Baron Modell T: Tele-Style nach Maß aus Deutschland
von Redaktion,
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Gitarrenbauer Oliver Baron erweitert sein Programm um das Modell T – eine individuell konfigurierbare Telecaster-Hommage mit leichten Bodies, durchdachtem Hardware-Upgrade und einem ganzen Baukasten an hauseigenen Pickups, die auch separat erhältlich sind. Ideal für alle, die einen vertrauten T-Style-Sound wollen, aber mit modernerer Bespielbarkeit und Custom-Optionen statt Stangenware.
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Konzept: Telecaster-DNA mit Barons Handschrift
Oliver Baron hat sich mit seinem Modell 1 und Modell 2 vor allem im Jazz-Bereich einen Namen gemacht. Mit dem Modell T greift er nun die Telecaster-Idee auf: formal nah am Original, aber im Detail angepasst.
Laut Hersteller sollen vor allem leichte Hölzer, eine stabilere Hals-Korpus-Verbindung und eine modernere Geometrie des Griffbretts für ein direkteres Ansprechverhalten und komfortableres Handling sorgen. Die Gitarre bleibt klar als T-Style erkennbar, versteht sich aber eher als zeitgemäße Interpretation als als Replika.
Beim Body orientiert sich Baron an den frühesten T-Prototypen aus den späten 1940ern und setzt auf Pine (Kiefer). Das Holz ist sehr leicht und resonant; laut Hersteller liefert es einen warmen, offenen Ton mit dynamischem Attack und ausgeprägten Obertönen.
Pine (regular): etwas weicherer, runder Grundcharakter
Roasted Pine: soll mehr Biss und Prägnanz mitbringen
Die meisten Modell-T-Gitarren sollen konsequent unter 3 kg liegen. Zusätzlich ist Okumé als weitere Body-Option im Programm – ein ebenfalls leichtes Holz, das klanglich ein wenig in Richtung „50s Junior“-Vibe zielen soll.
Beim Hals setzt Baron auf europäischen Soft Maple, um Gewicht und Steifigkeit etwas zu reduzieren. Das soll die Resonanz und die Dynamik verbessern und ein „lebendigeres“ Spielgefühl bringen – also weniger das Brett, mehr das atmende Instrument.
Das Griffbrett besteht serienmäßig aus American Hard Maple für höhere Haltbarkeit. Optional ist smoked oak (geräucherte Eiche) möglich, die den Ton laut Hersteller etwas straffer macht, ohne dabei zu harsch oder dunkel zu wirken.
Neck-Details im Überblick:
Hölzer (Hals): European Soft Maple oder Okumé, optional Smoked Oak
Griffbrett: American Hard Maple, Smoked Oak oder Ebony
Griffbrettradius: moderner 12″-Radius für flachere Saitenlage und bequemere Bendings
Bünde: Medium-Fretwire, ca. 2,6 x 1,2 mm
Es stehen zwei Halsprofile zur Wahl, beide mit „mittlerer“ Stärke, aber unterschiedlicher Haptik:
Round C: füllt die Hand angenehm, ohne klobig zu wirken
Soft V: wirkt schlanker, da an den Schultern weniger Material anliegt – interessant für Spieler, die den Hals gerne „Rock’n’Roll-Style“ von oben greifen
Im Inneren arbeitet ein klassischer one-way Trussrod, vor allem aus Gewichtsgründen und wegen der bewährten Funktion. Ein spannendes Detail ist die Hals-Korpus-Verbindung mit Gewindeeinsätzen im Hals und Edelstahlschrauben. Das soll die Verbindung deutlich langlebiger machen – gerade, wenn der Hals häufiger abgenommen wird. Eine präzise Ausrichtung von Hals und Body soll für saubere Saitenlage und störungsfreies Spiel auf allen Saiten sorgen.
