Gitarre & Bass 2/2021

(Bild: Dieter Stork)

Die neue Gitarre & Bass ist da!

Zunächst mal ein frohes, gutes und vor allem gesundes neues Jahr! Es wird ja ab jetzt hoffentlich alles wieder besser … auch wenn das neue Jahr mit ein paar unerwartet verstorbenen Helden eingeläutet wurde. Mountain-Gitarrist Leslie West und Bluegrass-Legende Tony Rice verstarben in der Weihnachtszeit, und zum Jahreswechsel kam auch noch die Nachricht zum Tod Alexi Laihos.

(Bild: Justin Borucki; Jordan Klein, Wikimedia Commons; ESP Guitars)

Florian erinnert sich noch lebhaft, wie er im Jahr 1998 im Hyde Park in Osnabrück zum ersten mal die damals noch unbekannten Children of Bodom gesehen hat. Vor der Bühne standen ausnahmslos Gitarristen, alle mit offenem Mund. Was der blutjunge Alexi Laiho dort ablieferte, hatte man selten in dieser Intensität gesehen: maximal ausgearbeitete Licks & Soli, die oft und gerne harmonisch an Yngwie Malmsteen erinnerten, aber dargeboten mit einem Schneid und Drive, wie man es eher von Zakk Wylde oder Dimebag kannte.

Aber es gibt auch Positives zu vermelden! Es gibt neue Platten von den Foo Fighters, von Orianthi, von Lee Ritenour, den Deftones, von Tribulation oder von The Dead Daisies, die jetzt Glenn Hughes zu ihrem Line-Up zählen. Sie alle haben uns interessante Einblicke zu den Songwriting- und Produktionsprozessen gegeben.

Auch an der Gear-Front passieren – trotz oft durch Corona ausgebremster Produktionen – interessante Dinge: Der Fender Custom Shop hat neues Personal an Bord und uns ein paar eindrucksvolle Instrumente der neuen Master Builder geschickt, die sich Dieter Roesberg sehr genau angesehen hat (S. 76).

Oder der Darkest Nightmare von der deutschen Firma Driftwood – ein Amp, der mit sehr cleveren Features aufzeigt, wie ein modernes Röhren-Topteil heute aussehen kann (S. 102).

Interessant und beleuchtenswert fanden wir auch, wie sich das Line 6 HX Stomp mit dem neuen 3.0-Update am Bass schlägt. Joris Henke hat es unter die Lupe genommen (S. 116).

Oder die Signature-Acoustics von Jeff Bridges, Larry Carltons günstige „Signature“ von Sire, und, und, und … viel Spaß mit dem Heft! Bleibt gesund!
Florian & Stefan

Jetzt aber erst mal viel Spaß mit der neuen Ausgabe! Unten seht ihr die Topthemen des Monats …

(Bild: Danny Clinch)

Das hatte sich der Ober-Foo Dave Grohl etwas anders vorgestellt: Er wollte mit dem neuen Album ,Medicine At Midnightʻ auf Tournee gehen, in Stadien spielen und eine kurzweilige Doku zur Bandgeschichte der Foo Fighters veröffentlichen. Alles war minutiös geplant und ready to rock – als die Pandemie ausbrach und das Unternehmen „25. Geburtstag“ auf Eis legte. Eine Zeit, die sich Grohl mit diversen anderen Projekten vertrieben hat. Da bietet ihm ein bisschen Fachsimpeln über neue Songs und alte Helden mit Gitarre & Bass eine weitere ebenso willkommene Abwechslung.

(Bild: Ester Segarra)

Das 2004 in der schwedischen Kleinstadt Arvika entstandene Quartett Tribulation gilt derzeit als Hoffnungsträger der Death-Metal-Szene. Ein Status, dem sie mit ihrem fünften Album ,Where The Gloom Becomes Soundʻ, einer Mischung aus alten Genre-Tugenden und klassischem Gothic Rock, auf stilvolle Weise gerecht werden. Als wir Gitarrist Adam und Frontmann Johannes zum Interview baten, wussten sie noch nicht, dass Mitbegründer Jonathan Hultén die zweite Gitarre bald an Joseph Tholl abgeben würde. Deshalb geht es vornehmlich um Klampfen, Kunst – und Kiss.

(Bild: Alex Solca)

2018 hat Lee Ritenour fast alles verloren, was ihm lieb und teuer war: sein Haus, seine Gitarren, sein Studio, seine Masterbänder. Die Waldbrände von Malibu haben erbarmungslos zugeschlagen, und auch gesundheitlich ging es dem Ausnahmegitarristen alles andere als gut. Umso stärker präsentiert er sich nun auf ,Dreamcatcherʻ, seinem 32. Solo-Studio-Album, auf dem er gezielte Selbsttherapie betreibt. Eine systematische Aufarbeitung der letzten Jahre mit all ihren Rückschlägen – eingespielt mit den sieben Gitarren, die er aus den Flammen retten konnte.

