(Bild: © Joris Henke)
Der zweite Tag zeigte eindrucksvoll, wofür der Guitar Summit steht: Begegnungen, Vielfalt und eine Community, die Gitarrenmusik in all ihren Facetten feiert. Ob auf der Suche nach dem neuesten Effektpedal, einem ganz besonderen Instrument oder einfach nach Inspiration – überall herrschte reges Treiben: Gespräche, Ausprobieren und Staunen.
Der Samstagmorgen startete mit einem vollgepackten Vorplatz. Die Stimmung? Pure Vorfreude und Wochenend-Energie. Die Besucherinnen und Besucher strömten in Scharen in den Rosengarten – mit Gitarren im Herzen und einem Lächeln im Gesicht.
Auf allen Ebenen zeigte sich die enorme Bandbreite des Guitar Summit. Von Boutique-Gitarren und handverdrahteten Amps bis zu den großen Herstellern, die ihre neuesten Modelle präsentierten, war für jede:n etwas dabei. Zwischen den Ständen traf man immer wieder auf bekannte Gesichter der Szene, die sich Zeit für den persönlichen Austausch nahmen.
Signing Sessions
Heute war wieder großer Andrang bei den Autogrammstunden: Viele Besucher:innen nutzten die Gelegenheit, ihren Idolen persönlich zu begegnen, ein Poster zu signieren oder ein Selfie mitzunehmen – für manche ein echtes Highlight des Tages.
Weiterhin Highlights ohne Ende – jetzt dranbleiben! 🚀
Unser Social-Media-Team war auch heute wieder mitten im Geschehen und liefert euch non-stop frischen Content. Sie haben unter anderem Tosin Abasi, Rabea Massaad und Sarah Longfield vors Mikro bekommen und sie gefragt, was sie überhaupt dazu inspiriert hat, Musik zu machen. So locker und auf Augenhöhe mit den Stars der Szene quatschen – das geht nur auf dem Guitar Summit!
Und das war längst nicht alles … checkt unbedingt unsere Socials und schaut, was ihr verpasst habt!
Also: Jetzt auf Instagram, Facebook und TikTok vorbeischauen, folgen und mitfiebern!
👉 Tipp: Wer uns folgt, bleibt nicht nur top informiert, sondern hat auch die Chance, am Ende der großen Trade-Up-Challenge den Gewinn abzustauben. Ein Update dazu gibt’s morgen!
Workshops
(Bild: © Joris Henke)
Rabea Massaad startete das heutige Workshop-Programm mit energiegeladenem Spiel, das zwischen modernem Rock und atmosphärischen Klangflächen pendelte – ein Auftritt, der seine enorme stilistische Bandbreite zeigte. Thematisch ging er unter anderem auf praktische Ansätze für Setups mit sowohl modernem als auch traditionellem Gitarrenequipment ein – eine Symbiose, die durchaus funktionieren kann.
(Bild: Florian Kollin)
Wenn Philip Sayce die Gitarre in die Hand nimmt, brennt die Luft: Mit kompromisslosem Bluesrock, purer Energie und einer unbändigen Leidenschaft zog er die Zuhörer:innen in seinen Bann. Bei Philip kommt alles aus dem Herzen: Er hat nie großartig Skalen gelernt, ihm geht es eher um die Emotionen. In seinem Workshop hat er seinen Amp voll (!) aufgedreht und gezeigt, welche Soundmöglichkeiten sich dadurch in der Interaktion mit der Gitarre ergeben.
(Bild: © Joris Henke)
Dweezil Zappa bewies, dass er nicht nur das Erbe seines Vaters weiterträgt, sondern als kreativer Freigeist selbst längst seinen Platz in der Gitarrenwelt gefunden hat. Mit Ideenreichtum, Technik und packenden Geschichten machte er seinen Workshop zu einer Reise durch Sounds und Konzepte. Er erklärte exemplarisch den Aufbau der Musik seines Vaters, die Phrasierung und rhythmische Gruppen, dröselte das Prinzip verständlich auf und verriet, was dieser Einfluss für seine eigene Herangehensweise an Musik bedeutet.
