Workshop

Bass Basics: Griffbrett-Orientierung 1.2

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(Bild: FabrikaSimf/Shutterstock)

In der dritten Folge von „Bass Basics” zum Thema „Griffbrett-Navigation” möchte ich dir das noch fehlende Fingerpattern III nicht vorenthalten. Warum serviere ich dir Nr. III eigentlich zuletzt? Es wäre doch vermutlich logisch, in der numerischen Reihenfolge vorzugehen.

Das hat einerseits alltagspraktische, aber auch pädagogische Gründe! Ich möchte möglichst viele Leser innerhalb ihrer Komfortzone abholen und erst einmal bekannte Fingersätze vorstellen und komplettieren. Danach geht es darum, wie wir uns von dem bekannten Finger Pattern aus Schritt für Schritt weiter nach oben und unten auf unserem Griffbrett ausdehnen können.

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Unser Ziel ist es, uns möglichst frei über das gesamte Griffbrett zu bewegen und die blinden Flecken ausmerzen. Wenn ich meine Greifhand eine Position weiter nach oben (aufsteigende Bundziffern: 7–9–12) oder nach unten (Bundziffern: 9–7–5) auf meinem Basshals verschiebe, kenne ich mich dann noch aus? Wo liegen hier die nächsten passenden Töne in meiner Tonart?

Da fast alle Bassisten Pattern I bereits kennen, habe ich in Heft 05/2025 damit begonnen, und alle erreichbaren Töne über alle vier Saiten aufgezeigt. Da die Fingerpattern I und V direkt nebeneinander liegen, ist der nächste logische Schritt, Pattern V vorzustellen. Du findest Pattern V, wenn du dich Richtung Kopfplatte orientierst, direkt daneben.

In die andere Richtung – in Richtung Body – würde dann Fingerpattern II folgen. Wäre das Griffbrett unendlich lang, würde sich von der Kopfplatte in Richtung Body diese Reihenfolge der Fingerpatterns aufwärts ergeben: I-II-III-IV-V-I-II-III usw. Nach V würde wieder I kommen und sich der tonale Kreis schließen.

Wenn du dich vom Body aus Richtung Kopfplatte bewegst, ist die Reihenfolge abwärts logischerweise umgekehrt: I-V-IV-III-II-I-V usw. Wie die Fingerpatterns I und V aussehen und welche Tonleitern außer der Dur- und Moll-Tonleiter damit spielbar sind, habe ich dir bereits in der Ausgabe 05/2025 erklärt.

Daneben, also horizontal auf deinem Griffbrett „nebenan”, liegen die Fingerpatterns II und IV. Diese haben wir in der Ausgabe 07/2025 kennengelernt. In dieser Ausgabe folgt somit das letzte der fünf Fingerpattern: Nr. „III”. Noch einmal kurz erwähnt: Lerne bitte nicht alle Fingerpatterns gleichzeitig auswendig.

Lerne lieber ein Pattern nach dem anderen. Das Auswendiglernen lohnt sich unbedingt, wenn du dich irgendwann frei auf deinem Griffbrett bewegen möchtest. Halte dich dabei bitte an die Reihenfolge hier im Workshop. Wenn die einzelnen Pattern in verschiedenen Tonarten perfekt sitzen, verwendest du zwei Pattern pro Übung.

So erweiterst du Schritt für Schritt den dir bekannten Bereich deines Griffbretts. In Beispiel 1 spielst du C-Dur in Fingerpattern I auf der G-Saite. Dann vollziehst du einen Lagenwechsel (Shifting) nach oben zu Fingerpattern V auf der E-Saite, bis du wieder auf dem Grundton landest.

Bitte mache dir immer klar, wo sich dein Grundton befindet und in welcher Tonart du spielst. Erst dann macht die Übung vollends Sinn. Bewegst du nur die Finger ohne Kontext, bleibt es bei reiner Greifmechanik. Beispiel 2 zeigt dir nun eine Übung, bei der du mit Fingerpattern V startest und zu Fingerpattern I wechselst.

Dabei bleibst du bei der Fingerkombination 1-3-4 (Zeige-, Ring- und kleiner Finger) für die Greifhand. In Beispiel 3 vollziehst du dann den Wechsel auf der D-Saite. Du wechselst hier von Fingerpattern I zu II und spielst dabei immer noch die C-Dur-Tonleiter.

Es sind die gleichen Töne, aber eben in einer anderen Position auf deinem Griffbrett. In Beispiel 4 habe ich die A-Moll-Tonleiter notiert, bei der du mit Fingerpattern V startest und zu Pattern I wechselst. Nun zu unserer letzten der fünf Schablonen, nämlich Fingerpattern III: Die Grafiken dazu findest du in Beispiel 5.

Das Quadrat markiert jeweils den Grundton für die angegebene Tonart. In Beispiel 6 habe ich eine E-Dur-Tonleiter transkribiert, die du mit Fingerpattern III spielen könntest. In Beispiel 7 findest du dasselbe Fingerpattern, allerdings intonierst du dieses Mal eine natürliche C-Moll-Tonleiter (Äolisch).

Um auch die „blinden Flecken” auf deinem Griffbrett zu erschließen, habe ich dir in Beispiel 8 eine C-Dur-Tonleiter notiert, die mit dem kleinen Finger im 15. Bund beginnt. Auch hier benutzt du Fingerpattern III. In Beispiel 9 und 10 habe ich zwei Übungen transkribiert, mit denen du Fingerpattern III und die beiden Nachbarn „II” und „IV” miteinander verbinden kannst.

Diesmal ist es G-Dur (Ionisch). Mein Tipp zum Schluss: Nimm dir Zeit beim Lernen und Verinnerlichen der Fingerpatterns. Gründlichkeit geht hier klar vor Tempo. Beim Lernen der Fingerpatterns und dem Entdecken deines Griffbretts wünsche ich dir nun viel Spaß.

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