Black to the future

Test: Jackson Pro Plus Pure Metal Soloist

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(Bild: Dieter Stork)

Was gibt es über einen Klassiker wie die Jackson Soloist, der mehr als 40 Jahre alt ist, noch zu schreiben, was nicht schon in unzähligen Reviews besprochen wurde? Schließlich dürften nur wenige Modelle des Herstellers in den 80er Jahren so verbreitet gewesen sein wie die Soloist. Und doch ist die Pure-Metal-Variante mehr als nur ein weiteres Retro-Revival.

Dass Gitarren in komplett schwarzer Optik derzeit sehr gefragt sind, ist nichts Neues. Ibanez hat mit seiner IronLabel-Baureihe den Anfang gemacht, und auch ESP/Ltd hat das eine oder andere Modell in maximal reduzierter Ausführung mit matt schwarzer Lackierung im Programm. Nun also auch Jackson.

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Mit den limitierten Instrumenten der Pure-Metal-Reihe (im Grunde eine Art Sub-Serie der Pro-Plus-Gruppe) wird ein sehr vergleichbares Konzept geboten. Neben zackigen Klassikern wie King V, Kelly, Warrior und Rhoads steht auch eine Soloist in den Startlöchern, die in ihrer Konzeption ganz klar auf die ultraharte Metalfraktion abzielt.

SCHWÄRZER ALS DIE NACHT

Die Basis dieser schwarzmetallenen Metal-Axt bildet ein Korpus aus Linde sowie ein dreiteiliger, durchgehender Ahornhals. Für etwas mehr Stabilität wurden dem Hals zwei parallel zum Trussrod verlaufende Carbonstäbe spendiert. Das gesamte Instrument ist in einem hochglänzenden Schwarz lackiert, das von einem cremefarbenen, etwa 6 mm breiten Binding kontrastiert wird.

Das große Jackson-Logo auf der abgewinkelten Kopfplatte greift diesen Farbton abermals auf, wodurch die Gitarre ein schlichtes, aber stimmiges Gesamtbild erhält. Sowohl Lackierung als auch Einfassung sind tadellos ausgeführt – da gibt es nichts zu meckern. Das unterfräste Floyd-Rose-System der 1000er-Serie ist absolut waagerecht eingestellt und führt die Saiten über 24 Jumbo-Bünde bis hin zum Locking-Sattel.

Für besondere Langlebigkeit kommt als Material für die Bunddrähte Edelstahl zum Einsatz, sodass eine Neubundierung auch bei intensiver Nutzung erst in vielen Jahren nötig sein dürfte. Die sauber in das dunkle Ebenholz-Griffbrett eingelassenen Sharkfin-Inlays aus Perlmutt dürfen natürlich nicht fehlen – immerhin haben wir es hier mit einer Jackson-Gitarre zu tun.

Wie bei fast allen Gitarren des Herstellers wurde für das Griffbrett ein Compound-Radius gewählt, der von 12″ langsam auf 16″ übergeht. Da die Ausleuchtung auf kleinen Club-Bühnen häufig alles andere als optimal ist, wurden der Gitarre außerdem auf der Griffbrettzarge eingelassene Luminlay-Dots spendiert, die bereits nach kurzem, intensivem Kontakt mit einer Lichtquelle leuchten – wie die Sonne am jungen Morgenhimmel. Also fast …!

Auf der Kopfplatte befinden sich sechs Die-Cast-Mechaniken aus eigener Herstellung. Ganz in der Tradition der Superstrat der 80er-Jahre ist in den Korpus ein einziger Humbucker (von Fishman) geschraubt. Der Fluence-Modern-Tonabnehmer ist seit einigen Jahren mit Sicherheit der schärfste Konkurrent des EMG 81.

Er bietet dank der Push/Pull-Funktion des Volume-Potis ein zweites Voicing, sodass die Gitarre trotz der extrem begrenzten Regelmöglichkeiten eine gewisse klangliche Flexibilität bietet. Auf der Rückseite befinden sich neben der Federkammer für das Floyd-Rose-System ein Batteriefach mit Schnellzugriff und ein kleines E-Fach. Die übersichtliche Verdrahtung ist sauber ausgeführt und lässt auf ein brummfreies Spiel hoffen.

Rein handwerklich gibt es bei der Pure-Metal-Soloist nichts zu bemängeln – ganz im Gegenteil: Auch wenn der Preis von 1299 Euro schon etwas oberhalb des Mid-Price-Segments liegt, fühlt sich die Gitarre eher wie ein Instrument der 1500-Euro-Klasse an. Sie erinnert mich an die fantastischen Jackson-Gitarren aus japanischer Produktion.

(Bild: Dieter Stork)

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Alles richtig gemacht,bis aus die silberne hardware.
    Diese silbernen Tuner und auch das Floyd Rose wirken für mich immer ein wenig billig von der Optik.Einfach nur schwarz bitte!!!!!!!!!!!

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