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TopGearCheck! mit Marco Wriedt

(Bild: Joachim Sudau)

Der aus Rendsburg stammende Gitarrist und Komponist Marco Wriedt gehört zu den engagiertesten und vielseitigsten deutschen Rock- und Metal-Musikern. Überregional bekannt wurde er in den Jahren 2007 bis 2015 vor allem durch seine Mitgliedschaft bei Axxis, seit Januar 2020 spielt er bei Pink Cream 69.

Derzeit plant Wriedt ein neues Symphonic-Prog-Metal-Projekt mit Keyboarder und Filmkomponist David Bertok sowie illustren Gästen. Vor wenigen Wochen ist sein erstes Soloalbum ‚Guitar Stories‘ erschienen, mit namhaften Gästen wie u.a. Victor Smolski (Almanac, Ex- Rage), Gretchen Menn und U.D.O.-Gitarrist Fabian „Dee“ Dammers. ‚Guitar Stories‘ umfasst sieben Instrumentalstücke und eine Gesangsnummer.

Marco Wriedt war im Januar 2024 auch auf der NAMM-Show in Los Angeles. „Ich halte es nach wie vor für sehr wichtig, auf Messen anwesend zu sein, und bin sehr dankbar, dass es neben der NAMM-Show auch in Deutschland den großartigen Guitar Summit gibt“, erklärt er. „Die Sozialen Medien bieten zwar viele Möglichkeiten und Vorteile, können aber echte Begegnungen und Events, persönliche Erlebnisse und den menschlichen Faktor nicht gleichwertig ersetzen.“

Bei den genannten Events dreht sich vieles auch um Gear und Equipment, was galant zum Thema dieses Artikels überleitet – exklusiv für den ‚Top Gear Check‘ stellt Wriedt seine zehn wichtigsten Empfehlungen für Rockgitarristen vor:

„Okay, fangen wir beim Wichtigsten an, den Gitarren: Meine PRS Custom 22 mit einem Copperhead-Finish ist seit mehr als vier Jahren mein Hauptinstrument. Der Hals hat mich sofort positiv angesprochen, er ist weder zu dick noch zu dünn, sondern hat die für mich perfekte Balance. Die Pickups liefern einen aufgeräumten Klang, können aber auch ein aggressives High-Gain-Brett erzeugen. Für mich ist diese Gitarre die perfekte Symbiose aus einer edlen Vintage-Mentalität und einer modernen, optimalen Bespielbarkeit, verbunden mit einer tadellosen Verarbeitung.

Was natürlich nicht zu unterschätzen ist: die Frage der Stimmstabilität, ein für mich besonders wichtiger Punkt, da ich mir während des Spielens keine Gedanken über das Tuning machen möchte. Durch die Locking-Mechaniken ist die perfekte Stimmung immer gewährleistet.

Nicht weniger überzeugt bin ich von meiner PRS 509, einer progressiven Gitarre mit fünf Single Coils, die man in verschiedensten Konstellationen schalten kann, egal ob HSS, HSH etc. Daraus ergibt sich ein sehr großes Klangspektrum. Ich bin als Achtjähriger durch Brian May zur E-Gitarre gekommen, seither faszinieren mich auch etwas schrullige Sounds und musikalische Ansätze. Genau das bietet die 509. Während man die Custom 22 als modern interpretierte klassische E-Gitarre bezeichnen kann, ist die 509 die eklektische Schwester, vermutlich ist sie die ultimative PRS-Prog-Gitarre.

 

Sehr empfehlenswert finde ich auch die Cordoba Stage E-Nylon-Gitarre, die man auf meinem neuen Soloalbum im Song ‚Nachtklänge Pt. III‘ hören kann. Ich wollte schon immer eine elektrische Nylon-Klampfe haben und bin nach einigen Jahren des Suchens endlich fündig geworden. Die Cordoba mit ihrem schlanken und sportlichen Body liefert einen authentischen, klassischen Klang und ist vor allem perfekt für diejenigen, die von der E-Gitarre kommen. Im Studio würde ich zwar weiterhin eine klassische Gitarre mit einem Mikrofon abnehmen, da dann die dynamische Tiefe nochmals größer ist. Aber vor allem auf der Bühne ist eine E-Nylon von großem Vorteil: einfach Kabel rein und ab geht es!

 

Kommen wir zu den Amps. Als erstes möchte ich den 100 Watt starken Engl Invader II erwähnen, den ich schon seit vielen Jahre spiele. Vier Kanäle, die im Endeffekt alles abdecken, was ich soundmäßig brauche: von perlenden cleanen Sounds über klassische Gain-Sounds bis Modern Metal ist mit dem Invader II alles möglich.