(Bild: Florian Kollin)
Tosin Abasi zeigte sich in seinem heutigen Workshop als geduldiger und äußerst detailfreudiger Lehrer. Er nahm sich Zeit, jede Frage des Publikums zu beantworten – so tiefgehend, wie es die Zuhörer:innen wünschten. Spannend war sein Einblick in die Art, wie er seine Hände unabhängig voneinander trainiert: unter anderem mit Trommeln und Fingerschnipsen, um komplexe Taktarten zu verinnerlichen. Für seine charakteristischen Hammer-On-Techniken, so erklärte er, sei allerdings auch ein Instrument mit entsprechend niedriger Saitenlage entscheidend.
Abasi sprach außerdem über seine musikalischen Wurzeln: Angefangen mit Pearl Jam und Nirvana, ging es für ihn weiter zu Hendrix und Van Halen, bevor er über Dream Theater und Petruccis VHS-Lektionen zum Progressive Metal fand. Während seiner Zeit an der Musikschule entdeckte er schließlich die klassische Musik für sich – fasziniert von der Verbindung aus Rhythmus und Melodie –, und im Jazz stieß er auf komplexe Akkorde. All diese Einflüsse flossen schließlich in seinen einzigartigen Stil ein, den er zurück in den Metal geführt hat.
(Bild: Florian Kollin)
Andy Timmons zeigte in seinem Workshop, wie sehr ihn das Thema Dynamik fasziniert. Er riet dem Publikum, mehr Charlie Parker zu hören, um zu begreifen, welche Ausdruckskraft in feinen Lautstärke- und Tonnuancen steckt. Außerdem verriet er, dass er derzeit mit einer Amp-Firma an einem neuen Signature-Amp arbeitet, der schon im nächsten Jahr erscheinen soll. Der Andrang auf der I’m Sound Stage war überwältigend.
(Bild: Florian Kollin)
John Browne präsentierte nicht nur seine brandneue Schecter-Signature-Gitarre, sondern lud das Publikum nach dem Workshop sogar ein, sein eigenes Exemplar direkt auszuprobieren – ein Highlight für viele Fans. Wer sich für die Versionen mit zusätzlichen Saiten interessierte, konnte diese am Schecter-Stand testen. Für eine besondere Überraschung sorgte Browne außerdem mit zwei unveröffentlichten Songs, die er exklusiv vorstellte und live spielte.
(Bild: Florian Kollin)
David Jordan (Soundranger) widmete sich in seinem Workshop ganz praktisch dem Thema optimales Setup für die Gitarre. Mit viel Hands-on-Mentalität erklärte er, worauf es bei der richtigen Einstellung ankommt, und demonstrierte unter anderem den berüchtigten „Stratitis“-Effekt – inklusive Tipps, wie man diesem Phänomen wirksam begegnen kann. Nicht vergessen: Im letzten Jahr feierte Davids Guitar Summit Academy Kurs Premiere – der Ultimate Guitar Setup & Repair Guide!
(Bild: Florian Kollin)
Kristian Kohle stellte seine neuen Karnivore Speaker vor und gab spannende Einblicke in die Idee dahinter: Er wollte einen Lautsprecher entwickeln, der sowohl live als auch im Studio überzeugt – ohne ein weiterer V30-Klon zu sein. In der neuen ENGL-Box sind die Speaker leicht angeschrägt, um den Sound-Sweet-Spot zwischen slanted und straight Cabs zu treffen.
(Bild: Florian Kollin)
Plini kehrte zurück nach Mannheim und zeigte, warum er zu den spannendsten Gitarristen unserer Zeit zählt. Mit verträumten Klangwelten, atemberaubender Technik und einem Gespür für Atmosphäre zog er das Workshop-Publikum mitten in sein eigenes Universum.
Im Interview auf der Rock-Antenne-Stage gab er offen zu, dass ihn Gear nie besonders gereizt hat. Lange spielte er einfach, was gerade da war – erst eine einfache Gitarre, dann irgendwann eine etwas bessere, bis er schließlich bei seiner Strandberg landete, die ihn nun seit rund sieben Jahren begleitet. Den Drang, etwas anderes auszuprobieren, verspürt er nicht: „I’m interested in sounds, but I am lazy,“ scherzte er. Stattdessen experimentiert er lieber mit ungewöhnlichen Ansätzen in Plug-ins – etwa indem er die Cab-Simulation ausschaltet.