(Bild: Matthias Mineur)

Ohne Frage gehört Glenn Hughes zu den größten Musikern der Rockgeschichte. Nach seiner Zeit bei Trapeze, Deep Purple und Black Sabbath, Studio-Performances unter anderem für Gary Moore oder John Norum, diversen Soloscheiben und -tourneen sowie der Gründung von Black Country Communion (mit Joe Bonamassa, Jason Bonham und Derek Sherinian) und California Breed ist der 69-Jährige nun bei der Allstar-Truppe The Dead Daisies mit Gitarrist David Lowy, Gitarrist Doug Aldrich (Ex-Whitesnake, Dio) und Schlagzeuger Deen Castronovo (Journey) gelandet.

Wie diese exzellente Musikeransammlung klingt? Ihr neues, kraftstrotzendes Album ‚Holy Ground‘ gibt darauf eine unmissverständliche Antwort. Was es über die spektakuläre Konstellation sonst noch Spannendes zu berichten gibt? Glenn Hughes erzählt es in seiner typisch offenen und durchaus mitteilsamen Art.

(Bild: Transgressive Records)

In den letzten Jahren haben afrikanische Bands wie Tinariwen oder Imarhan für einen Boom außerhalb ihrer Heimat gesorgt. Ihre spannende Musik mixt Blues und Rock mit der eigenen Tradition. So vertont man mit hypnotischen Grooves die Weite der Wüsten-Landschaft und thematisiert zugleich gesellschaftspolitische Probleme. Diese Grundstimmung findet sich zwar auch auf dem dritten Album ,Optimisme‘ des malischen Quartetts Songhoy Blues, doch ihre Songs wirken vergleichsweise kompakter und druckvoller, werden befeuert von Rock-Riffs, treibenden Drums und dynamischen Bässen, was einfach mitreißt. Von weichgespülter World Music keine Spur.

(Bild: Ibanez)

Sean Malone, Bassist der US-amerikanischen Progressive-Metal-Band Cynic, ist Anfang Dezember im Alter von nur 50 Jahren verstorben. Seans Spiel zeigte deutliche Einflüsse von Jaco Pastorius und Gary Willis, Vorbilder, die er intensiv studiert hatte. Er kreierte spektakuläre Bass-Lines, etablierte das bundlose Spiel im harten Genre und wurde selbst zu einem einflussreichen Bassisten. Wolfgang Kehle blickt zurück auf Malones Werdegang und widmet sich mit einer Transkription seiner besonderen Spielweise.

(Bild: Patrick Rivera)

Als Teenager jammte sie mit Steve Vai, als Profi rockte die Australierin für Alice Cooper, Michael Jackson und Santana. Zuletzt sorgte sie mit Richie Sambora als Promi-Pärchen ‚RSO‘ für Schlagzeilen. Diesmal ist Orianthi in eigener Sache unterwegs – Ein neues Custom-PRS-Modell, eine Gibson-Signature-Jumbo, ein neuer Gitarren-Amp und zwei Signature-Effektgeräte von Nexi Industries: es hat sich einiges getan bei Frau Panagaris. Zu hören auf ihrem neuen Soloalbum ‚O‘ . Mit neuen Songs und hörbar verändertem Sound versucht die Sängerin, Gitarristin und Songwriterin ihr Profil zu schärfen und Eigenständigkeit zu zeigen. Fragen wir doch mal nach, wie das alles so kam.

(Bild: Pitpony)

Mitten in der Corona-Pandemie melden sich die Deftones mit einem fulminanten Album zurück. Als eine der wenigen Gruppen, hat sich die Band aus Kalifornien entschieden trotz der Situation, die eine Tour unmöglich macht, mit ‚Ohm‘ ein neues Album zu veröffentlichen. Wie die Aufnahmen zur Platte liefen und welches Equipment er dafür verwendet hat, erzählt Gitarrist Stephen Carpenter im Interview.

(Bild: Hvalfugl)

Das dänische Jazz-Folk-Trio Hvalfugl hat am 25. September 2020 mit ‚Øjeblikke Vi Husker‘ (Moments To Remember) sein bereits drittes Album veröffentlicht. Dieses hat durch seine hinreißende Schönheit die Herzen der Redaktion im Sturm erobert, und einstimmig fiel die Entscheidung, diese noch nicht so bekannte Band genauer vorzustellen. Wir hatten Gelegenheit, mit Jeppe Lavsen, dem Gitarristen von Hvalfugl zu sprechen.

