein Board unnötig überfrachten. Mit nur 6,4 mA frisst das komplett analoge Gerät (True Bypass) kaum Strom.

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Auf der Gehäuseoberseite finden sich neben dem Bypass-Schalter drei Regler: Bias, Delay und Sensitivity. Auf der linken Seite, schräg unter der Output-Buchse, versteckt sich noch ein kleiner Switch – er schaltet zwischen einem eher flachen, subtilen Filterbreich und einem breiten. Seine Position ist etwas ungünstig, da er dem angeschlossenen Kabel in den Weg kommt oder von diesem verdeckt wird – fummelig vor allem in Live-Situationen. Ebenso ist es beim 9V-Anschluss, der sich rechts am Eingang verbirgt.

Der Decay-Regler bestimmt die Geschwindigkeit der Filterkurve, Bias setzt ihren Startpunkt in der Tonhöhe, und Sensitivity bestimmt den Lautstärke-Punkt, ab dem der Filter aktiv wird.

Ein Auto-Wah oder Filterpedal ist, um es kurz zu machen, eigentlich ein Wah-Wah ohne die Fußklappe, dafür mit vorher an den Reglern einstellbaren Parametern. Das Butter Yellow erlaubt hier sehr feine, hochwertig klingende Settings. Die Soundkultur, man kann es nicht anders beschreiben, ist „edel“: Wer schon mehrere Filter gespielt hat, der weiß, dass es manchmal schwierig sein kann, aus diesen wirklich fein ziseliertes Gequake rauszuholen – und das meine ich genau so. Sanfte Reggae- oder Dub-Sounds, sauberes Oaaah und Woooohoo ohne Kratzen ist möglich, genauso aber auch perkussives Tschaka-Tschaka. Das Butter Yellow arbeitet auch hervorragend mit Overdrives zusammen, es möchte am liebsten davorgeschaltet werden. Setzt man man einen Kompressor vor das Butter Yellow, lassen sich die feinsten Nuancen von Quaken und Winseln noch besser aus dem Pedal kitzeln. Gröber wird’s, wenn man den Bright-Schalter betätigt, denn dann kriegt man zwar mehr Effekt, aber eben auch die typischen sich überschlagenden Töne, wenn man etwas zu hart in die Saiten langt.

Das One Control Butter Yellow ist ein feines, kleines Gerät für all jene, die bei einem Auto Wah ein edle Soundkultur suchen, und den Filter als Ton-Skulpteur begreifen, nicht einfach nur als festeingestelltes Wah. Es mag teuer erscheinen angesichts der billigen anderen Mini-Pedale, aber sowohl die haptische als auch die akustische Qualität rechtfertigen den Preis deutlich.

Preis (Street): ca. € 129

PLUS

  • Verarbeitung
  • Sound
  • Spielgefühl

(erschienen in Gitarre & Bass 06/2021)

Produkt: Jimi Hendrix for free
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