Refreshment: Gibson Les Paul Modern Figured im Test
von Redaktion,
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(Bild: Dieter Stork)
Etwas Fett absaugen, hier und da das Skalpell ansetzen – der Klassiker wird in Form gebracht. Gibson bietet uns mit der vorgelegten Version in coolem Cobalt Burst eine Auffrischung des Topmodells der Modern Collection, der Les Paul Modern Figured.
Zu den in dieser Modellreihe mit Blick auf jüngere Spielergenerationen seit 2019 realisierten Neuerungen gehören leichtere Bodies, Push-Pull-Funktionen der Potis, Slim-Taper-Necks mit asymmetrischen Halsprofilen, sowie flach gestaltete Hals-Korpus-Übergänge. Die Weight Relief genannte Methode zur Gewichtsreduzierung führte Gibson bereits in den 80er-Jahren ein. Beginnend mit runden Bohrungen in die Korpusbasis vor Aufsetzen der Decke (Traditional Weight Relief), hat man um 2006 herum dem Mahagonikorpus dann auch großflächige Kammern zugefügt (Chambering), ab 2012 kommt eine Mischform aus Traditional und Chambering mit mehreren kleineren Kammerfräsungen zur Anwendung (Modern Weight Relief), verfeinert nochmals ab 2017 durch leichte Variationen der Kammern (Ultra Modern Weight Relief).
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(Bild: Dieter Stork)
OPTIMIERUNGEN
Die technische Konstruktion entspricht beim vorliegenden Refresh grundsätzlich dem Vorgängermodell, neu sind die verbesserte Qualität der Decke und die frischen Farben. Immer noch basiert das Les-Paul-Modell aus der Modern Collection also auf einem Body mit sogenanntem Weight Relief, was nichts anderes meint, als gezielt in die Korpusbasis eingebrachte Kammerfräsungen zur Gewichtsreduzierung. Viele Spieler hatten zuvor bekanntlich ein Problem mit Les Pauls, da die fetten Bodies ja oft zu Schulterlasten von bis zu 5 kg führten. Die Les Paul Modern Figured ist mit 4,1 kg nun auch nicht wirklich ein Leichtgewicht, aber gut tragbar. Für die aufgesetzte Decke fand sich Figured Maple (gemasertes Ahorn) in AAA-Qualität, eingefasst von einem weißem Kunstoff-Binding, das gar nicht erst Vintage-Assoziationen aufkommen lassen will.
(Bild: Dieter Stork)
Der Hals aus Mahagoni mit Slim-Taper-Profil von leicht asymmetrischem Zuschnitt ist wie üblich in Höhe des 16. Bundes in den Body geleimt, den Unterschied macht aber die ausgekehlte Korpuspartie (modern contoured heel) vorn im Aufnahmebereich für den erleichterten Zugang zu den hohen Bünden, an den auch der flacher gestaltete Halsfuß angepasst wurde. Das schneeweiß eingebundene Griffbrett aus Ebenholz ist mit sauber abgerichteten 22 mittelstarken Bünden ausgestattet, die allerdings ohne an die Bundenden ansetzende Nibs auf das Binding gesetzt wurden. Mother of Pearl Trapezoid Inlays markieren die Lagen.
Gibson Burstbucker Pro Pickups
Elektrik: Hier finden sich ein Burstbucker Pro am Hals und ein Burstbucker Pro+ in der Stegposition. In der Kontrolleinheit sind Push-Pull-Funktionen angelegt: Coil Tap an beiden Volume-Reglern und optionales Out of Phase am Hals-Tone plus Pure Bypass am Bridge-Tone. Im aufgeräumten Elektrofach finden wir CTS-500k-PushPull-Potis mit Kondensatoren auf die montagefreundliche LPSTAND REV.2-Platine gesetzt. Wie üblich lassen sich die Alnico-5-Humbucker per 3-Weg-Schalter einzeln oder in Kombination aufrufen.
Lieferbar ist das rundum ansprechend sauber gefertigte Modell im Übrigen auch in den Farben Cherry Burst und Seafoam Green.