Giftefeu & Zuckerschädel
Test: Flattley Bass Chief und Bass Poison Ivy
von Jogi Sweers, Artikel aus dem Archiv
(Bild: Dieter Stork)
BASS POISON IVY
Das Lob gilt auch für die gleichen Bauteile am Poison Ivy. „Bass Poison Ivy”, um genau zu sein, denn es gibt auch eine Gitarrenversion mit komplett anderer Schaltung. Im Vergleich zum bunten Bass Chief wirkt die hier ebenfalls per Hydro Dipping aufgebrachte Grafik fast farblos.
Bei genauer Betrachtung und den richtigen Lichtverhältnissen sind jedoch auch hier zarte Metallflakes als Grundlage erkennbar. Im bassoptimierten Pedal stellt ein Fuzz-Regler den Zerrgrad ein, bevor es zum Attack-Regler weitergeht, den man sich als Überblender zwischen dem regulären Ton und einem mit deutlichen Treble-Boost vorstellen kann.
Der Blend-Regler sorgt dann für die Mischung zwischen der Zerre und dem nach dem ersten Eingangsbuffer abgezweigten Clean-Signal. Volume gibt, wenig überraschend, die Gesamtlautstärke des Pedals vor. Nettes Detail: Dadurch, dass die Knöpfe beim Poison Ivy größer sind, können alle Bezeichnungen ausgeschrieben werden.
Mit Blend voll auf Effektsound geht es schon deutlich angezerrt los, mit wesentlich mehr Wolle im Ton als beim Bass Chief. Je weiter ich Fuzz aufdrehe, desto mehr geht der Sound in die Mitten und bekommt einen ziemlich kistigen Charakter. Nicht uninteressant, aber wenn das der einzige Sound wäre, würde ich das Pedal jetzt wieder im Karton verschwinden lassen. Dem ist aber nicht so.
Die Höhen geht der Attack-Regler an, der neben dem schon erwähnten Treble-Boost auch zunehmend Gain im oberen Register drauflegt, auch wenn Fuzz selbst komplett runtergedreht ist. Voll aufgedreht packt Attack endgültig die Kreisch… Entschuldigung: Kreissäge aus – damit bleibt man ganz sicher nicht ungehört!
Am anderen Ende des Frequenzspektrums kommt das Fundament immer noch zu kurz, aber auch hier kann Abhilfe geschaffen werden. Schon ein leichter Dreh am Blend-Poti rückt die Verhältnisse wieder zurecht und macht den Ton bandtauglich tragfähig.
Fühlt sich fast an wie ein dreigeteiltes Signal, das über die drei Regler in allen möglichen Kombinationen wieder zusammenzusetzen ist. Es macht Spaß, auch mit mehr Clean-Sound als Grundlage zu arbeiten, alle Mischungen haben ihren eigenen Charakter und ihren eigenen Reiz. „Always on” wird das Pedal wohl weniger genutzt werden als der zahmere Bass Chief, aber als sehr flexibles Fuzz macht es sich extrem gut!
Dadurch, dass die Knöpfe beim Poison Ivy größer sind, können alle Bezeichnungen ausgeschrieben werden. Mit Blend voll auf Effektsound geht es schon deutlich angezerrt los, mit wesentlich mehr Wolle im Ton als beim Bass Chief. Je weiter ich Fuzz aufdrehe, desto mehr geht der Sound in die Mitten und bekommt einen ziemlich kistigen Charakter. Nicht uninteressant, aber wenn das der einzige Sound wäre, würde ich das Pedal jetzt wieder im Karton verschwinden lassen. Dem ist aber nicht so.
Die Höhen geht der Attack-Regler an, der neben dem schon erwähnten Treble-Boost auch zunehmend Gain im oberen Register drauflegt, auch wenn Fuzz selbst komplett runtergedreht ist. Voll aufgedreht packt Attack endgültig die Kreisch… Entschuldigung: Kreissäge aus – damit bleibt man ganz sicher nicht ungehört!
Am anderen Ende des Frequenzspektrums kommt das Fundament immer noch zu kurz, aber auch hier kann Abhilfe geschaffen werden. Schon ein leichter Dreh am Blend-Poti rückt die Verhältnisse wieder zurecht und macht den Ton bandtauglich tragfähig.
Fühlt sich fast an wie ein dreigeteiltes Signal, das über die drei Regler in allen möglichen Kombinationen wieder zusammenzusetzen ist. Es macht Spaß, auch mit mehr Clean-Sound als Grundlage zu arbeiten, alle Mischungen haben ihren eigenen Charakter und ihren eigenen Reiz. „Always on” wird das Pedal wohl weniger genutzt werden als der zahmere Bass Chief, aber als sehr flexibles Fuzz macht es sich extrem gut!
(Bild: Dieter Stork)
Pedale, die ich mir einfach nur lange angucken möchte, habe ich selten in der Hand. Die Flattleys sind wirklich sehr schön gemacht, mit Grafiken, die durch die Holo-Flakes eine tolle Tiefe bekommen.
Aber nicht nur die Optik überzeugt, auch klanglich und in puncto Bedienung kann ich nur Gutes berichten. Der Bass Chief deckt eine große Bandbreite ab: Von clean mit leichter Zugabe an Wumms und durchsetzungsfreudigem Clank bis zu krasserem Overdrive sind die Ergebnisse immer schnell brauchbar einzustellen – egal, ob es im Bandkontext unauffällig oder unüberhörbar zugehen soll.
Genauso inspirierend, und definitiv eher im Bereich „unüberhörbar”, ist das Bass Poison Ivy Fuzz, das mit seiner interessanten Schaltung bei einfacher Bedienung eine Menge Sounds bietet. Der Bass Chief ist da entspannter. Bei ebenfalls großer Bandbreite an erzielbaren Sounds komme ich bei ihm schneller zu Ergebnissen. Er liefert immer neue, inspirierende Klänge, die sich von unauffällig bis unüberhörbar im Bandkontext einsortieren.
Die Preise für in einem Familienbetrieb handgefertigte, handverdrahtete und von Hand aufwendig mit Grafiken versehene und lackierte Pedale halten sich absolut im Rahmen. Klare Antestempfehlung!
PLUS
● Optik
● Konzept
● Inspirierende Sounds


(erschienen in Gitarre & Bass 08/2025)
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