Kompakte Nahfeldmonitore mit DSP-gesteuerter Raumkorrektur

Präzision im Schlafzimmer: IK Multimedia iLoud Precision 5 MKII

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(Bild: IK Multimedia)

MULTI-ABHÖRE

Die DSP-Plattform in den Precision 5 MKII kann mehr als nur den Raum korrigieren. IK Multimedia hat auch eine Library mit Lautsprechersimulationen integriert, die sich direkt in den Monitor laden lassen. Darin finden sich Emulationen legendärer Studiomonitore wie den Yamaha NS-10, verschiedene Bändchenhochtöner-Modelle, aber auch HiFi-Klassiker, Autoradios, Smartphone-Lautsprecher und viele weitere Referenzsysteme.

Der Gedanke dahinter: Wer im Mixprozess prüfen möchte, wie die eigene Produktion auf unterschiedlichen Abhören klingt, muss nicht mehr physisch zwischen mehreren Lautsprecherpaaren umschalten. Natürlich kann keine Software sämtliche physikalischen Eigenheiten eines Lautsprechers perfekt simulieren, etwa das exakte Abstrahlverhalten im Raum. Trotzdem funktionierte das Feature im Test erstaunlich überzeugend. Der klangliche Charakter der simulierten Systeme war deutlich erkennbar, und gerade im direkten Vergleich lassen sich so noch besser Schwächen oder Überbetonungen im Mix entlarven.

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HARDWARE-CONTROLLER

Für noch mehr Praxisnutzen gibt es optional einen Hardware-Controller (Straßenpreis ca. 59 Euro), der per Miniklinke mit den Monitoren verbunden wird. Vier frei belegbare Tasten erlauben das Umschalten zwischen gespeicherten Presets. So lässt sich ohne Maus und Bildschirm zwischen verschiedenen Abhörszenarien springen, was im Workflow enorm Zeit spart. Wer sich den Hardware-Controller sparen möchte, kann das gleiche Bedienfeld auch als digitale Oberfläche in der ARC-X-Software nutzen.

(Bild: IK Multimedia)

Ein nettes Detail ist noch das anpassbare LED-Logo auf der Front der Monitore: Die Farbe kann pro Preset festgelegt werden. So ist schon aus der Entfernung zu sehen, in welchem Modus sich der Monitor gerade befindet.

BANG & BUCK

Mit 799 Euro pro Stück positionieren sich die Precision 5 MKII preislich im oberen Mittelfeld. Für den reinen Lautsprecher ohne DSP wäre das ein sportlicher Preis. Betrachtet man jedoch das Gesamtpaket – hochwertige Treiber, kräftiger Verstärker, integrierte, präzise Raumkorrektur, Lautsprechersimulationen, Preset-Management und die in dieser Größe außergewöhnlich überzeugende Basswiedergabe – relativiert sich der Betrag.

Nicht zu vergessen: Die komplette DSP- und Softwareplattform ist auch als separates Hardwaregerät unter dem Namen ARC Studio erhältlich, um ähnliche Funktionen auf beliebige andere aktive Monitore zu übertragen. Für Besitzer guter, aber nicht DSP-fähiger Lautsprecher könnte das eine interessante Alternative sein.

RESÜMEE

Die iLoud Precision 5 MKII überzeugen als „normale“ Monitore, entfalten ihr volles Potenzial allerdings erst mit aktivierter Raumkorrektur – und dann beeindrucken sie mit einem neutralen, transparenten Klangbild, das auch in schwierigen Räumen erstaunlich gut funktioniert. Der Bassbereich ist für die Größe bemerkenswert kontrolliert und tiefreichend, die Mitten differenziert, die Höhen klar, mit breitem Sweetspot.

Dazu kommen praxisnahe Zusatzfunktionen wie die Lautsprechersimulation, der optionale Preset-Controller und das flexible Preset-Management mit LED-Farbcode. Wer im Home-Recording auf engem Raum arbeitet, bekommt hier ein Werkzeug, das einem viel Kummer erspart und im wahrsten Sinne Klarheit schafft – und zwar ohne den Zwang, das eigene Schlafzimmer in ein Akustiklabor zu verwandeln. ●

Plus

● Wiedergabe: Tiefer, kontrollierter Bass für 5″

● Verarbeitung, hochwertige Substanz

● effektive DSP-Raumkorrektur

● integrierte Lautsprechersimulation

● breiter Sweet Spot

Minus

● leicht hakelige Software in der Beta


(erschienen in Gitarre & Bass 11/2025)

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