Test: Fender Player II Modified Stratocaster HSS
von Franz Holtmann, Artikel aus dem Archiv
SCHLAGKRÄFTIGE AUFWERTUNG
Die Player II Modified Stratocaster ist mit knapp 3,7 kg gut tragbar und in Sachen Anlage, Ausrichtung, Haptik und Zugang gibt es wie gewohnt nur modelltypische Bestwerte zu nennen. Der Hals mit Modern-C-Profil trifft in Sachen Spielkomfort so etwas wie eine goldene Mitte, individuelle Wünsche einmal außen vor gelassen, und die bestens entgrateten Griffbrettkanten mit perfekt daran angepassten und sauber abgeglichenen Medium-Jumbo-Bünde tun ein Übriges, um sofort und wie selbstverständlich mit dieser Strat ins Geschäft zu kommen.
Die Gitarre schwingt gut, zeigt harmonische Auflösung im Akkord mit sauberer Saitentrennung und wartet mit beachtlicher und gleichmäßig zu erzielender Tonlänge bis in den oberen Griffbrettbereich hinauf auf. Soweit so gut! Wir bewegen uns zweifellos im traditionell fundierten Strat-Kosmos.
Was aber vermögen die neuen Player II Modified Humbucker und Noiseless Strat Pickups aus diesen guten Grundlagen zu machen: Beginnend mit den Noiseless-Pickups in Hals- und Mittelposition betreten wir klanglich klassisches Strat-Terrain – allerdings ohne die typischen Nebengeräusche herkömmlicher Single Coils.
Das Geheimnis liegt in der Doppelspulen-Konstruktion: Zwei gegensinnig gewickelte Spulen arbeiten hier im Humbucker-Prinzip, unterdrücken Brummen effektiv und liefern dennoch jenen glockigen Ton, den man von einer Strat erwartet. Die beiden Noiseless Pickups unterscheiden sich in der Tonfarbe eher durch ihre Positionierung, als von der klanglichen Anmutung her.
Beide verfügen über leicht glasige Höhen und ausgesprochen straff konturierte Bässe, die selbst beim Hals-Pickup das knackig klarzeichnende Fundament für sehr schön transparent aufgelöste Akkorde bilden. Im Zerrmodus erfreuen uns beide Pickups mit ihrer kehligen Darstellung und schnellen Tonentfaltung.
Bassquinten schießen knochentrocken vor, Solospiel profitiert vom markanten Anriss und Obertöne sind leicht zu provozieren. Das alles ist schon etwas anders in der klangfarblichen Prägung als der Single-Coil-Standard und doch eindeutig Fender!
Der Humbucker am Steg bietet nun die erwünschte klangliche Erweiterung. Mit gesundem Output und komprimierten Mitten verleiht er der Player II deutlich mehr Rock-Appeal, als das die traditionelle Single-Coil-Bestückung vermag.
Die Höhen bleiben trotz der erwünschten Mittennase angenehm präsent und bei Clean eingestelltem Verstärker bekommen wir im Begleitmodus darüber sehr schön kompakte, immer noch gut durchsichtige Mehrklänge an die Hand. Gehen wir in den Overdrive-Modus, so kommen die nun deutlich dichter zusammengerückten Sounds ausdrucksstark zum Zuge. Knapp gehaltene Akkorde drücken prächtig raus, zeigen die geballte Mittenfaust. Profit ziehen sie nicht zuletzt auch aus den straffen Bässen und dem immer noch leicht glasigen Timbre.
Nicht zuletzt strotzen Powerchords und auch die markant in Szene zu setzenden Sololinien nur so vor Obertönen. Der angeschlagene Ton reißt kraftvoll auf, entfaltet sich spontan und farbstark und lässt sich dynamisch auch bestens modulieren. Da hebt sich anerkennend die Braue eures Vorschmeckers!
Ziehen wir das untere mit Push/Pull-Funktion ausgestattete Tone-Poti, so erreicht dank Coil Split ein durchaus angemessen fenderischer Ton mit bissigem Strat-Appeal unser Ohr. Der fällt im Vergleich zu Hals- und Mittel-Pickup erfreulicherweise auch kaum ab.
