Preis-Leistungs-Verhältnis mit drei Sternchen!

Budget Beauty: Harley Benton HBJ-45E SBK

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(Bild: Dieter Stork)

Ein Anbieter, der uns immer wieder mit viel Qualität zum kleinen Preis überrascht, ist das Musikhaus Thomann mit seinen Harley-Benton-Instrumenten.

Das Thomann-eigene Label Harley Benton präsentiert uns hier eine Steelstring-Acoustic Westerngitarre mit einem Roundshoulder-Korpus. Das, und die Tatsache dass sich in der Modellbezeichnung die Formel J-45 findet, weckt natürlich ganz bestimmte Erwartungen. Kann eine Gitarre, die sage und schreibe € 199 kostet, diese Erwartungen erfüllen?

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REZEPT

Wichtig ist ja immer auch der erste Eindruck. Wenn man den Karton öffnet, erblickt man eine richtig schöne Sixstring, die man nur zu gerne unter die Lupe nimmt. Es ist ja offensichtlich, dass sich diese Harley Benton auf das traditionsreiche Gibson-Kult-Modell J-45 bezieht. Da darf man gespannt sein, inwieweit man sich dem Vorbild nähern konnte, welches nebenbei bemerkt etwa das Fünfzehnfache kostet. Die Decke ist aus massiver Sitka-Fichte, Zargen und Boden sind aus Ovangkol (kein Mahagoni, aber optisch und klanglich nicht unähnlich). Das schöne Mattschwarz-Finish der Decke setzt sich geschmackvoll von der offenporigen Satin-Versiegelung des Korpus ab. Weiße Bindings schützen die Kanten und geben Kontur, ein Schlagbrett gibt es nicht. Typischer J-45-Stil zeigt sich auch bei der Belly Up Bridge (der „Bauch” zeigt Richtung Schallloch) aus Blackwood, sowie bei dem breit und flach rundlich geformten Halsfuß. Der Mahagonihals ist am 14. Bund angesetzt und trägt ein eingefasstes Griffbrett aus Blackwood mit 20 gut polierten Bünden und einfachen Dot-Inlays in den üblichen Lagen.

Die kompensierte Stegeinlage und der Sattel sind sauber gearbeitet und bieten den Saiten Auflage bei einer Mensur von 648 mm (beim Vorbild sind es 630 mm). Die Kopfplatte präsentiert sich mit dem schwungvollen „HB”-Logo und sechs offenen „Oldschool”-Mechaniken, die wirklich klasse aussehen mit ihren kleinen Butterbean-Stimmwirbeln.

(Bild: Dieter Stork)

Auch ein Pickup-System ist an Bord: Es heißt HB-03 und kommt aus eigenem Hause. Das Cockpit auf der Zarge bietet Regler für Volume, Bass, Middle und Treble sowie einen Phase-Taster und ein Stimmgerät.

Spielgefühl, Sound und Resümee auf Seite 2

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich habe mir das Instrument letzte Woche gekauft und kann nur zustimmen. Die Verarbeitung ist wirklich perfekt und das Griffbrett ist um Einiges dunkler als auf den Fotos. Die Bundenden könnten an 2 Stellen etwas besser verrundet sein, aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau. Die Stimmechaniken sind wirklich hübsch und funktionieren gut. Ich hätte eine Sunburstlackierung schöner gefunden, aber das hat Nichts mit Sound und Verarbeitung zu tun. Auch die Saitenlage ist sehr gut, der Sattel optimal gekerbt. Sound: laut und gute Bässe, hab aber keinen A/B-Vergleich gemacht. Habe vorher eine Yamaha Dreadnought gespielt, die vor 20 Jahren ca. 700-800 € gekostet hat und die ich verschenkt habe. Diese hier klingt sogar etwas lauter und durchsetzungsfähiger. Den Klang des Preamps habe ich noch nicht getestet, aber die Bedienung ist sehr einfach. Beispielsweise kann man den 9-Volt-Block gar nicht seitenverkehrt in den Schacht in der Zarge schieben. Das Stimmgerät ist optisch vom Display her toll realisiert, ich glaube aber, kleine Ungenauigkeiten festgestellt zu haben, muss ich aber noch mal genau testen, ggffs. auch bei alternativen Stimmungen. Es kam mir aber so vor, dass ich die perfekte Standardstimmung nach Gehör besser erreichen konnte. Letztendlich ein tolles Instrument, das man aufgrund des niedrigen Preises prima überall mit hinnehmen kann.

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  2. Einziger echter Wermutstropfen:
    Auf Nachfrage bei Thomann die Info, dass es zur Elektronik keine Anleitung gibt. Auch nicht online zum Download. Das Stimmtool kriegt man durch Rumprobieren noch in die Gänge.
    Aber woher soll ich wissen, dass das kleine rote LEDchen schlappe Batterie anzeigt und nicht eingeschaltete Elektronik?

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