Vorbildlich verarbeitete Shredding-Maschine

Das blaueste Blau: Jackson Pro Plus Series Dinky DKA Indigo im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Ich kann mich nicht erinnern, gleich im ersten Satz eines Gitarrentests mit dem Finish begonnen zu haben. Abgesehen von der Makellosigkeit der Poly-Lackierung von Body und Kopfplattenfront bringt mich dieser intensiv tiefe Blauton des Indigo Metallic fast zur Schnappatmung.

Alternativ bietet Jackson die Dinky-DKA-Modelle der ProPlus-Serie auch in Metallic Black und tiefrotem Oxblood an. Ungeachtet dessen verspricht Jackson ein „spektakuläres Shredding-Erlebnis“.

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FLACHER HALS & HOHE BÜNDE

Für den Body mit seinen ergonomischen Konturen und Shapings greift Jackson auf Okoume zurück (eigentlich Okoumé), einem überwiegend im tropischen Westafrika vorkommenden Holz, das bislang primär als Schälholz für Sperrholz- oder Tischlerplatten verwendet wurde. Der gewölbten Decke hat man dezente Facetten in den Cutaways spendiert, hinten gibt es einen großzügig gefrästen Belly Cut und einen stark abfallenden verrundeten Übergang zum Hals.

Ergonomischer Halsübergang (Bild: Dieter Stork)

All das beschert der Gitarre neben hohem Tragekomfort stressfreien Zugang zu den höchsten Griffbrettregionen. Schwarze Kunststoffplatten decken Federkammer und E-Fach präzise Oberkante bündig ab. Letzteres bietet den beiden Potis und dem JE-0005 Fünfwegschalter viel Platz, dessen zwei Ebenen auch unkonventionellere Schaltungsvarianten ermöglichen.

E-Fach: JE-0005 Blade Switch mit zwei Schaltebenen (Bild: Dieter Stork)

Ein ovales Zargenblech trägt die zuverlässig packende Klinkenbuchse, große Dunlop-Pins halten den Gurt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann die beiliegenden Dunlop Straplocks verwenden. Aus drei Ahornleisten und zwei Walnuss-Layern gesperrt und mittels Graphitstäben verstärkt klemmt der Hals in seiner präzise gefrästen Aufnahme, wo er von vier einzeln eingelassenen und unterlegten Schrauben gehalten wird. Die Krümmung lässt sich per Speichenrad am Ende des Griffbretts komfortabel justieren.

Halsjustierrad (Bild: Dieter Stork)

Das wie die Kopfplatte weiß eingefasste Griffbrett besteht aus Ebenholz und bietet 24 vorbildlich bearbeiteten Jumbo-formatigen Edelstahlbünden Platz. Nicht nur die zwischen den beiden Basssaiten exzentrisch angeordneten Dot Inlays erleichtern die Navigation, sondern vor allem die selbstleuchtenden, schwarz umrandeten Sidedots.

Fluoreszierende Sidedots (Bild: Dieter Stork)

Der frontseitig montierte FR-Klemmsattel führt die Saiten fächerförmig zu den geschmeidig und präzise arbeitenden Jackson-Mechaniken. Durch die stark rückwärtig geneigte Kopfplatte konnte auf einen Saitenniederhalter (Stringbar) verzichtet werden.

Als nicht ganz optimal erweist sich die Höhe des Sattels, da zwischen Saitenunterkante und Krone des ersten Bunddrahts noch reichlich Luft nach unten besteht, die bei übermäßigem Fingerdruck die Intonation auf den ersten Bünden beeinträchtigt, erst Recht angesichts der 009-042 Werksbesaitung.

Standesgemäß kommt die Pro Series Dinky DKA mit einem Floyd Rose 1000 Double Locking Vibrato, dessen Basisplatte und Klemmschrauben zur Minimierung mechanischer Geräusche bei extremen Up-Bendings mit Moosgummi unterlegt wurden. Per Schraubmuffe kann das Drehmoment des Steckhebels variiert werden. Zwei Seymour-Duncan-Humbucker, ein ‘59 SH-1N in der Halsposition und ein leistungsstarker JB TB-4 am Steg, beide in den Deckenfräsungen justierbar montiert, wandeln die Saitenschwingungen.

Verwaltet werden sie per Master-Volume, Master-Tone und Fünfweg-Blade-Schalter, der folgende Spulenkonstellationen anwählt:

  • Position 1: Steg-Humbucker
  • Position 2: jeweils Stegspulen des Steg- u. Hals-Pickups
  • Position 3: Steg- u. Hals-Humbucker
  • Position 4: jeweils Halsspulen des Steg- u. Hals-Pickups
  • Position 5: Hals-Humbucker

Haptik, Sound und Resümee auf Seite 2

Produkt: Testbericht: Yamaha SG1801PX Phil X Signature
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Endlich scheint es bei so manchem Gitarrenhersteller angekommen zu sein,daß unlackierte Hälse das optimalste Spielgefühl überhaupt besitzen!!!
    Über das super auffällige Indigo Blau kann man ja getrost geteilter Meinung sein,aber hier stimmt die Verarbeitungsqualität und der Sound dieser neuen Jackson Guitar. Luminlay Sidedots scheinen momentan total „in“ zu sein,da war Ibanez wohl Vorreiter gewesen,auch gerne Geschmackssache,weil diese winzigen Luminlay Dots im Dunkeln auf der Bühne in Wahrheit kaum noch zu sehen sind! Da dachte Ibanez anscheinend,daß es sehr innovativ wäre,ist aber nicht der Fall. Edelstahlbünde sind top,da gibt es nichts zu meckern.
    Die Dunlop Straplocks sind garantiert viel besser als die ewig klappernden Schaller Security Gurtpins,die in ihrer neuesten Version nun mit einem Mini-Inbusschlüssel umständlich an dem Metallring befestigt werden müssen.Das gefällt nicht jedem. Insgesamt betrachtet bietet die Jackson Neuheit wohl viel Gitarre fürs Geld. Und das einst oft geschmähte Floyd Rose Tremolosystem scheint mal wieder hoch aktuell zu sein.

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  2. Man kann sich auch auch für 400 Euro ne gute Harley Benton zulegen…………1000 Euro für sone Axt ist an sich viel zu viel.

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