Ein knochentrockenes, leicht aufreizbares Signal mit viel hellem Licht aus der traditionellen Ebene, das vor allem in Zerre genommen für jede Menge Biss und Twang sorgt. Die Zwischenpositionen bieten dann auch noch zwei differierende Sounds an: Hals- und Mittel-Pickup den erwartet hohlkehlig tönenden Sound; Steg- und Mittel-Pickup dagegen eine eher vom Humbucker gefärbte Melange, es sei denn wir ziehen wiederum den Knopf des Tonfilters und die Klangfarbe wird etwas flacher, der Ausdruck spirriger.
Das Heben des Potiknopfes dürfte allerdings mit schwitzigen Fingern schwer fallen. Aber irgendwas ist ja immer. Zur Optimierung der Stimmfestigkeit des 2-Punkt-Tremolos wurden bei der Player II Modified Strat kurze Locking Mechaniken, ein gleitfähiger TUSQ Sattel und ein moderner String Tree zugefügt.
(Bild: Dieter Stork)
Ob die abgeschrägte Fase an der Kante des Tremolo-Blocks tatsächlich „besonders nuancierte und gefühlvolle Vibrato-Effekte” möglich macht, mag jeder für sich entscheiden. Immerhin eckt da nichts an und auf jeden Fall lässt sich mit dem 2-Punkt-Tremolo bestens arbeiten.
In der Player II Modified Stratocaster HSS verbinden sich altbewährte mit modernen Komponenten, was den alten Zossen zu einer schlagkräftigen Rockgitarre mit optimaler klanglicher Beweglichkeit macht. Der Humbucker vermittelt Kraft und für eine Strat ungewohnten Druck, aber er lässt sich auch per Push/Pull-Coil-Split zu Single-Coil-Klangfarbe zurückrufen.
In allen Sounds steckt ein guter Anteil an Glas und dieser glitzernde Ausdruck unterscheidet sich auch leicht von herkömmlichen Single Coils. Inzwischen aber wurden die Noiseless Pickups so schön auf den Punkt gebracht, dass diese Klangfarben und der straffe, perkussiv brillante und dennoch harmonisch stimmige Ausdruck tatsächlich als eigenes Timbre von hohem Wert einzustufen ist.
Da von den Spieleigenschaften mit griffig profiliertem Hals und tadelloser Bundbearbeitung ebenfalls nur Gutes zu berichten ist, können wir resümieren: die zeitgerecht aufgearbeitete Modified Stratocaster HSS spielt sich nicht nur komfortabel, sondern vermittelt auch bestes Fender-Flair ohne Reue (keine Nebengeräusche) und erweitert mit dem Humbucker auch noch das Klangrepertoire ganz erfreulich. Das kann man in Summe ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis nennen – Respekt!
Plus
● Design
● Schwingeigenschaften
● Player II Modified Humbucker und Noiseless Strat Pickups
● Schaltung mit Push/Pull-Coil-Split (flexible Sounds)
● 2-Point Synchronized Tremolo
● Hals, Handhabung
● Verarbeitung
Minus
● Push/Pull-Poti etwas schwer zu greifen

(erschienen in Gitarre & Bass 08/2025)
Das könnte dich auch interessieren
Bei der Fender Player II Modified Stratocaster aus Ensenada/Mexico kann man absolut nichts falsch machen,-ich besitze selbst dieses wunderbare Strat-Modell,und bin wirklich sehr zufrieden damit!
Die Pearl White Metallic Lackierung kommt richtig gut,sie ist sauber gefertigt,und die Pickups sind sowieso top!
Gebe hier sehr gerne eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!
kann ich nur bestätigen was die Pia sagt. Ich hab mir die SSS Strat geholt in schwarz/purple. Die Pickups sind spitze, völlig geräuschlos, also ich meine wirklich keine Nebengeräusche, nicht mal ein rauschen. Kann man ohne Noice Gate zocken und macht sie dadurch super Dynamisch. I like it. Genau das was ich gesucht hab.
Außer einer weiteren Preiserhöhung nichts Neues👎
Hallo? Was ist da so toll?
