(Bild: Lakewood)
Mit ihrer Mischung aus filigranem Fingerstyle, warmem Gesang und feinfühligem Songwriting gehört Sophie Chassée zu den spannendsten Stimmen der jungen deutschen Gitarrenszene. Für die Guitar Summit Academy hat sie jetzt mit Acoustic Essentials eine dreiteilige Videokurs-Reihe entwickelt, die Anfänger:innen den Einstieg in die Welt der Akustikgitarre leicht und motivierend gestaltet. Im Interview spricht Sophie über ihre ersten Schritte auf der Gitarre, die Idee hinter dem Kurs und worauf sie beim Lernen besonderen Wert legt.
INTERVIEW
Sophie, du bist Gitarristin, Bassistin, Sängerin und Songwriterin – wie hat bei dir alles angefangen?
Ich bin in einer Musikerfamilie aufgewachsen, ich kam also um die Musik gar nicht herum. Die Musik war von Geburt an ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und dadurch, dass meine Mutter und meine Oma mehrere Instrumente richtig gut beherrsch(t)en, waren sie auch Vorbilder für mich. Ich habe als kleines Kind den Film Arielle gesehen und ab diesem Zeitpunkt die Disney-Lieder so viel gesungen, dass im Kindergarten für mich schon klar war: „Ich will Sängerin werden.”
Erinnerst du dich noch an deine erste Gitarre oder an den Moment, in dem du gemerkt hast: Das ist mein Instrument?
Ich habe im Kindergartenalter irgendeine Band mit E-Gitarre im Fernsehen gesehen und war total fasziniert von dem Instrument. Leider weiß ich nicht mehr, welche Band das war. Aber von da an war ich großer Gitarrenfan. Zunächst sollte ich aber – weil das alle in unserer Familie so gelernt haben – Klavier lernen, denn meine Mutter meinte, das sei eine solide Grundlage, um später jedes beliebige Instrument zu lernen. Sie hatte tatsächlich Recht. Mit 10 oder 11 Jahren habe ich dann mit dem Klavierunterricht aufgehört und mir meine erste Konzertgitarre für 80 Euro gekauft und mir mit einem Akkordbuch die ersten Songs beigebracht.
Wer hat dich am meisten inspiriert, mit der Gitarre loszulegen?
Das waren Andy McKee und John Mayer. Ich habe damals zu derselben Zeit jeweils ein Video von beiden gesehen und war komplett hin und weg. Ein älterer Blues-Gitarrist hat damals zu mir gesagt: „So was wie Andy McKee brauchst du gar nicht erst versuchen, das wirst du eh nie können!” Naja… der Rest ist Geschichte. (lacht)
Dein Spiel ist oft sehr dynamisch und songdienlich. Wie findest du die Balance zwischen Technik und Gefühl?
Das ist tatsächlich eine große Herausforderung. Musik, bei der es nur um Show-Off geht, berührt mich gar nicht, auch wenn ich sehr großen Respekt vor Gitarrist:innen mit einem besonderen, technischen Spiel habe. Ich glaube, ich habe in den letzten Jahren viel ausprobiert und vor allem einen guten Bezug zu meiner inneren, musikalischen Stimme gefunden.
Ich weiß mittlerweile genau, was ich musikalisch möchte und was nicht. Wenn ich eine Songidee im Kopf habe, klingt diese schon sehr „fertig”, sozusagen als hätte man eine Band auf Platte abgemischt. Genau diesen Sound versuche ich dann auf die Gitarre zu übertragen. Egal wie technisch anspruchsvoll oder nicht, ich versuche nur meine Musik im Kopf durch die Gitarre auszudrücken. Und ich glaube, dadurch entsteht eine gewisse Balance, bei der es in erster Linie immer noch um die Musik und den Song an sich geht. Ich denke, mein Gesang gleicht diese Balance auch aus.
Wie sieht ein typischer Tag mit Gitarre bei dir aus – übst du noch regelmäßig oder eher projektbezogen?
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mittlerweile nur noch projektbezogen übe. Von regelmäßigen, produktiven Übesessions habe ich mich entfernt. Einfach aus dem Grund, dass die wenige Zeit, die ich in meinem Touralltag dann mal zuhause habe, so selten geworden ist und ich zwischendurch auch einfach mal PlayStation spielen oder auf Gedanken kommen möchte, die nichts mit Musik oder Gitarre/Bass zu tun haben.