Beim Modell T kommt eine US-gefertigte Stahl-Baseplate mit etwas mehr Materialstärke zum Einsatz, kombiniert mit intonationskompensierten Gotoh-Brass-Saddles. Das knüpft an die Philosophie der Modelle 1 und 2 an: leichter Body, etwas substanziellere Bridge. Das soll die Resonanz unterstützen, ohne den Grundcharakter des T-Style zu verlieren.
Eine Aussparung an der Diskantseite verbessert den Zugang für Fingerpicking und sorgt für mehr Handkomfort. Alternativ zur klassischen T-Bridge sind auch S-Style-Bridges mit Solid Saddles möglich, je nach gewünschtem Look und Feel.
Baron-Pickups
Für die Elektronik greift Baron auf seine eigenen handgewickelten Pickups zurück. Die T-Style-Pickups sind nicht nur fürs Modell T gedacht, sondern auch einzeln erhältlich.
Dark ’49 (Neck oder Bridge)
Angelehnt an die allerersten Pickups für Leo Fenders neue Solidbody-Gitarren:
Magnete: AlNiCo 3
Draht: AWG 43, relativ viele Wicklungen
Der Sound wird als dunkler und komprimierter beschrieben als bei späteren T-Style-Pickups, mit kräftigen Mitten, die einen Tweed-Amp laut Hersteller schnell in eine „swampy“ Overdrive-Zone schieben sollen.
Honey ’51 (Neck oder Bridge)
Basierend auf frühen 50er-T-Pickups:
Magnete: AlNiCo 3
Draht: AWG 42
Die Honey ’51 sollen einen sweeten, seidigen Ton mit guter Dynamik liefern. Etwas mehr Wicklungen sorgen für mehr Mitten und Dichte, ohne scharfe Höhen – gedacht als warmes, gut kontrollierbares Voicing.
Classic ’54 (Neck oder Bridge)
Hier bilden stärkere AlNiCo-5-Magnete (noch ohne „Stagger“) die Grundlage:
Laut Hersteller klassischer T-Twang mit glockigen Höhen
Straffer, definierter Bass im Bridge-Pickup
Neck-Pickup als warm-klarer Gegenpart mit vielseitigem Grundsound
Wild Card (Bridge only)
Der Wild Card soll klanglich zwischen einem klassischen T-Style-Pickup und einem P.A.F.-Humbucker liegen – ein „Best of both worlds“-Ansatz:
Trockenes, kräftiges Bassfundament
Markante Mitten
Ausgewogenes Höhenbild
Gedacht für alle, die etwas weniger reinen T-Chime und etwas mehr Rock-Attitüde an der Bridge suchen.
Baron-Bridge-Pickups kommen standardmäßig mit Südpol oben und Counter-Clockwise-Wicklung (RWRP in Kombination mit dem Neck-Pickup). Das sorgt in der Mittelstellung des 3-Weg-Schalters für brummreduzierte bzw. brummfreie Sounds.
Auch Charlie Christian Pickups sind möglich
Beim Anschluss gibt es die Wahl zwischen klassischem Cloth Wire und abgeschirmtem Kabel. Für Setups mit 4-Way-Switch (Serienschaltung beider Pickups) wird das shielded Wire empfohlen.
Die Pickups können direkt bei Oliver Baron bestellt werden, mit einer aktuell angegebenen Fertigungszeit von ca. 3 Wochen.
Preis pro Pickup: € 175
Modell T: Konfiguration und Preis
Das Modell T wird als individuell konfigurierbare T-Style-Gitarre angeboten. Die Basis bildet ein Preis von 4.400,- Euro, inklusive klassischem schwarzem Case, etwas „Case Candy“ und Zertifikat. Die aktuelle Bauzeit wird mit ca. 3 Monaten angegeben.
Welche der verschiedenen Baron-Pickups (Dark ’49, Honey ’51, Classic ’54, Wild Card etc.) zum Einsatz kommen, wird individuell abgestimmt. Für weitere Sonderwünsche – etwa andere Hölzer, Maße oder noch spezifischere Individualisierungen – empfiehlt Baron die direkte Kontaktaufnahme per E-Mail oder Telefon.
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