(Bild: Florian Kollin)
Thomas Blug gestaltete seinen Workshop gemeinsam mit Gerhard Schwarz, bekannt für seine vintage-korrekte Les-Paul-Hardware. Im Gespräch erzählte Blug von seinem eigenen Weg zu Vintage-Gitarren – darunter auch die Geschichte einer Frankencaster mit gefälschtem Body und Hals, aber echten Vintage-Pickups. „Wenn du eine Vintage-Gitarre kaufen willst, kaufst du entweder direkt eine richtig gute – oder du machst den Fehler, den viele machen, und lässt dir etwas Gefälschtes andrehen“, meinte er schmunzelnd. Er selbst habe die Gitarre damals bewusst wegen der originalen Tonabnehmer gekauft – deren Klang war schlicht zu gut … Was Thomas aus einer Gitarre rausholen und was man von ihm lernen kann, erlebt ihr in seinem Guitar Summit Academy Kurs Blues Rock Guitar Masterclass!
(Bild: Florian Kollin)
Petteri Sariola begeisterte erneut mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Groove, Melodie und Rhythmus – alles aus einer einzigen Gitarre. Mit perkussiver Präzision und beeindruckender Dynamik zog er das Publikum sofort in seinen Bann. Auf der Headphone Stage überraschte er mit einer intimen Version eines Coldplay-Songs, den er nicht nur spielte, sondern auch sang – ein Moment, der seine Vielseitigkeit und Musikalität eindrucksvoll unterstrich.
(Bild: Florian Kollin)
Sophie Chassée überzeugte in diesem Jahr gleich doppelt – mit filigranem Fingerstyle-Spiel und als Sängerin mit eindringlicher Stimme. Ihre Vielseitigkeit stellte sie eindrucksvoll unter Beweis. Dabei gewährte sie auch spannende Einblicke in ihr Setup: Ihre Lakewood-Gitarre, die sie liebevoll „Caroline“ nennt, wurde speziell für sie gebaut – mit einer schmaleren Sattelbreite, damit sie trotz kleiner Hände optimal spielen kann. Praxisnahe Gear-Tipps gab’s obendrauf: Ihr Hall ist ein Strymon Cloudburst, den Bass fettet sie mit einem Boss OC-5 an.
Ihre Technik hat sich Sophie übrigens autodidaktisch erarbeitet: „Props an meine Mama, dass sie mich mit Klavier gequält hat“, lachte sie – diese Grundlage helfe ihr bis heute beim Gitarrenspiel. Starke Anekdote: Der Mann ihrer damaligen Gesangslehrerin, selbst Bluesgitarrist, meinte einst zu ihr: „Sowas wie Andy McKee wirst du nie hinkriegen.“ Für Sophie war das der perfekte Ansporn – und sie bewies eindrucksvoll das Gegenteil.

Wer sich von Sophie inspirieren lassen möchte, hat bald Gelegenheit dazu: Gemeinsam mit der Guitar Summit Academy hat sie den Einsteigerkurs „Acoustic Essentials“ produziert – perfekt für alle, die mit der Akustikgitarre starten oder endlich weiterkommen wollen.
Acoustic Essentials:
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Drei aufeinander aufbauende Kurse
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Begleit-PDF mit Tabs und Noten
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Songs zum Mitspielen inkl. Backing-Tracks
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Zeitlich unbegrenzter Zugang
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Kurssprache: Deutsch
Coming Soon!
(Bild: Florian Kollin)
Joey Landreth trat auch nochmal alleine auf die Workshop-Bühne und zeigte nicht nur technisches Können, sondern auch viel Herz. Beim Anspielen verschiedener Songs kam er so sehr in den Flow, dass er das Publikum fragte, ob er einfach weitermachen dürfe – was begeistert bejaht wurde. Er teilte ein Lied, das er für seine ein Jahr und vier Monate alte Tochter geschrieben hat: „Sie ist der glücklichste Mensch, den ich kenne – und macht auch mich glücklicher als alles andere.“ Ein intimer Augenblick, der den Workshop zu etwas ganz Besonderem machte.
(Bild: Florian Kollin)
Chris Buck brachte in seinem Workshop nicht nur großartige Musik, sondern auch eine gute Portion Humor mit. Zwischendurch bekam er sogar eine Nachricht von seiner Frau, die fragte, ob er gerade beschäftigt sei – was für einige Lacher im Publikum sorgte. Musikalisch erzählte er von seinen prägenden Einflüssen: Zunächst war es Slash, dessen Spiel ihn so faszinierte, dass er früher jedes Guns-N’-Roses-Bootleg sammelte und sich fast so kleidete wie sein Idol – nur der Zylinder fehlte. Später kamen die Beatles, insbesondere George Harrison, hinzu. Heute orientiert sich Buck zunehmend an Sänger:innen, vor allem aus dem Soul-Bereich: Er versucht nicht nur deren Melodien, sondern auch den Charakter der Stimme mit der Gitarre nachzubilden – ein Ansatz, der seinem Spiel eine besonders ausdrucksstarke Note verleiht.
