All In This Together – II

Test: Breedlove Jeff Bridges Organic Signature Concert Copper E & Organic Amazon Concert Sunburst CE

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(Bild: Dieter Stork)

Nachdem wir uns in der Januar-Ausgabe das Flaggschiff des Breedlove-Jeff-Bridges-Trios angesehen haben, kommen jetzt die beiden günstigeren Modelle dran.

Das heutige Test-Duo liegt mit einem EVP von € 839 bzw. 1199 preislich deutlich unter dem US-Modell. Die Produktion in China macht es möglich. Es wird aber im gleichen Maße Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität der Hölzer gelegt – das sind schließlich Breedlove-Gitarren.

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THE LOOK

Organic Signature Concert Copper E (Bild: Dieter Stork)

Die Organic Signature Concert Copper E – die günstigste im Trio – kommt in Breedloves beliebtem Concert-Format und kann durchaus mit ausgesuchten Hölzern aufwarten. Die attraktive Decke mit recht weit auseinanderliegenden Jahresringen ist aus massiver Fichte aus der Schweiz, die dort bereits auch torrefiziert (getrocknet) wurde. Das sehr gelungene dunkelgelbe bis hellbraune Hochglanz-Finish ist mit Copper gut umschrieben. Das Korpusholz – natürlich ebenfalls massiv – ist Khaya und kommt, wie auch das Ebenholz für Steg und Griffbrett, aus dem Kongo. Die Korpuskanten sind mit einem Binding aus Tortoise eingefasst.

Die Saiten liegen auf Sattel und Stegeinlage aus Knochen und schwingen bei einer Mensur von 650 mm. Auch bei diesem Modell überqueren sie das „All in this Together“-Inlay zwischen 1. und 14. Bund. Die Kopfplatte mit Ebenholz-Auflage ist mit Breedlove-Premium-Chrome-Mechaniken bestückt, die Plastik-Stimmwirbel sehen täuschend echt nach Ebony aus. Natürlich ist auch die Signatur von Jeff Bridges rückseitig an Ort und Stelle.

Die Elektronik an Bord nennt sich Breedlove Natural Sound und besteht aus einem Piezo-Pickup unter der Stegeinlage, zwei Drehreglern für Volume und Tone im Schalllochrand und dem Batteriefach (2× AAA) unterhalb des hinteren Gurtpins, der auch den Klinke-Output beinhaltet.

Dezent: Preamp-Regler im Schallloch (Bild: Dieter Stork)

Die zweite im Bunde, die Organic Amazon Concert Sunburst CE, ist ebenfalls ein Concert-Modell, kommt aber ganz anders bzw. eigenständig rüber. Das verdankt sie dem flachen abgerundeten Cutaway und dem schönen Sunburst-Finish der Fichtendecke. Auch das Korpusholz – massives Granadillo aus Suriname – sieht toll aus. Der zweiteilige Boden ist bookmatched aufgeschnitten und beeindruckt mit dem hellen Einschluss in der Mitte. Die sonstigen Specs sind identisch mit denen des Schwestermodells, nur, dass die Mechaniken hier in der Gold-Version installiert sind.

Organic Amazon Concert Sunburst CE (Bild: Dieter Stork)

Beide Gitarren sind blitzsauber verarbeitet und werksseitig eingestellt – sie kommen im schicken roadtauglichen Deluxe Signature Gigbag.

THE FEEL

Die Spielbedingungen auf den beiden Khaya-Necks empfinde ich als geradezu perfekt. Das rundliche C-Profil der mattierten Halsrückseiten füllt genau meine Hand, die abgerundeten Griffbrettkanten und die hervorragend polierten Bünde sorgen für besten Spielkomfort.

Beide Breedloves kommen mit frischem Attack aus den Startlöchern und punkten sofort mit dem Sustain und der Dynamik, welche nur Gitarren aus massiven Hölzern zu eigen ist. Die Klangbilder sind gleichzeitig sonor in den Bässen, kraftvoll in den Mitten und kristallklar in den Höhen. Das Copper-Modell ist dabei im Diskant noch eine Spur glasiger, die Sunburst-Breedlove wirkt etwas holzig-trockener in den Bässen. Wir sprechen hier über Nuancen, beide JB-Steelstrings klingen richtig gut … der Rest ist Geschmackssache. Thema Cutaway: Ich sage immer „brauche ich nicht“, aber wenn es einen in die fünf höchsten Lagen verschlägt, hilft das schon ungemein.

Und über Anlage? Nun, der Name Breedlove Natural Sound verspricht nicht zu viel. Natürlich und ausgewogen werden die Saiten verstärkt. Der Tone-Regler gefällt mir – besonders bei der Copper – richtig gut, er liefert eine schöne Sound-Spanne von wollig-warm bis kristallklar. Die beiden AAA-Batterien müssen keine Displays, Tuner etc. befeuern und halten von daher sicherlich für geraume Zeit.

Signature-Gigbag inklusive (Bild: Dieter Stork)

THE CLOU

Diese beiden Jeff-Bridges-Breedloves sind ernstzunehmende Alternativen für das nicht ganz billige US-Premium-Modell. Sie bieten sehr viel Klang fürs Geld und bedienen souverän Profiansprüche für Bühne und Studio. Meine persönliche Wahl wäre das Copper-Modell für deutlich unter 1000 Euro – aber die Wahl unterliegt hier optisch wie akustisch absolut dem persönlichen Geschmack des Spielers. Wer die Gelegenheit hat, die drei – für und mit Jeff Bridges entwickelten – Breedlove-All-in-this-Together-Modelle anzutesten, sollte diese unbedingt ergreifen. Mit den besten Empfehlungen vom coolsten aller Coolen: dem Dude.

PLUS

  • Design, Hölzer, Hardware
  • Nachhaltigkeit
  • „All in this Together“-Initiative
  • Verarbeitung
  • Bespielbarkeit
  • akustischer und elektrischer Sound

(erschienen in Gitarre & Bass 02/2021)

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