Stabile Brücke - stabiler Ton!

Test: Babicz FCH-RIC

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(Bild: Jogi Sweers)

Rickenbacker-Bässe sind eigenwillige Charaktertypen, voll eigensinniger Lösungen in Konstruktion, Pickups und Hardware. Gerade die Brücke ist nicht die einstellfreundlichste Variante. Die Saitenlage ist mit zwei Madenschrauben nicht individuell je Saite und dazu latent kippelig einstellbar, die Justierung der Oktave hat was von Strafarbeit. Eine Alternative kommt seit kurzem von Rickenbacker selbst, hier wird bei ähnlicher Optik die gesamte Brücke ersetzt. Auch Hipshot ersetzt die gesamte Brücke, das sieht dann aber deutlich anders aus. Einen anderen Ansatz verfolgt Babicz. Hier wird nur der Träger mit den Saitenreitern ersetzt – aber wie!

Kern der „FCH-RIC“ sind die sauber in Korea aus Aluminium gefertigten Saitenreiter mit sogenannten eCam-Einsätzen. Die Reiter können durch das Drehen einer Inbusschraube in der Höhe eingestellt und mit einer weiteren Schraube fixiert werden. Sie stehen auf einer soliden Grundplatte, wo sie zur Einstellung der Oktavreinheit verschoben werden können, um dann mit zwei seitlichen Madenschrauben fixiert zu werden.

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Zur Montage auf dem Rick müssen die Reiter erst mal runter, die Grundplatte wird zusammen mit einer metallenen Unterlegplatte, die die entsprechende Aussparung in der Rick-Grundplatte ausfüllt, mit beiliegenden längeren Schrauben in vorhandenen Bohrlöchern festgezurrt. Da kann definitiv nichts mehr kippeln, heißt ja auch nicht umsonst „Full Contact Hardware“. Ist das in der Höhe nicht ausreichend, kann eine weitere, dünnere Shim-Metallplatte mit Gewindeschrauben unter der ersten Platte addiert werden, um dann mit ebenfalls beiliegenden, noch längeren Schrauben montiert zu werden.

Jetzt können die vier Reiter wieder eingesetzt, grob vorjustiert und festgesetzt werden. Das geht mit einem guten Schraubendreher flott von der Hand, die Saiten müssen dafür nur entspannt, aber nicht abgenommen werden. Da es durch die Konstruktion bei Babicz immer so ist, dass die Einstellung der Saitenlage den Auflagepunkt verschiebt, also die Oktave nachgestellt werden muss, ist ein bisschen Knobelarbeit und fröhliches Lösen und wieder anziehen von Schräubchen vonnöten, bis beides passt. Aber auch das ging in der Summe erstaunlich schnell, nach etwa 30 Minuten war der 4003 umgebaut – ohne eine Werkbank oder spezielles Werkzeug zu benötigen.

Die Bespielbarkeit verbessert sich durch die exakte Anpassung in der Höhe für jede Saite, aber den größten Benefit sehe oder vielmehr höre ich beim Sound. Die Ansprache ist knackiger, der Ton wird klarer. Auch das Sustain legt zu und vor allem: Die kritische E-Saite, die beim Rick gerne minimal weniger punchy kommt, agiert jetzt absolut auf Augenhöhe. Da freut sich der Tester, diese Ausgewogenheit bringt den Rick noch mal richtig nach vorne!

Sollte man diesen Umbau für ein (potentielles) Sammlerstück in Betracht ziehen, kann man ebenfalls bedenkenlos zugreifen. Der Rückbau geht genauso schnell vonstatten und hinterlässt absolut keine Spuren.

RESÜMEE

Massives Metall statt Guss, dazu deutlich verbesserte und vereinfachte Einstellmöglichkeiten: Wer seinem 4001/4003 etwas Gutes tun möchte, liegt mit der Babicz FCH-RIC richtig und darf sich an besserem Ton und besserer Bespielbarkeit erfreuen. Ganz günstig ist der Spaß nicht, aber eine lohnende Investition!

PLUS

● einfache Montage ohne Umbaumaßnahmen
● Einstellmöglichkeiten
● Ansprache und Sound

(erschienen in Gitarre & Bass 09/2023)

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