Test: Orange Little Bass Thing

Straighter Sound mit wenig Knöpfen, das hat was für sich. Zumal das Little Bass Thing sich ohne Firlefanz doch ziemlich vielseitig gibt und als Grundlage 500 Watt auf die Planken geben kann.
Robustes Stahlblech-Gehäuse und trotzdem unter drei Kilogramm, das ermöglicht nur eine Class-D-Endstufe mit Schaltnetzteil. Obwohl er technisch modern ist, vermittelt der kleine Orange mit seiner urtümlichen Bedienung, dass es hier effizient und ohne Ablenkung um das Wesentliche geht.
AUFGERÄUMT
Bässe, Mitten, Höhen, Lautstärke – das ist es, was der Orange seinem Bassisten an Entscheidungen abverlangt. Mit einigen Verfeinerungen, denn beim Mittenregler ist neben Anhebung oder Abdämpfung auch noch die Center-Frequenz stufenlos justierbar, was die zielgenaue Einstellung der Charaktere ermöglicht. Und der zuschaltbare Kompressor ist ebenfalls dosierbar, um verdichtet für schmatzenden steady Groove zu sorgen.
Auf der Rückseite setzt sich die Aufzählung der sinnvoll auf das Nötige beschränkten Ausstattung fort: Der serielle FX-Eischleifweg liegt zwischen Preamp und Endstufe. Dahinter zweigt der elektronisch symmetrierte DI-Ausgang ab, was leider in der größeren Bühnenpraxis den Nachteil beschert, dass jedes Nachregeln der Bühnenlautstärke auch die entsprechende Korrektur im PA-Mixer erfordert.
Um Erdungsschleifen zu unterbinden, ist ein Ground-Lift-Schalter vorhanden. Zwei parallel geschaltete Speakon-Ausgänge verteilen die Endstufenleistung von 500 Watt RMS auf eine Mindest-Anschlussimpedanz von 4 Ohm, sodass das kleine Bass-Ding auch größere Speaker-Aufbauten antreiben kann.

KLINGEN
Das aufgeräumte Top präsentiert sich dabei mit erwachsenen Wiedergabe-Ergebnissen, die auch betont wuchtig ausfallen können, wenn der Kompressor verwendet wird. Je nach eingestelltem Kompressionsgrad geht der Pegel in die Höhe. In den Spitzeneinstellungen zerrt es sogar, also muss dabei immer der Volume-Regler nachjustiert werden. Insofern ist die eigentlich willkommene Abrufbarkeit des Kompressors per Fußschalter nicht wirklich praxisgerecht, es sei denn, man verwendet ihn als Boost-Feature für hervorgehobene Bass-Passagen.
Ausgesprochen überzeugend agiert die übersichtliche Dreiband-Klangregelung. Sie packt wirksam bei den druckvollen Bässen zu, während die Höhen, trotz des reichlichen Einstellbereichs von +/-15 dB, angenehm rund und ohne scharfe Übertreibungen dosiert werden können. Letzteres gilt auch für die durchstimmbaren Mitten, die gezielt ein breites Spektrum an Charakternuancen abdecken, ohne in den Extremeinstellungen zu unnatürlich oder gar quäkig rüberzukommen.
Noch ein Plus: Der eingebaute Lüfter springt nur dann an, wenn es wirklich nötig ist, sodass man bei geringerer Leistungsabforderung nicht mit entsprechenden Geräuschen behelligt wird.

RESÜMEE
Was der handliche Orange überzeugend liefert, sind druckvolle, tragkräftige Bass-Sounds, die zudem auch ohne viele Knöpfe variabel einstellbar sind. Damit punktet das Little Bass Thing in jedem Fall im Proberaum, während das einfache Schaltungskonzept für den Bühneneinsatz allerdings gewöhnungsbedürftig ist. Wen die Pegelabhängigkeit des symmetrischen DI-Ausgangs nicht stört, wer auch bei der Kompressor-Dosierung das Nachregeln der Lautstärke in Kauf nimmt, bekommt von Orange ein klangstarkes Class-D-Top geliefert.
PLUS
● kraftvolle Sounds
● Variabilität/Klangregelung
● Leistungsvermögen
● robuste Bauweise
MINUS
● Pegelanhebung bei Kompressor-Einsatz
● Pegelabhängiger DI-Ausgang
(erschienen in Gitarre & Bass 05/2020)
NA DA HABT IHR ES ENDLICH GESCHAFFT!!!
Vor einiger Zeit hab ich schon gefragt wann ihr mitten im Satz den Bericht abbrecht.
Gratuliere – jetzt ist es so weit!
Shame on you !!!!!
Hallo Klaus,
wie jeden Monat veröffentlichen wir Teaser zu spannenden Testberichten aus dem neuen Heft. Die neue Ausgabe, Gitarre & Bass 05/2020, ist seit heute erhältlich!
Wenn du wissen möchtest, wie es weitergeht, klicke unten auf das Bild, folge diesem Link zum Shop, oder hol dir das neue Magazin am Kiosk deines Vertrauens 😉
Grüße aus der Redaktion!