Schönheit der Hoffnung

König Guitars Esperanza im Test

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(Bild: Dieter Stork)

Klare Linienführung, durchdachte Konzeption und handwerkliche Kunstfertigkeit – all das zeichnet die Designs der hanseatischen Gitarrenbauer aus.

Die Gitarrenbauer Robin König und Mario Brüggen absolvierten beide eine Ausbildung in der renommierten Werkstatt von Walter Kraushaar in Aachen. 2019 gründeten sie mit König & Brüggen eine eigene Firma in Hamburg-Ottensen, die später in König Guitars by Mario Brüggen & Robin König umbenannt wurde. Seit 2025 residieren sie unter verbesserten Bedingungen im Atelierhaus 23 in Hamburg-Wilhelmsburg.

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SOUVERÄNES DESIGN – HANDWERKLICHE FINESSE

Mit der Esperanza haben wir eine originär gestaltete, meisterlich gefertigte und funktional effektiv eingerichtete Hollowbody Electric in Händen, die durch ihre gewichtsreduzierende Bauweise mit Längs- und Querleisten bestens tragbar ist und sich überdies durch den Verzicht auf Schalllöcher auch noch als weitgehend resistent gegen Feedbacks erweist. Anstelle eines schweren Sustainblocks finden wir im Korpusinneren als tragende Elemente zwei parallel gesetzte und vom Halsansatz bis zum Korpusende durchgeführte Leisten aus leichter Esche, an die Decke und Boden in leichter Wölbung angepasst sind.

Die Details: Für den Korpus stand attraktiv gemasertes Nussbaumholz zur Verfügung. Decke und Boden präsentieren sich in ihren transparent matt versiegelten Naturfarben, die Zargen aus Ahorn bilden dazu in Korrespondenz mit der Steg-Basis, dem Tailpiece-Aufleimer und den Pickup-Abdeckungen einen höchst effektiven und attraktiven Kontrast in der deckend, hochglänzend aufgebrachten Farbe Korall.

(Bild: Dieter Stork)

Der zweiteilig gefügte Hals aus Roasted Flame Maple (thermisch behandelter Riegelahorn) wurde mit einem aufgeleimten Griffbrett aus demselben Material kombiniert, das sich auch noch als Furnier auf der über eine Volute abgewinkelten Kopfplatte wiederfindet. Die 22 mittelstarken Bünde im Griffbrett (Jescar EVO Gold) erweisen sich als sorgfältig kantenglatt abgerichtet und glänzend poliert.

Schöne handwerkliche Detailarbeit zeigt sich in den aus den jeweiligen Hölzern stimmig ausgefrästen Abdeckungen für das Elektronikfach am Boden und den Halsstabzugang auf der Kopfplatte. Auf letzterer finden wir vernickelte GrandTune-Mechaniken von Schaller montiert, von denen aus die Saiten mit geradem Zug über einen Sattel aus Knochen und mit einer Mensur von 64,8 cm hinüber zur vernickelten ABM 2500-Bridge aus Glockenmessing geführt werden. Auch das lackierte Tailpiece ist mit einer Saitenaufhängung aus Messing ausgestattet.

(Bild: Dieter Stork)

Elektrik: Die über zwei Schrauben generell in der Höhe verstellbaren P90 Staple-Pickups kommen vom renommierten Hersteller Amber. Geschaltet werden sie mit einem Dreiwege-Toggle, dem in Reihe positioniert generell arbeitende Volume- und Tone-Regler folgen.

Switch Tip und Poti-Knöpfe zeigen sich ebenfalls in der kontrastierenden Farbe Korall. Zugang zu den elektrischen, mit isolierender Kupferfolie hinterlegten Komponenten findet sich durch den leicht zu lösenden, da lediglich von kleinen Magneten gehaltenen, passgenau aus dem Bodenholz geschnittenen Deckel am Boden. All die detailgenau ausgeführten Arbeiten an der Esperanza legen Beleg ab für die hohe gestalterische und handwerkliche Klasse der Hamburger Gitarrenbauer.

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