NAMM 2020: Die Ibanez Neuheiten im Überblick
Zum Start ins neue Jahrzehnt holt Ibanez zum Rundumschlag aus und präsentiert ein attraktives und abwechslungsreiches Line-Up für 2020, bei dem wir gerne einmal genauer hinschauen…
Und da fallen uns, vor Allem in den AZ- und RG-Serien, aufregende Decken und Finishes ins Auge. Auch geröstete Ahornhälse bleiben ein riesiges Thema. Bei den Dauerbrennern gibt es neue Modellvarianten und Updates in puncto Ausstattung, Look und Feel.
Und natürlich hat man profilierten Ibanez-Artists wie Steve Vai, Joe Satriani, Paul Stanley und Munky brandneue Signature-Modelle gewidmet.
Die Akustik-Abteilung hat für jeden Anspruch, von Lagerfeuer bis Fingerstyle, interessante Neuheiten zu bieten. Und im Bass-Bereich erwartet uns, neben neuen Ausführungen beliebter Klassiker, auch ein besonderes Instrument, mit dem in dieser Form sicher niemand gerechnet hätte. Hier einige Highlights…
Signature Models
Für Joe Satriani sind gleich zwei frische Modelle im Programm, für 899 bzw. 1599 Euro. Weniger erschwinglich, dafür umso spektakulärer, kommt die neue Paul Stanley Signature PS4CM daher – mit goldener Cracked Mirror Decke. Und mit der neuen APEX30, ein Munky Signature Modell, kommen auch eingefleischte KoЯn-Fans voll auf ihre Kosten.
Ibanez Steve Vai PIA
Obendrein erwarten uns neue Steve Vai PIA Gitarren! Diese “Vai-lights”, wie man die Topmodelle bei Ibanez gerne nennt, wurden exklusiv erst auf der NAMM Show präsentiert. Die neue PIA, kurz für „Paradise in Art“, beerbt die JEM als Traum eines jeden Shredders und verfeinert das Grundkonzept mit ein paar spannenden Neuerungen.
Ihr Erle-Body mit weicheren Shapings zeigt anstelle der ikonischen Monkey-Grip-Aussparung nun zwei tropfenförmige Fräsungen, die einem Schwung folgen. Laut Vai symbolisieren sie die Bindung zweier Menschen im Einklang, sollen aber auch an Blütenblätter, sowie Ying & Yang erinnern.
Ein formschönes Detail: Das vordere dieser “Petals” läuft in einer dreidimensionalen Fräsung zum Korpusrand hin sanft aus. Der fünfteilige Hals aus Ahorn und Walnuss, trägt ein Rosewood-Griffbrett mit 24 Jumbo-Edelstahlbünden und hat, neben einer Prestige-Kantenverrundung, bunte florale Inlays zu bieten. Die Gitarre wurde in den Farben Panther Pink, Stallion White, Envy Green und Sun Dew Gold vorgestellt.
Alle Ausführungen bringen das aufwendig gestaltete DiMarzio UtoPIA HSH Tonabnehmer-Set mit, das Keramik-Humbucker und einen Alnico-Singlecoil beinhaltet. Preislich wird die PIA jenseits von € 4000 liegen.