Bis 2012 habe ich den Vorgänger Invader I gespielt, allerdings war für meinen Geschmack der cleane Sound damals noch nicht auf dem Level wie jetzt. Die EL34-Röhren geben dem Sound immer auch etwas Britisches. Ich habe diese Mischung aus chunky Kompression und knusprigen Mitten immer schon geliebt.

 

Ähnlich begeistert bin ich vom Fender Deluxe Reverb (Handwired), meinem Lieblings-Amp im cleanen Bereich. Dieser Combo ist ein absoluter Klassiker, und wer denkt, dass auch manche Plug-ins clean sehr gut klingen, dem empfehle ich, hier einfach mal das Kabel reinzustecken und den Unterschied zu spüren. Die Dynamik und Klarheit sind für meinen Geschmack immer noch unerreicht. Mitunter ist es spannend, verschiedenste Sounds in einem Amp zur Verfügung zu haben. Allerdings können das nur die wenigsten Geräte.

Fender Deluxe Reverb 64 Custom (Bild: Marco Wriedt)

Man spürt, dass Fender im cleanen Bereich Musikgeschichte geschrieben hat: Der Amp verzeiht einem nichts, man hört wirklich jeden Fehler, er gibt dem Spieler aber auch sehr viel zurück. Wenn man dann noch etwas Reverb hinzufügt, bekommt man einen cleanen Sound, wie er seinesgleichen sucht.

Empfehlen kann ich auch den Boss Pitch Shifter, den ich ebenfalls schon seit fast 20 Jahren einsetze. Das Pedal bietet nicht nur coole Octaver- und andere Harmony-Funktionen, sondern wird von mir gerne als Whammy-Effekt genutzt.

 

Generell bin ich in puncto Effekte eher bodenständig und habe – bis auf Delay, Reverb und manchmal WahWah – nur wenige Pedale auf der Bühne. In meinen Axxis-Zeiten brauchte ich allerdings immer mal wieder einen Harmonizer, der bestimmte Melodielinien dicker macht. Mit dem Pitch Shifter von Boss konnte ich nicht nur eine tiefe oder eine hohe Oktave hinzufügen, sondern, wenn gewünscht, auch beispielsweise eine Terz oder Quinte. Dadurch erhält man dann vor allem über eine große PA einen bombastischen, orchestrierten Effekt.

Ich muss gestehen, dass ich immer noch Kabel-Spieler bin und auf Klotz Titanium vertraue. Ich brauche einfach den direkten Kontakt zum Verstärker, und dieses Kabel liefert mir einen reinen, unverfälschten und perfekten Klang. Außerdem ist mir bis heute noch nie ein Klotz-Kabel kaputtgegangen. Besonders gut gefällt mir die „Silent Plug“-Funktion des Titanium. Man vermeidet nervige Störgeräusche, wenn man das Kabel einfach rauszieht oder einsteckt, was dann wiederum auch den Sound-Engineer freut.

Wichtiger, als man oft denkt, ist auch die Wahl des richtigen Plektrums, das sich ähnlich wie Saiten richtig anfühlen muss. Es kann durchaus einige Jahre dauern, bis man die richtige Größe und Stärke gefunden hat. Ich empfehle vor allem Anfängern, mit verschiedenen Saitenstärken und Plektren zu experimentieren. Ich bevorzuge seit einigen Jahren das Dunlop Nylon Jazz III Max Grip, ich mag die absolute Genauigkeit, die man damit bekommt. Ein absolutes Must-Have ist ein zuverlässiges Stimmgerät. Auch hier gibt es extreme Qualitätsunterschiede.

 

Ich schwöre auf das TC Electronic PolyTune, es ist seit Jahren mein „Partner in Crime“. Das Gerät arbeitet auf den Punkt genau, ist verlässlich und sehr robust. Auch die Clip-Tuner-Variante gefällt mir sehr.

 

Last but not least: Es gibt auch ein Plug-in, das ich empfehlen kann, nämlich das PRS Archon. Obwohl ich in erster Linie analoge Amps bevorzuge, habe ich das Archon vor allem bei Pre-Produktionen und Demos schätzen gelernt. Es klingt wirklich bemerkenswert gut und ist perfekt für schnelle Aufnahmen. Natürlich klingen Plug-ins nicht exakt so wie echte Amps, aber das Archon in Verbindung mit Effekten macht einen sehr guten Eindruck und fängt weder an zu matschen noch klanglich einzubrechen.

(Story: Matthias Mineur)

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