Erheblich aufgewertet

Klassiker reloaded: Peavey Classic 20 112 Combo im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Als der US-Hersteller Peavey Electronics 1973 erstmals die Amps seiner Classic-Reihe vorstellte, war kaum damit zu rechnen, dass es sie mehr als 50 Jahre später immer noch geben würde. Anfang der 90er erblickte der Classic 20 Combo im schicken Tweed-Gehäuse mit Top Panel und 1×10″-Speaker das Licht der Welt. Damals natürlich noch Made in USA. 2015 präsentierte Peavey neben dem überarbeiteten Classic 20 Combo mit 1×12″-Speaker und Frontpanel ein Mini-Topteil-Pendant, das immer noch zum aktuellen Lineup zählt. Während seitdem Technik und Ausstattung nahezu unverändert blieben, glänzen die neuen Modelle mit überarbeiteter Optik.

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(Bild: Dieter Stork)

IM ANGEBOT

Der Blick auf das vordere Bedienfeld lässt zunächst nichts Besonderes erwarten: Solide Power- und Standby-Schalter, eine große rote Betriebsanzeige, darunter zwei T.S.I.-LEDs (Tube Status Indication), die separat den Betriebszustand der EL84-Endröhren signalisieren. Im Standby-Modus leuchten diese rot, bei aktivem Amp grün. Es folgen die Regler Reverb, die passiven Klangregler Treble, Middle und Bass, Post- und Pre-Gain (die traditionellen Peavey-Bezeichnungen für Master Volume und Input Gain), Kanalschalter, das Volume-Poti des Clean Channel und der Input.

(Bild: Dieter Stork)

Große Augen mache ich beim Blick auf die üppig bestückte Rückseite: Sie beginnt mit einem Spannungswahlschalter (115/220-230 Volt), einer Netzkabelbuchse und einem Sicherungshalter. Per Power-Output-Switch lässt sich die Ausgangsleistung des Classic 20 auf 5 und 1 Watt reduzieren. Der vom bordeigenen „Sheffield 1230+“-Lautsprecher belegte Speaker-Ausgang besitzt einen soliden Schalter zur Impedanzwahl (8/16 Ohm). Eine weitere Ausgangssektion bietet einen 3,5mm Kopfhörerausgang mit Lautsprecherstummschalter und einen trafo-symmetrierten XLR-Out mit Ground-Lift-Switch. Phones und D.I.-Out werden per MSDI (Mic Simulated Direct Interface) frequenzkorrigiert, halten also eine Speaker-Simulation bereit. Es folgen die Send- und Return-Buchsen des seriellen FX Loops und die TRS-Anschlüsse für zwei Zweifachfußschalter, von denen einer zum Lieferumfang zählt.

(Bild: Dieter Stork)

Sie gestatten die Schaltmöglichkeiten Channel Select/Boost On/Off bzw. Reverb/FX Loop On/Off. Komplettiert wird die Rückseite von einem USB-B-Anschluss, der als Audio Interface z.B. für Recording genutzt werden kann und ebenfalls mittels MSDI frequenzkorrigiert wird.

DRUMHERUM

Das aus 15 und 12 mm Birkensperrholz bestehende Gehäuse wurde vorbildlich verarbeitet. Vierkantleisten stabilisieren den Rahmen und halten die verschraubte Rückwand. Den Tweed-Bezug hat man bis in die hintersten Ecken perfekt aufgebracht. Vier Gummifüße garantieren sicheren Stand, während acht verschraubte Stahlecken beim Transport schützen, der sich dank des stabilen handlichen Kunstledergriffes und des geringen Gesamtgewichts problemlos bewältigen lässt. Hinten sorgen zwei ovale, mit Wabengittern gesicherte Öffnungen für Luftzufuhr. Den Peavey-Zwölfzöller hat man mit vier Schrauben an der Schallwand montiert.

(Bild: Dieter Stork)

INNENDRIN

An vier langen Gewinde- und drei Holzschrauben hängt das aus Stahlblech gebogene Amp-Chassis unter der Gehäusedecke. Vier üppig bestückte, mit dem Chassis verschraubte Platinen sind durch Flachbandkabel und dicke Einzellitzen, die man sorgfältig zu Kabelbäumen zusammengebunden hat, miteinander verbunden. Letztere finden Kontakt durch isolierte Steckschuhe.

Lastwiderstände (Bild: Dieter Stork)

Um den Speaker deaktivieren zu können, schützen auf der Ausgangsplatine fünf Lastwiderstände die Endstufe. Alle Röhren sitzen in stramm packenden Sockeln, die ECC83 werden zusätzlich durch Alukappen gesichert. Insgesamt kann ich sorgfältige, solide Verarbeitung attestieren.

(Bild: Dieter Stork)

Praxistest und Resümee auf Seite 2 … 

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