AZ Prestige
Die AZ2202A im warmen Tri Fade Burst, ist das erste AZ-Modell mit Esche-Body. Für knapp über € 2000 bekommt man hier außerdem einen Standard AZ Hals mit Oval C Profil und S-Tech Griffbrett aus geröstetem Ahorn geboten. Ihre Hyperion-Humbucker von Seymour Duncan wurden mit einer flexiblem dyna-MIX10 Schaltung kombiniert. Zudem sind hochwertige Gotoh-Magnum-Lock-Mechaniken und ein Gotoh-T1802-Vibrato verbaut.
Die AZ2204 hat einen Erle-Body und kommt mit dem dyna-MIX9 System.
AZ Premium
Ob aufregende Pappel-Burl-Decken, elegante Burst-, oder seidene Mattlackierungen – die AZ-Premium-Reihe hat für jeden Geschmack etwas im aktuellen Aufgebot. Die mit Gotoh-Hardware und Seymour-Duncan-Hyperion-Pickups gut ausgerüsteten Arbeitstiere, liegen preislich zwischen 1200 und 1300 €.
RG
“Caribbean Islet Flat” ist eine der Lackierungen, die unter den aktuellen RG-Modellen am meisten ins Auge fällt. Mit der RG1121PB (€ 1249), RG1120PBZ (€ 1349) und der RG1127PBFX (€ 1349), bekommt man gleich drei RGs als karibische Eye-Catcher. Die Elf im Namen kommt nicht von ungefähr – die Hälse dieser Premium-Instrumente bestehen aus stolzen elf Teilen Ahorn, Walnuss und Purpleheart, was auch und gerade bei der siebensaitigen Variante, ein Garant für genügend Stabilität ist.
Die drei Gitarren bieten zudem Bodies aus amerikanischer Linde, Pappel-Burl-Decken, Ebenholz-Griffbretter mit EVO-Gold-Bünden, DiMarzio-Fusion-Edge-Humbucker mit Coil-Tap-Funktion, sowie im Dunkeln leuchtende Side-Dots. Gestimmt wird mit Gotoh-MG-T-Klemmmechaniken. Als Steg kommt bei der RG1120PBZ das Edge-Zero-II-Vibrato zum Einsatz, während Ibanez bei der RG1121PB und RG1127PBFX auf ihre neue Mono-Rail-Brücke setzt.
Letztere verspricht die Resonanz der Saiten zu verbessern und findet sich auf vielen der neuen RG-Modellen wieder.
Viel fürs Auge
An der Design-Front kommt keine Langeweile auf. Zur Auswahl stehen RGs mit Effektlackierungen, Sparkle-Finishes, floureszenten Farben oder Naturholzoptik.
Progressiv bis böse
Einige der Neuzugänge stechen mit begehrten Features wie Bare-Knuckle- oder Fishman-Fluence-Tonabnehmern, einer Richlite Decke, einem LoPro-Edge-7-Vibrato oder einer EverTune-Bridge ins Auge.

Semi-Hollow

Neben einigen Neuzugängen, wie ausgewachsenen Jazz-Gitarren und einem neuen Signature-Modell für Jazz-Ikone George Benson, dürfte vor Allem die AS73G, in der edlen Farbe “Rose Gold Metallic Flat”, für unter € 500 so manchem den Kopf verdrehen.
Bässe
Die Überraschung schlechthin gelingt Ibanez mit den neuen EHB-Headless-Bässen. Der Hersteller kommt direkt mit einer breiten Auswahl verschiedener Varianten um die Ecke. Der EHB ist als Vier-, Fünf- oder Sechssaiter und auch als Multiscale-Modell erhältlich. Die Bodies aus Linde bzw. Mahagoni sind gekammert und ergonomisch optimiert. Für die Hälse kommen unter anderem Roasted Maple, Walnuss und Pangapanga zum Einsatz. Für mehr Stabilität und weniger Deadspots sorgen Graphit-Verstärkungen.
Zur Ausstattung gehören unter anderem Bartolini- bzw. Nordstrand-Pickups, ein VariMid-Dreiband-Equalizer (plus EQ-Bypass-Schaltung), eine Monorail-Brücke mit einstellbarem Saitenabstand, eine abnehmbare Finger-Ramp, Schaller-SLock-Gurtpins, Luminlay-Side-Dots, sowie eine Neutrik-Buchse mit Sicherung. Die Preise liegen zwischen 1000 und 1700€.
EHB

