Ohne Schnickschnack

Test: Morley Analog Multi FX (AFX-1)

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(Bild: Dieter Stork)

ALTERNATIVEN

Vergleicht man das AFX-1 mit Konkurrenten ähnlicher Bauweise, sieht die Bilanz gemischt aus: Zuletzt hatte ja Blackstar mit der Amped-Serie (€ 499/599) für Furore gesorgt, und auch das Two Notes ReVolt (€ 389) kommt sofort in den Sinn – beide inklusive Amp/Cab-Sims. Und das sind nur zwei von vielen weiteren All-inOne-Lösungen. Die haben aber alle kein Morley Wah mit an Bord, dessen Preis (ich gehe hier von dem kleinformatigen Morley MTCSW Mini Classic Switchles für € 149 aus) noch dazukäme. Dennoch muss man schon beinharter Digital-Hasser sein, um das AFX-1 als die einzige Lösung zu akzeptieren.

(Bild: Dieter Stork)

RESÜMEE

Erfüllt das Morley AFX-1 denn nun die Anforderungen an einen Allrounder? Die Antwort ist ein klares „Jein“: Es kommt darauf an, was der User braucht. Wer Live mit Dutzenden von Sounds hantiert, wird mit dem Morley keinesfalls sein ausuferndes Pedalboard ersetzen können. Dafür bietet es zu wenige verschiedene Sounds und (mit Ausnahme der Distortion) Einstellmöglichkeiten.

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Es richtet sich aber auch nicht an derartige User:innen, sondern eher an solche, die in den frühen 1980ern oder mit 1990er-Grunge sozialisiert wurden – und im Set nur zwei, drei Sounds brauchen. Ein Nirvana-Coverband-Gitarrist käme hiermit genauso gut klar wie ein Guns’n’Roses-Fan. Soll es dann noch etwas mehr sein, kann man das Morley ja immer noch im Verbund mit anderen Pedals, auch via dem eingebauten Einschleifweg, kombinieren.

Für den Einbau in ein Pedalboard ist es zwar an sich nicht konzipiert, aber erlaubt ist, was gefällt. Lediglich Gewicht und Stromhunger wollen dabei bedacht sein. Der erst mal heftig erscheinende Preis (€ 549 ) macht abschließend nachdenklich. Schwierig zu beurteilen ist, ob man mit dem Kauf von Einzeleffekten (inklusive Morley Wah), Mini-Pedalboard und Peripherie, billiger wegkäme – wohl nicht, allerdings könnte man sich so das Setup individueller (und einstellbarer) zusammenstellen. Klanglich ist das AFX-1 (bis auf den Chorus) über jeden Zweifel erhaben und bietet schöne Oldschool-Sounds ohne jeglichen modernen Schnickschnack.

PLUS

● Verarbeitung
● hervorragende Sounds (vor allem Wah und Distortion)
● einfachste Bedienbarkeit
● Stereo-Möglichkeiten
● FX-Weg

MINUS

● Chorus klingt etwas dünn
● Hi-Gain-Modus nicht in Lautstärke anpassbar
● Preis vs. Vielseitigkeit

(erschienen in Gitarre & Bass 09/2023)

Produkt: Gitarre & Bass 7/2023
Gitarre & Bass 7/2023
IM TEST: Magneto Guitars Eric Gales Signature RD3 +++ Lenz Hot Chili Tube-Head +++ Marshall Guv’nor, Drivemaster, Bluesbreaker, Shredmaster Reissue Pedals +++ Glockenklang Blue Bird Bass-Amp +++ Fender Gold Foil Jazz Bass +++ Walrus Audio Fundamental Reverb und Delay +++ Blackstar Debut 50R Gitarren-Combo +++ Epiphone Adam Jones Les Paul Custom Art Collection +++ Boss Waza-Air Bass Headphones

Kommentar zu diesem Artikel

  1. 1700 mA, was soll da so viel Strom ziehen? Leute, ihr seid jetzt schon so lange dabei, da könnte man doch erwarten, dass das mal nachgemessen wird. Das ist keine Raketentechnologie und bei 9V auch nicht Lebensgefährlich. Sorry…

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