Noch mehr Lesestoff:

  • Dawes & Taylor Goldsmith
  • TopGearCheck mit Ralf Oehmichen
  • Kadavar
  • Goodbye June
  • Americana Workshop: College Rock
  • Repair-Talk: Poti-Tausch bei Semi-Hollows
  • Hot Rod Mod: Schaltungen für Strat
  • Parts Lounge: 57 Les Paul Goldtop
  • Vintage Guitar Stories! 1966 Gibson ES-345
  • Metal Guitars! Koca V-Blade FF, E-Gitarre
(Bild: Dieter Stork)

Schon 1987 wurde der Fender Custom Shop in Corona, Kalifornien gegründet. Zuerst mit der Idee, Fender-Modelle mit moderner Technik im alten Stil und Look zu bauen. Und natürlich auch um Kundenwünsche von prominenten Musikern zu erfüllen. Heute ist der Custom Shop eine florierende Abteilung, in der Custom-Instrumente, Custom-Collection-Modelle sowie Masterbuild-Modelle gefertigt werden.

Aktuell gibt es zwölf Master Builder, alle mit eigenem Arbeitsplatz, an dem sie mit Unterstützung anderer Mitarbeiter eigenverantwortlich ihre handsignierten Modelle fertigen. Wir stellen vier davon vor, zwei Sets, jeweils bestehend aus einer Tele und einer Strat , alle in Heavy-Relic-Ausführung. Sie waren als Beispiele für die Arbeit der neuen Master Builder Vincent Van Trigt und Carlos Lopez gedacht. Es war eine „Tour“ zu einigen Händlern geplant, doch leider kam Covid-19 dazwischen. In Gitarre & Bass bekommt man dennoch einen exklusiven Einblick.

(Bild: Dieter Stork)

Es musste ja so kommen: Erst zündet G&L den Kiloton, und jetzt müssen wir mit dem Fallout leben. Wenn der Fallout sich dabei aber als charmanter Kurzmensurer entpuppt, ist das vielleicht gar nicht so schlimm, wie man sich das im kalten Krieg immer vorgestellt hat … doch genug mit der martialischen Rhetorik. Statt einfach den Kiloton zu schrumpfen, ist beim Entwurf dieses Shortscale-Basses stattdessen eher ein Mini-L-1000 entstanden.

(Bild: Dieter Stork)

Quality crafted guitars for all – ein Ziel, an dem nichts auszusetzen ist. Da sich mit dieser hochtrabenden Ambition nun auch noch ein großer Name verbindet, sind die Erwartungen entsprechend hoch. Sire erregte vor einiger Zeit schon Aufsehen durch die Zusammenarbeit mit Basslegende Marcus Miller. Nun kommen aus der Kooperation mit keinem Geringeren als Larry Carlton gleich drei klassisch geerdete Gitarren-Modelle auf den Markt, allen voran natürlich eine semi-akustische Thinline, die nach den Präferenzen von Mr. 335 entworfen und gefertigt wurde.

(Bild: Dieter Stork)

Periphery-Mastermind Misha Mansoor und der Vollzeit-YouTuber Keith Merrow oder auch Lasse Lammert spielen schon seit geraumer Zeit die Purple Nightmare Amps des deutschen Herstellers Driftwood. Nun gibt es mit dem brandneuen Darkest Nightmare mit eingebautem IR-Loader ein kleines Update des Flagship-Modells aus dem sächsischen Obergurig.

(Bild: Dieter Stork)

Mitunter laufen einem alte E-Gitarren über den Weg, in deren Kopfplatten neben den Standard-Tunern verdübelte Bohrungen von früheren zusätzlichen Stimmmechaniken zu erkennen sind. In den 60er- und 70er-Jahren war die Verdoppelung der Melodiesaiten speziell unter Tanzmusikern beliebt, und Framus hatte sogar das 9-String-Modell 5/159 Strato Melody serienmäßig im Programm. 1977 kam der US-Hersteller B.C. Rich mit einer 10-saitigen Version seines Modells Bich (nicht Bitch!) an die Sonne. Die aktuelle Neuauflage hat man in „Rich B Legacy Perfect 10“ umgetauft.

(Bild: Dieter Stork)

Phil Jones Bass ist bekannt für seine kleinen Lautsprecher, die zumeist in kompakten Boxen daherkommen. Für die neue C2 wurden nicht nur die 5-Zöller nochmal überarbeitet, auch das Gehäuse soll neu definieren, was mit einer kleinen Box möglich ist.

