Leserfrage: Färben von Block-Inlays

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Ich baue eine alte Greco Les Paul Custom im „Jimmy Page Gibson Les Paul Custom“-Style um. Bindings und Headstock-Overlay haben einen schönen honigfarbenen Ton (siehe Foto), der prima zur Gold-Hardware passt. An diesen würde ich gerne auch die Block-Inlays des Griffbretts anpassen. Wegen des hohen Aufwands und mangels entsprechender Werkzeuge, möchte ich sie nicht austauschen, sondern färben. Was für einen Lack würdet ihr mir dafür empfehlen?

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Henrik Hut (G&B-Leser)

Hallo Henrik, sollten die Griffbrett-Inlays deiner Greco Les Paul wie bei einer original Gibson Les Paul Custom aus echtem Perlmutt bestehen, wirst du die Einlagen kaum so färben können, dass die Farbe beim Putzen nicht wieder abgeht. Das Material ist hart wie Stein und eine aufgetragene Farbe dringt nicht in das Material ein.

Wenn du keine Angst vor gelben Fingern hast, könntest du die Inlays mit dunkelgelbem Farbextrakt oder einer lösungsmittelbasierten Beize bestreichen, einwirken lassen und abwischen. Vielleicht hast Du Glück und es bleibt etwas Farbe haften. Ich hatte damit bislang keinen nennenswerten Erfolg.

Sollte das Ganze nur ein Dekorationsobjekt werden, könntest du tatsächlich gefärbten, sehr stark verdünnten Nitrolack mittels Airbrush auf die Inlays auftragen. Ansonsten haben die alten Les Paul Custom in der Regel „helle“ Griffbretteinlagen, da das Material selbst nach Jahrzehnten kaum vergilbt. Im Gegensatz dazu vergilben die Einlagen der Gibson Les Paul Standard schon, denn diese sind nicht aus Perlmutt, sondern aus Zelluloid.

Auch das Plastikmaterial, das die Japaner oft anstelle von Perlmutt verwenden, sollte sich mit Farbextrakt oder lösungsmittelbasierter Beize färben lassen. Das würde ich, wie oben beschrieben, mit sehr stark verdünntem und gefärbtem Nitrolack per Airbrush behandeln. Die überlackierten Inlays auf der Kopfplatte verfärben sich bei einer echten alten Les Paul durch das Vergilben des Nitrolacks. Das lässt sich natürlich bei einer neuen Lackierung durch zugesetzte Farbextrakte farblich gestalten.

André Waldenmaier

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