Selbstverständlich weht auch in den bewährten Bass-Serien 2020 ein frischer Wind. Hier nur eine Auswahl der vielen neuen Produkte:
BTB
Soundgear
… den erschwinglichen Soundgear Mezzo Bass gibt es nun auch als Fünfsaiter mit 32″ Medium-Scale-Mensur. Fans einer kürzeren Mensur können zum neuen Talman-Fünfsaiter greifen.
Den Talman gibt es übrigens weiterhin auch als Viersaiter, in vielen Farben und mit Nordstrand Pickups.
Akustikgitarren
Wie eingangs erwähnt, ist Ibanez im Bereich Akustik dieses Jahr stilistisch breit aufgestellt. Während die AEG-Serie für jeden Anspruch und Geldbeutel ein Instrument bereithält, findet man in der Artwood-Fingerstyle-Serie flexible Pickup-Konfigurationen, innovative Elektronik und Stereo-Outputs. Auch vier neue Modelle der AE-Serie sind auf Acoustic Fingerstyle ausgerichtet. Noch eine Neuheit sind thermobehandelte Gitarren mit dezentem Aging.
AEG-Series
In der AEG-Serie gibt es beispielsweise die für Einsteiger erschwingliche AEG50 (€ 299) in vielen Farben und auch als Nylon-Version. Sie hat eine Fichtendecke, Sapele-Rücken und Zarge, einen Nyatoh-Hals mit Walnuss-Griffbrett und einen Ibanez T-Bar Tonabnehmer unter dem Sattel. Auch ein Stimmgerät ist mit an Bord.
Oder man greift zur AEG7, die eine geflammte Ahorndecke, Sapele-Rücken und Zarge, einen Nyatoh-Hals und ein Griffbrett, sowie eine Brücke aus Walnuss mitbringt. Auch hier hat man einen Ibanez T-Bar Tonabnehmer zur Verfügung, ergänzt um einen AEQ-TTS Preamp. Neben dem eingebauten Stimmgerät bietet die AEG7 noch Ibanez Advantage Brücken-Pins.
Das Topmodell, die AEG200, hat eine massive Decke aus Sitka-Fichte, Rücken und Zarge bestehen aus Okoume, der Hals aus Nyatoh und Brücke, sowie Griffbrett aus Ovangkol.
AE-Series
Vier neue Gitarren der AE-Serie wurden auch mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse von Acoustic-Fingerstyle-Gitarristen konzipiert.
Artwood Vintage
Die Grand Concert und Dreadnought Gitarren dieser interessanten neuen Serie zeichnen sich durch speziell thermobehandelte Fichtendecken aus. Das X-Bracing auf der Decke ist ebenfalls aus Fichte und wurde dem “Thermo Aging” unterzogen. Apropos Aging – die Artwood-Vintage-Gitarren (€ 649) wurden rundum mit dezenten Kampfspuren versehen und sollen sich anfühlen wie alte Bekannte. Hier sind Fishman-Sonicore-Tonabnehmer mit von der Partie.
Pedals
WH10 V3
Der Klassiker ist zurück! Besser denn je? Als hätte man bei Ibanez gewusst, dass John Frusciante wieder zu den Red Hot Chili Peppers stößt, wird nun eine Neuauflage seines Lieblings-Wah-Pedals präsentiert. Das WH10 basiert in der Version 3 auf der guten alten Schaltung, kommt allerdings im robusten Metallgehäuse und mit schaltbarem Buffer bzw. True Bypass. Darüber hinaus steht ein seitlicher Depth-Regler zur Verfügung. Je nach Schalter-Stellung auf Gitarre oder Bass wird hier der Frequenzbereich zwischen 350-2200 Hz bzw. 175-1100 Hz angefasst. Der Authentizität wegen, ging man bei Ibanez sogar soweit, die Verpackung des WH10 V3 im adäquaten Retro-Look zu gestalten.

ES3 Echo Shifter
Und noch eine Neuinterpretation: Das schmucke Gehäuse des neuen ES3 Echo Shifters beherbergt einige Neuerungen. So verfügt das Pedal nun über einen Speed-Regler für die Modulation. Das Layout der Regler und des Faders für die Delay-Zeit wurde sinnvoll überarbeitet und ein Mini-Switch schaltet zwischen analogem Delay (40ms-600ms) und digitalem Delay (40ms-1500ms). Der Tap-Tempo-Fußschalter hat nun eine Zusatzfunktion – hält man ihn gedrückt, kann man eine Oszillation herbeiführen. Das Pedal ist zwischen Line- und Instrument-Level umschaltbar und eignet sich damit auch für Spaß mit Synthesizern.

Flanger Mini & Tremolo Mini
Zwei neue Mini-Pedale runden das Retro-Spektakel ab. Auch diese beiden platzsparenden Flanger- und Tremolo-Effekte könnten, allem Anschein nach, auf klassischen Schaltungen basieren. So viel ist klar: Sie werden in Japan hergestellt, haben einen zu 100% analogen Schaltkreis und True Bypass zu bieten.