(Bild: Dieter Stork)

Die Boutique-Schmiede Chasebliss Audio wurde 2013 von Joel Korte in Minnesota gegründet und verfügt mittlerweile über eine beachtliche Palette von Hi-End-Pedalen, die analoge und digitale Technik geschickt miteinander kombinieren. So auch das vorliegende Testgerät: Der Automatone-Preamp verknüpft den analogen Signalweg einer Vorstufe mit digitalen Kontrollmöglichkeiten wie Midi-Steuerung, Speicherplätzen und eben den beeindruckenden Schiebereglern, die sich bei jedem Preset-Wechsel von selbst auf die gespeicherten Werte einstellen.

(Bild: Dieter Stork)

Feldrekorder erfreuen sich seit langer Zeit großer Beliebtheit und das zu Recht. Um Ideen spontan festzuhalten oder Gespräche aufzuzeichnen, sind die meist kompakten Geräte super geeignet. Zoom fahren allerdings deutlich schwerere Geschütze auf und präsentieren mit dem H8 einen mobilen Alleskönner mit vielen tollen Extras, aber auch ein paar Abzügen in der B-Note.

Und noch mehr Neuheiten …

  • Jackson Pro Series Ltd. Edition San Dimas SD22 JB Red Sparkle
  • PJD Guitars Carey Custom, E-Gitarre
  • Breedlove Jeff Bridges Organic Signature Concert Copper E & Organic Amazon Concert Sunburst CE, A-Gitarren
  • Epiphone J-45 EC & Hummingbird, A-Gitarre
  • Vincent Metropol und Akkurat 5, E-Bässe
  • Cort Amplifier CM15R & CM30R, Gitarren-Combos
  • Hartke LX8500, Bass-Topteil
  • MXR M305 Tremolo, FX-Pedal
  • Electro Faustus EF103 Guitar Disruptor & EF111 Guitardämmerung
  • Peterson Strobo-Stomp HD, Stimmgerät
  • Harley Benton DNAfx GiT, Modeling/Multi-FX
  • Ortega RUMG-L & RUDAWN-CE-L Ukulelen
  • MEC MM-Style Metal Cover Pickup

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Auch wenn es derzeit eine preisgünstige „Neuauflage“ des alten,in den 1970er-Jahren gefertigten 10-String B.C.Rich Bich Gitarrenmodells via Internet-Order zu kaufen gibt,so bleibt doch zweifelsfrei das damalige „B.C.Rich Bich Custom made Original“ in punkto sorgfältiger Verarbeitung und einzigartiger Klangeigenschaft unbestritten die weitaus bessere Wahl!

    Als langjähriger User und Sammler von alten B.C.Rich Gitarren der „Golden Aera“ kenne ich sehr wohl die gravierenden Unterschiede zwischen den alten Originalen und den Neuauflagen des legendären Gitarrenherstellers.

    Das Markenlabel B.C.Rich fristete schon immer ein Dasein mit sehr bizarren Korpusdesigns,überbordender Elektronik,extrem kopflastiger Gitarrenmodelle,sehr hohen Anschaffungspreisen und ständig wechselnder Vertriebsfirmen!

    Unter Insidern ist diese kultige Marke aber anscheinend so beliebt wie eh und je.
    Ob man nun „unbedingt“ eine deutlich abgesteckte Neuversion der 10-saitigen B.C.Rich Bich braucht,sei jetzt mal dahingestellt,denn die „Neue“ besitzt weder das obligatorische „R“-Brandlabel aus feinstem Macassar-Perlmutt,noch die zwei legendären Original DiMarzio Humbucker der einstigen U.S. Custom B.C.Rich Gitarren der wahren „First Edition“ aus den 1970/80er-Jahrgängen!

    Selbst die nachfolgend als so genannte B.C.Rich „NJ“-Series Lizenzprodukte aus japanischer Fertigungsstätte der Epoche um 1981/85
    klingen sehr akkurat, und erzielen heutzutage absolute Höchstpreise unter Sammlerfetischisten des besagten Firmenlabels.

    Zudem wird es immer nun immer schwieriger,ein unverbasteltes Original in gutem Zustand preisgünstig zu sichten.

    Die aktuellen Preise für echte alte Originale,egal ob B.C.Rich Bich,Mockingbird,Ironbird,Eagle,Seagull oder Warlock Modelltypen aus den U.S.A. oder „Made in Japan“ bewegen sich momentan ab 3.500,-€uro und aufwärts deutlich steigend!

    Ergo,wer solch eine alte „Sahneschnitte“ noch besitzt,wird sich hüten,sie die für einen „Schleuderpreis“ zu verramschen.

    So ist das halt mit diesem Gitarrenhersteller,der anfänglich als „Bernie Enrico Rich“ einst sehr edle Akustikgitarren in Kleinstserie anfertigte.

    Tradition verpflichtet.“Neuauflagen“ haben es faktisch hingegen sehr schwer,sich an den frühen Originalen zu messen.Das ist doch wohl eher nicht möglich.

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