Das Helix, bzw. die Pod-Reihe klingt schon immer gut. Und einfach zu bedienen ist sie (für einen Modeller) auch. Da ich aktuell in einer ziemlichen Red-Hot-Chili-Peppers-Phase festhänge, probiere ich mal, einen klassischen Frusciante-Sound aus dem Pod zu holen. Klar, es gibt hier keine virtuellen Modelle aller Amps und Effekte, die er nutzt, aber man kommt schon ziemlich nah dran. Ein klassisches DS-1 und Fuzz vor einem Marshall, der sein Signal in eine 4x12er mit T75-Speakern schickt. Dazu ein wenig Hall und bei Bedarf Modulation. Das passt doch.
Nun weiß ich aus anderen Versuchen, dass es einige Impulsantworten des Speakers gibt, die mir vermutlich noch besser gefallen als die integrierte Lösung. Zum Glück ja gar kein Problem und schnell auf das Gerät geladen. Auch die Sounds, die ich sonst so gern habe, sind schnell gefunden: Ein cleaner Fender-Sound, ein dreckiger Orange und ein Soldano oder Revv für High Gain sind nur wenige Umdrehungen des Potis entfernt. Der neue „Line 6 Ventoux“-Amp, welcher klanglich an alte Orange und Fender Tweeds angelehnt ist, reiht sich gekonnt in diese Riege ein. Mich erinnert er dabei insbesondere an Orange und verträgt sich so besonders gut mit 4x12ern und gerne auch tiefer gestimmten Gitarren.
Anzeige
Auch die Effekte können sich wirklich hören lassen. Ja, es gibt noch besseres am Markt, aber im Mix oder wenn man einfach zu Playbacks spielen will, wird dieser Unterschied ohnehin geringer. Und auch, wenn ich es im HX-Test schon erklärt hatte: Wer mal einen Pod unter die Füße kriegt, sollte wirklich das Euclidean-Delay testen (und das Reverse-Delay für den ‚Give It Away‘- Sound). Zu meinen RHCP-Versuchen passt hier wiederum sehr schön das neue „Dynamic Plate“-Reverb. Kling gut!
Und obwohl das Gerät dann doch ganz schön viel kann, bleibt die Bedienung immer sehr einfach. Man sieht auf dem Display wahlweise das Preset und was die einzelnen Fußschalter machen, oder die Signalkette mit der Möglichkeit sie zu bearbeiten. Am oberen Poti wechselt man von einem Effekt zum nächsten, am unteren wählt man das Modell aus und an den Potis unter dem Display trifft man die Einstellungen. Sehr intuitiv! Auch die seit Jahren etablierte Farbcodierung für die Fußschalter hilft sehr weiter. So weiß man auch im Editiermodus, auf welchem Schalter man jetzt mal schnell den Drive wegschalten kann.
RESÜMEE
Seien wir mal ehrlich: Was Line 6 mit dem Pod Go (Wireless) anbietet, hat gar nicht so viel Konkurrenz, wie man auf den ersten Blick glauben mag. Das Gerät weiß durch super Sounds und einfache Bedienung zu überzeugen und macht nun durch den Wireless Transmitter noch mehr Spaß. Reduzierte Anschlussmöglichkeiten und ähnliches darf man ihm eigentlich nicht vorwerfen, denn dafür gibt es ja die Helix-Geschwister. Wer also ein Rundumsorglos-Paket ohne goldene Wasserhähne sucht, wird hier glücklich.