1199 Euro? Noch vor ein paar Jahren für 699 zu bekommen?? Hab noch letztes Jahr ne Am Pro 2 HSS für 1599 gekauft….die haben doch den Schuss nicht gehört, vor drei Jahren wäre diese Gitarre wegen des Preises von euch verrissen worden !
Lächerlich auch die angebliche Qualität zu loben , da kann made in Japan oder China mittlerweile zu moderateren Preisen und innovativeren Dinge glänzen…. PRS… nur mal als Beispiel……Preis Leistung 6-
#Stötz: anscheinend habt ihr leider noch nicht mitbekommen,daß die berechtigten Preissteigerungen (für steigende Lohnkosten,Materialien,Zölle,Werbung und Logistik u.s.w.) mittlerweile bei nahezu allen Gitarrenherstellern (auch bei Eastman in China!) durchgeführt werden?!?
Selbst in Ensenada/Mexiko bei Fender möchten die Mitarbeiter gerecht entlohnt werden! Das dies jedoch häufig eben nicht der Fall ist,zeigt die „Sorglosigkeit“ einiger Leute,die ihre neuen Gitarren aus Asien via Internet beim Großhändler ordern.
Und Japan (vorrangig Ibanez!) ist ja derzeit,-zumindest was die Premium und Prestige Modelle anbelangt,bestimmt nicht auf dem „Gitarrenverkauf Billigsektor“ in den Startlöchern!
Manche leben halt leider immer noch in der Vergangenheit,bekommen die Veränderungen gar nicht mit,-sondern wettern stets renitent wegen der „hohen“ Preise!
Ich ließ mir vor zirka zwei Jahren bei meinem regionalen Gitarrenbauer eine Elektrische nach meinen persönlichen Vorstellungen anfertigen,zahlte da noch 400,- €uro weniger als heute für die gleichen Hölzer (Ebenholz Griffbrett,Mahagoni-Body und AAA+ Maple Decke) eines Doublecut LP Nachbaus) einer nun bei ihm in Auftrag gegebenen Handmade Custom Strat-Kopie mit den fast selbigen Hölzern und Hardware Komponenten. So ist es eben! Und sehr gerne spiele ich auch meine Fender Player II Modified Strat,die ich übrigens bei einem kleinen Gitarrenshop in Berlin für knappe 995,-€ kaufte! Da mußte ich nicht lange verhandeln!
Nun,man darf durchaus sagen,alles wurde etwas teurer,aber bei Fender & Co. steht die Materialqualität und Verarbeitung noch immer an erster Stelle. Da laß ich mir auch die besagte Fender Player II Modified Stratocaster HSS absolut nicht schlecht reden! Ich finde die G&B Testberichte jedenfalls durchaus objektiv und glaubwürdig! Und für die ständig nervigen Nörglern,sowie renitenten Schlechtrednern unter euch,sei dringendst empfohlen,bitte auch mal die momentanen Realitäten der Preispolitik in den Focus zu stellen! Preis-Stillstand gibt’s nirgendwo,-und schon überhaupt nicht auf dem Gitarrenverkauf Sektor!
Dies ist Fakt!
Ja alles bla bla bla…. Solche Preissteigerungen bleiben leider nicht bei den MA in Mexiko hängen sonder bei den CEOs und den Aktionären….die gestiegen Material und Fertigungskosten stehen nicht im Verhältnis zu den Preissteigerungen, Du gehörst zu den Schlaumeiern die das glauben was man ihnen in den sozialen Medien erzählt, aber von Wirtschaft und deren Kreisläufen wenig bis keine Ahnung haben… ja spiel deine tolle Player 2 für 995 Euro, aber es ist ein meilenweiter Unterschied zu einer Pro 2 der den jetzigen Preis lächerlich erscheinen lässt, 40
% Preissteigerung innerhalb eines Jahres…und ….gut aber dann gehörst du zu den Gitaristen die mit einfachen Dingen zurechtkommen und ihre Freude daran haben, aber verbreite bitte nicht so ein unqualifiziertes AllgemeinBLBLaBla….ich bin seit 20 Jahre im internationale Buisness unterwegs und kann dir empfehlen mal genauer nachzuforschen und das Handelsblatt, die Welt , die FAZ oder die Wirtschaftswoche zu lesen und nicht nur auf Google die ersten drei KI basierten und bezahlten Weisheiten zu verbreiten!