In der Schulzeit fiel es mir schon schwer, einfach irgendwelche Matheformeln zu lernen, bei denen ich wusste: „Das werde ich nie mehr brauchen”. Ich brauche hinter allem ein Ziel, das in meinem Verständnis Sinn ergibt. Wenn dann also Tourneen oder Gigs anstehen, mache ich mir einen Übeplan und stoße da regelmäßig auf Lücken oder Defizite, die ich dann eben fülle und dadurch wachse.
Wie gehst du selbst mit Phasen um, in denen du keine Lust aufs Üben hast – oder bist du da diszipliniert?
Wie gesagt – ich brauche immer ein Ziel. Und selbst wenn dieses Ziel weit entfernt in der Zukunft liegt, fange ich schon früh an, daraufhin zu arbeiten. Was mein Üben betrifft, war ich immer schon sehr diszipliniert. Teilweise gab es natürlich auch Phasen, vor allem während meines Musikstudiums, wo ich mein Instrument von alleine wochenlang nicht angerührt habe. Das lag dann an demotivierenden Sätzen einer pädagogischen Fachkraft, die sich tief eingeprägt haben. Da schwindet die Motivation dann natürlich mal kurz.
Welche Musiker:innen oder Gitarrist:innen haben dich in den letzten Jahren besonders geprägt?
Als Fingerstyle-Gitarristin haben mich Petteri Sariola und Mike Dawes in den letzten Jahren sehr stark inspiriert. Als Songwriterin habe ich mir – gerade mit Hinblick auf mein neues Album – viel von Mk.gee und Lizzy McAlpine abgeguckt. Meine Lieblings-Bassisten sind Stuart Zender (Jamiroquai) und Pino Palladino. Die beiden haben mein Bassspiel schon sehr geprägt.
Du hast für die Guitar Summit Academy einen neuen Kurs für Anfänger:innen aufgenommen. Viele fühlen sich am Anfang schnell überfordert – wie gelingt es dir im Kurs, diesen ersten „Berg” leicht und motivierend zu gestalten?
Durch meine eigenen Erfahrungen an Musik(hoch)schulen, weiß ich, was auf Schüler:innen motivierend wirkt und was nicht. Und ich weiß eben, wie es sich anfühlt, „ins Nichts” zu üben. Also ohne Ziel und Sinn. Das schmälert meistens die Motivation. Deswegen versuche ich möglichst empathisch und zielführend, Anfänger:innen an ihr neues Instrument heranzuführen. Anhand von kleinen Songs, Backingtracks und möglichst aktuellen und modernen Herangehensweisen, kann man diesen Berg gut Schritt für Schritt erobern.
Wie wichtig ist deiner Meinung nach ein gutes Instrument für den Einstieg?
Jede Person hat individuelle Vorlieben, einen anderen Körperbau, usw., deswegen halte ich nichts von DER Anfängergitarre, wie z.B. dem Mythos, eine Konzertgitarre MUSS die erste Gitarre sein. Ich würde jeder/jedem empfehlen, Gitarren auszuprobieren, genau darauf zu achten, wie sich das Instrument anfühlt und dabei auch zu berücksichtigen, dass man sich das Leben mit einer angepassten Saitenlage und frischen Saiten schon sehr viel einfacher machen kann.
DAS gute Instrument für den Einstieg gibt es nicht, sondern jeder/jede muss selbst herausfinden, welcher Klang ihm/ihr gefällt und ob sich das Instrument angenehm anfühlt. Das ist meiner Meinung nach gerade am Anfang das A und O, um ein positives Gefühl zum Instrument entwickeln zu können. Ich habe damals zwar mit einer Konzertgitarre meine Anfänge gemacht, aber relativ schnell danach eine E-Gitarre geschenkt bekommen und damit die meisten Grundlagen erlernt. Ganz entgegen dem, was einem meistens erzählt wird. Und geschadet hat es mir nicht. (lacht)
Was ist für dich wichtiger: Früh Songs spielen zu können oder erstmal Technik und Grundlagen zu festigen?
Für mich ist es eine Symbiose aus allem. Meine Schüler:innen erlernen anhand ihrer Lieblingssongs, die sie selbst aussuchen, Grundlagen und neue Techniken. Wenn ich schon früh einen meiner Lieblingssongs mit meinen ersten Akkorden in einem gleichmäßigen Tempo spielen kann, ist das doch ein Erfolgserlebnis, auf dem aufgebaut werden kann.
Was würdest du sagen: Ist Gitarrelernen heute durch YouTube & Co. einfacher oder eher schwieriger geworden?