(Bild: Florian Kollin)
Zum Abschluss bewies Alex Skolnick, dass er Genregrenzen mühelos überwindet: Auf der einen Seite messerscharfe Thrash-Riffs, auf der anderen feinfühliger Jazz – ein Workshop, der zeigte, wie sich musikalische Tiefe und Vielseitigkeit perfekt ergänzen.
Auch auf der ROCK ANTENNE Stage sprach Skolnick über seine Reise vom Metal zum Jazz: Ursprünglich sei Jazz nur ein Hobby gewesen, erzählt er, doch vor allem das unterschiedliche Timing habe ihn fasziniert. Viele Ideen, etwa Arpeggios, ließen sich problemlos aus dem Jazz in den Metal übertragen – ein inspirierender Einblick in die Verbindung beider Welten.
Saturday Night in Concert
Wallis Bird
(Bild: Florian Kollin)
Der Samstagabend im Mozartsaal hatte es in sich: Nach dem Auftakt mit Michal Mazurski und Kyran Daniel kam Wallis Bird auf die Bühne, die mit unbändiger Energie, feinem Humor und Songs voller Herz sofort alle mitriss.
(Bild: Florian Kollin)
Ihre Show pendelte zwischen wild und zart, laut und leise – und war dabei immer pure Live-Power.
(Bild: Florian Kollin)
INSTRA_MENTALS
(Bild: © Joris Henke)
Danach hieß es: Groove ohne Ende. INSTRA_MENTALS, das Trio um Ausnahmebassistin Yolanda Charles, Gitarrist Nick Linnik und Drummer Nicolas Viccaro, brachte mit Funk, Fusion und verspielten Improvisationen ein Set auf die Bühne, das gleichzeitig tight, verspielt und musikalisch hochkarätig war.
(Bild: Florian Kollin)
(Bild: © Joris Henke)
Philip Sayce
(Bild: © Joris Henke)
Mit Philip Sayce folgte dann einer der Höhepunkte des Abends: Sein kompromissloser Bluesrock, sein roher Ton und seine ungestüme Leidenschaft ließen die Luft im Saal förmlich brennen – ein Auftritt voller Intensität, der niemanden kaltließ.
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
Allstar Jam
(Bild: © Joris Henke)
Zum großen Finale übernahm Andy Wood mit seiner Band und leitete den diesjährigen Allstar Jam.
(Bild: © Joris Henke)
Gemeinsam mit einer absoluten Traumbesetzung aus internationalen Gitarristen und Bassgrößen – darunter Andy Timmons, Frank Bello, Billy Sheehan, Alex Skolnick, Chris Buck, Ben Eller und viele mehr – wurde die Bühne zum Spielplatz spontaner Ideen, virtuoser Höhenflüge und legendärer Momente.
Was genau passieren würde, wusste vorher niemand – dass es ein unvergessliches Erlebnis wurde, war jedoch garantiert.
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
(Bild: © Joris Henke)
super Veranstaltung, but missed it. Ist sowas mal im Süden -München- angedacht? 🙂
holger
Leute Leute,
die Konzerte im Mozart sind und waren (3-Tagesticket wie immer)
VIEL. ZU. LAUT.
Echt. VIEL ZU LAUT!
Bei aller Liebe, das geht gar nicht. Trotz Ohrstöpsel und Ohren zuhalten habe ich aufgegeben und mit Wut im Bauch den Allstar-Teil verlassen.
Sayce war schon nicht zum Aushalten – und ich hatte mich echt auf ihn gefreut. Ich musste zwischendurch mal raus. Der Workshop von Sayce war schon abartig laut – inkl. furchtbarem Höhenkrächzsound.
Aber abends im Mozartsaal. Geht gar nicht. Und dann Woods, so ein toller Spieler, so ein “unhörbares” abartig lautes Konzert. Schlimm.
Ich mag den Summit sehr, aber die Konzerte sind für mich kein Grund mehr, hinzugehen, denn ich möchte Musik hören und nicht gefoltert werden.
Echt jetzt?
Ihr löscht meinen Kommentar, bloß weil ich die abartige Lautstärke bei den Abendkonzerten anspreche?