Rezept für eine Jazzmaster

Fender Jazzmaster Marke Eigenbau

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Den Wunsch, mir eine Jazzmaster selbst aus Fertigteilen zusammenzubauen, hegte ich schon länger. Einerseits weil ich eben dieses Modell mag, und andererseits, weil es eine etwas größere Herausforderung darstellt als ein Strat-Bausatz. Und ein paar Euro gegen- über einer Fender wollte ich natürlich auch sparen.

jazzmaster
(Bild: Archiv)

Die abgebildete Gitarre ist sogar meine zweite Selbstbau-Jazzmaster. Da ich mich beim ersten Versuch für meinen Geschmack am Korpus farblich verbeizt hatte, verkaufte ich das ansonsten gelungene Instrument mit seinem schokobraunen Warmoth-Esche-Korpus wieder. Beim aktuellen Projekt hatte ich einfach riesiges Glück. Jemand hatte sich aus den USA einen erstklassigen, federleichten, und hauchdünn mit Nitro lackierten Erle-Korpus – Hersteller unbekannt, kein Original – mitgebracht, einschließlich Pickguard und montierten Seymour Duncan Antiquity II Pickups sowie Vibrato-System. Es fehlten der Rhythm-Schaltkreis, der Hals und die Verkabelung. In der irrigen Annahme, einen kurzmensurigen Hals à la Fender Jaguar besorgen zu müssen, stellte der Vorbesitzer den Korpus bei eBay rein, da er solch einen Hals nicht bekam. Klick: 1, 2, 3, meiner!

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Nun, die Jazzmaster hat aber bekanntlich die normale Fender-Mensur wie eine Strat auch, also orderte ich bei Rockinger einen Strat-Style-Neck mit großer Kopfplatte. Ok, die ist etwas größer als bei einer echten Jazzmaster, aber ein originaler Hals war nicht zu bekommen. Die Fender-Parts für den Rhythm-Schaltkreis bestellte ich bei einem anderen Händler. Im Laufe vieler Monate trudelten die dann einzeln von Fender-USA ein, und als alles da war, passten dann die metallenen Rollregler-Knöpfe nicht auf die ebenfalls metallenen kleinen Poti-Achsen. 🙁 Also hab ich das Zeug nur als Attrappe eingesetzt, und vermisse den Rhythm-Schaltkreis auch gar nicht weiter. Trotzdem ärgerlich.

Hier mein Rezept für eine Jazzmaster Marke Eigenbau! Man nehme:

  • Einen Korpus von www.warmoth.com; den kann man auch über manche Händler bestellen.
  • Einen Strat-Style-Hals mit möglichst großer Kopfplatte plus Kluson-Mechaniken.
  • Pickguards stellen Fender und Allparts her; beim Händler fragen oder googeln.
  • Tonabnehmer gibt es von einigen wenigen Herstellern – siehe Hinweise weiter oben und an anderer Stelle in dieser Ausgabe!
  • Passende Vibrato-Systeme und Brücken stellen Allparts und Gotoh her; sie bekommt man ebenfalls bei etlichen Händlern.
  • Dann brauchen wir noch zwei Potis mit 1 MegOhm, einen Dreiwegeschalter wie bei einer Gibson SG, Kleinteile wie Kondensator, Klinkenbuchse, Gurtpins, Kabel, String-Tree, Strat-Potiknöpfe, Halsplatte, Schrauben usw.
  • Den Schaltplan kann man sich bei Fender oder Seymour Duncan runterladen – Geduld bringt Freude!

Und dann: Den Korpus sollte man innen mit an Masse gelegter Alufolie bekleben, das Pickguard von unten auch. Denn JazzmasterPickups sind die schlimmsten Brumm-Ansauger die ich kenne! Wer sich an den Rhythm-Schaltkreis wagen will, muss bei seinem Musikalienhändler alle Parts anhand einer Fender-Stückliste bestellen; und u. U. Monate warten. Ansonsten holt man sich bei Conrad Elektronik für ca. € 2,50 einen Schiebeschalter, schraubt ihn als Dummy ein, und statt der Rollregler klebt man schwarze Dichtungsringe als Attrappen unters Pickguard. Viel Erfolg!

Produkt: Fender Stratocaster
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