# Stötz: Alles recht „belustigend“,-deine ulkigen Kommentare und Weissagungen in echter „Oberlehrer-Qualität!“ Das braucht doch niemand.
Wer interessiert sich heute denn noch ernsthaft für Print-Medien a la Handelsblatt etc.?!? Alles schon geschmolzener Schnee von gestern. Akzeptiere doch einfach mal auch die faktischen Meinungen anderer Menschen,das beruhigt deine Seele und fördert dein neu erworbenes Wissen ungemein. Aber,dies scheint ja derzeit das „gesellschaftliche Problem“ schlechthin zu sein: stets seine harsche Kritik als Egozentriker und „Oberlehrer“ vermitteln zu wollen,und alles andere immer schlecht reden. Traurig!
Leute wie du,verschließen anscheinend beide Augen vor den faktischen Tatsachen,und rennen blind durch die Gegenden.
Preissteigerungen und lukrative Gewinnmargen allein den Firmenbossen zuzuschreiben,weil sie sich angeblich dumm und dusselig daran verdienen-,entbehrt absolut jeder realen Grundlage. Firmenbesitzer und Gitarrenbauer müssen hart kalkulieren,Entscheidungen treffen,und sollten als Besitzer auch dementsprechend gutes Geld verdienen. Die Konkurrenz ist gnadenlos und gierig,dies nennt man Kapitalismus. So ist es. Daran wirst auch du nichts ändern können! Vielleicht fertigst du zukünftig besser deine eigene Gitarre in „Do it Yourself Manier“ und kannst dann stolz darauf sein? Und: ich lese Gitarre&Bass seit Jahren sehr gerne,und meide generell „Blätter“ der langweiligen Kursverfalle und Börsenspekulationen. Ich spiele lieber Gitarren und arrangiere Songtexte für meine langjährige Band,die bereits demnächst ein über 30-jähriges Jubiläum feiern kann!
Wenn du anscheinend so ein „echter Kenner“ der Wirtschafts-und Börsenwelt bist,verwundert es mich doch sehr,weshalb du die in G&B getestete Fender für knapp unter 1.000,-€ so mies machst?!? In meinen Augen rast du faktisch an den realen Wertigkeiten vorbei,und bleibst dabei auf der Strecke liegen,da du keineswegs objektiv und fair agierst.
Deine Vergleiche sind absolut nicht nachvollziehbar,und als „Kenner“ der Börse scheinst du ebenso unglaubwürdig zu sein. Dir sei hier auch mal gesagt,daß ich außer der Fender Player II Modified Strat seit Jahrzehnten live on Stage harten Rock und Blues auf den unterschiedlichsten Gitarren (PRS Custom ten top,Gibson,Ibanez Prestige,Hoyer/Germany,Hopf,Fender Custom Shop-Strats und Tele u.s.w.) spiele,und sehr wohl die Qualität,Haptik,und Verarbeitung,sowie die Klangcharakteristika unterscheiden kann! Im Gegensatz zu dir bin ich vermutlich mehr Praktiker als Theoretiker im Bereich der ernsthaften Musikwelt.
Mein Tipp: bleibe doch einfach deinem Handelsblatt und der Wirtschaftswoche weiterhin treu,aber verschone uns bitte zukünftig mit deinen langweiligen polemischen Meinungen,die hier in diesem Forum so rein gar nichts zu suchen haben,weil sie mit dieser Thematik null gemein haben.
Beste Grüße von Geronimo A. aus Luzern.❤️
Geronimo,da hast du 💯 Prozent recht!!!Und desweiteren wird keiner von Fender gezwungen eine Gitarre zu kaufen 🤣🙈!!!Dann noch billige Japan Gitarren????Die will ich sehen!Es gibt halt Leute die an allem nur rumnörgeln!!!!
Well said, Geronimo.
I coudn’t have formulated it better. Congrads on your 30 year anniversary. Rock on!!
Meiomei, soviel Blablabla!
Mich würde interessieren, was passiert, wenn man bei “Single”-Benutzung eine der hohen Saiten über die Pole-Piece der D- und G-Saite zieht / bendet. Geht der Ton da in die Knie oder bleibt er gleich laut?