+++ Andy Wood spielt auf dem Guitar Summit 2025 +++

Andy Wood: Technik trifft Tiefgang

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(Bild: Suhr Guitars)

Andy Wood gehört zu den versiertesten Gitarristen seiner Generation – und das in mehr als nur einem Genre. Ob als Sideman auf Arena-Tour, Studiocrack in Nashville oder Solokünstler zwischen Fusion, Rock und Bluegrass: Wood verbindet makellose Technik mit musikalischer Substanz. Seine Einflüsse reichen von Sam Bush bis Steve Morse, seine Sounds von Vintage bis Hightech. Ein Musiker, der weiß, woher er kommt – und immer neue Wege geht.

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INTERVIEW

Als Gitarrist hast du mit vielen verschiedenen Künstlern gespielt. Gab es eine Zusammenarbeit, die dich besonders geprägt hat, und was hast du daraus gelernt?

Ja, ich hatte das Glück, mit vielen talentierten Künstlern zusammenzuarbeiten, zwei davon stechen besonders hervor. Zum einen wäre da Scott Stapp, der Leadsänger von Creed. Ich war sein Bandleader bei seinen ersten Solo-Tourneen. Es war sehr wertvoll zu lernen, wie man eine Band aus angeheuerten Musikern leitet, die Show musikalisch arrangiert und alle auf einen Nenner bringt. Ich werde Scott immer dankbar sein, dass er mir die Leitung dieser Gruppe anvertraut hat.

An zweiter Stelle stehen die Jungs von Rascal Flatts. Auf eine große Arenatour kann man sich kaum vorbereiten. Von ihnen zu lernen war besser als jede Ausbildung, die ich hätte bezahlen können! Alle diese Jungs sind für mich und meinen Werdegang sehr wichtig.

Welche Alben oder Künstler haben deine frühen Jahre als Musiker am meisten beeinflusst, und erkennst du diese Einflüsse noch heute in deinem Spiel wieder?

Oh, in meinen frühen Jahren war es vor allem Bluegrass- und Newgrass-Musik. Alben wie ‚The New Nashville Cats‘ von Mark O’Connor, ‚Manzanita‘ von Tonya Rice oder ‚Glamour & Grits‘ von Sam Bush. Später kamen ‚Hotwired‘ von Brent Mason, Steve Morse und alle Alben von Dixie Dregs dazu. Außerdem noch Eric Johnson und natürlich Van Halen! Ein weiterer wichtiger Moment war noch das Album ‚Friday Night in San Francisco‘! Sie inspirieren mich alle bis heute!

Wie hat sich deine Herangehensweise an Gitarren und Effekte im Vergleich zu Beginn deiner Karriere verändert? Gibt es bestimmte Tools oder Geräte, die für deinen Sound unverzichtbar geworden sind?

Das ist interessant, denn als ich anfing, professionell zu spielen, war der Gitarrentechnikbereich noch eher „old school“, die digitale Software war noch nicht so weit entwickelt. Damals benutzte ich riesige Racks mit Stereo-Verstärkern, Amp-Switchern, Pedal-Schubladen und riesigen Controllern auf der Bühne. Heute, mit Geräten wie GiG Rig und den Fortschritten bei den digitalen Effekten − insbesondere bei Delays und Verbs − kann ich mit viel weniger Platz viel mehr erreichen! Aus Sicht der Ausrüstung gab es noch nie eine bessere Zeit, Gitarrist zu sein! Zum Thema unverzichtbare Ausrüstung: meine Signature-Gitarre von Suhr, mein Woodshed-Kompressor, meine Wampler-Gearbox, ein gutes Delay −ich liebe das Keeley Halo! − und ein großer, lauter Verstärker – mehr brauche ich nicht! Alles andere ist „on top“.

Was ist für dich die größte Herausforderung, wenn du ein neues Album oder Projekt startest? Gehst du konzeptionell vor oder entsteht die Musik während der Arbeit am Projekt?

Die größte Herausforderung ist immer das Konzept, das ich mit dem Album transportieren möchte. Was möchte ich mit dem Album sagen? Bei ‚Junktown‘ war es die Verschmelzung von Fusion/Rock mit Country und Bluegrass, bei ‚Charisma‘ war es das Schreiben von einprägsamen Melodien. Ich denke, am Ende funktionieren beide Ansätze. Ich kann mit einer Idee beginnen, aber im Laufe des Prozesses entwickelt sie sich oft ein wenig weiter, und ich bin offen dafür, das als Teil der Reise zu akzeptieren.

Wie gehst du beim Improvisieren vor? Hast du ein festes Konzept oder lässt du dich von der Musik und dem Moment leiten?

Der Anfang kommt meist über die Ohren. Ich singe in meinem Kopf, was ich hören möchte, und nutze dann die Visualisierung von Intervallen, um mich auf dem Griffbrett zurechtzufinden. Ich orientiere mich beim Griffbrett sehr stark an Intervallen. Ich reagiere definitiv auf die musikalische Umgebung, nehme Hinweise von den anderen Musikern auf der Bühne auf, achte auf die Dynamik – alles ist Teil einer Geschichte, die wir gemeinsam erzählen müssen! Zuhören ist bei weitem der wichtigste Teil des Improvisierens.

Danke für das Gespräch!


Andy Wood spielt auf dem Guitar Summit, der vom 26.-28.09. im Rosengarten in Mannheim stattfindet!

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