Meine Erfahrung zeigt, dass YouTube das Gitarrelernen in den meisten Fällen schwieriger macht. Gerade für Anfänger:innen ist es super schwierig unterscheiden zu können, welcher Kanal „gut” oder „schlecht” ist, welcher Kanal pädagogisch wertvoll vermittelt, was wichtige Punkte sind, auf die geachtet werden muss. Durch das Überangebot auf YouTube, ist ein höheres Risiko zu Fehlstellungen beim Gitarrespielen, usw. geboten. Sowas im realen Unterricht zu korrigieren, ist meistens natürlich demotivierend und schwierig.
Was steht bei dir als Nächstes an – musikalisch, live oder im Studio?
Ich habe gerade mein neues Album, welches digital in zwei EPs veröffentlicht wird, aufgenommen. Auf die Veröffentlichung freue ich mich schon sehr, weil sowohl für die Gitarren- und Fingerstyle-Freunde, als auch für die Folkpop- und Songwriter-Liebhaber etwas dabei sein wird.
Ansonsten werde ich meinen Fokus hauptsächlich auf meine eigene Musik legen, es stehen viele Live-Termine an und im Herbst 2026 wird dann auch eine Release-Tour zum neuen Album anstehen.

ACOUSTIC ESSENTIALS
Mit ihrer Erfahrung als Singer-Songwriterin, Gitarristin und vielseitige Live- wie Studiomusikerin ist Sophie Chassée die ideale Lehrerin für alle, die mit der Akustikgitarre ganz von vorne beginnen möchten. Mit Acoustic Essentials hat sie gemeinsam mit der Guitar Summit Academy eine dreiteilige Videokurs-Reihe entwickelt, die sich an absolute Einsteiger:innen richtet.
Schritt für Schritt vermittelt Sophie die wichtigsten Grundlagen des Gitarrespielens – anschaulich erklärt, musikalisch inspiriert und mit viel Gefühl für das richtige Lerntempo. Jeder Kurs steht für sich, alle drei sind aber auch als Bundle erhältlich und bauen sinnvoll aufeinander auf.
ACOUSTIC ESSENTIALS 1
Im ersten Kurs geht es um die absoluten Basics: Von der richtigen Haltung über den ersten Anschlag bis hin zu einfachen Griffen, aus denen schon bald einfache Songs entstehen – hier lernen die Schüler:innen Schritt für Schritt die Grundlagen. Sophie führt durch die wichtigsten offenen Akkorde wie Em, A, D, Am, G und C, erklärt Anschlagstechniken und zeigt, wie man Akkordwechsel sauber meistert. Am Ende steht der erste kleine Song – das Erfolgserlebnis inklusive.
www.academy.guitarsummit.com/acoustic-essentials-1
ACOUSTIC ESSENTIALS 2
Im zweiten Teil dreht sich alles um Strumming und Rhythmusgefühl. Hier kommen neue Techniken wie Up- & Down-Strumming, das Spielen mit Plektrum und die ersten Barré-Akkorde hinzu. Sophie zeigt, wie man bekannte Akkordfolgen rhythmisch begleitet und welche Strumming-Patterns für typische Pop- und Rock-Songs funktionieren. Zusätzlich gibt es zwei Songs, bei denen das Gelernte direkt umgesetzt wird.
www.academy.guitarsummit.com/acoustic-essentials-2
ACOUSTIC ESSENTIALS 3
Der dritte Teil führt in die Welt des Fingerpickings. Neben den Grundlagen dieser Spieltechnik lernen die Schüler:innen, Tabs zu lesen, erste Picking-Patterns zu kombinieren und typische Stilmittel wie Travis-Picking anzuwenden. Dazu kommen Sus-Akkorde, 7er-Akkorde und kreative Fingerpicking-Kombinationen, die zeigen, wie man mit wenig Aufwand viel musikalischen Ausdruck erzeugt. Zum Abschluss gibt es wieder einen kompletten Song, der alle Elemente des Kurses vereint.
www.academy.guitarsummit.com/acoustic-essentials-3
Mit Acoustic Essentials entsteht so ein kompletter Einstieg in die Welt der Akustikgitarre – praxisnah, motivierend und musikalisch.
EINFÜHRUNGSPREIS
Bis zum 31.12.2025 gibt es sowohl die drei einzelnen Kurse als auch das Bundle zum vergünstigten Einführungspreis.
• EINZELKURS: jeweils € 39 mit dem Code ACOUSTIC-SINGLE
• BUNDLE (ALLE DREI KURSE): € 99 mit dem Code ACOUSTIC-BUNDLE
Weitere Informationen und Video-Trailer unter: www.guitarsummit.de/acoustic-essentials
