ZZ Top

Wenn es eine Band gibt, bei der ein Besetzungswechsel heute schlicht undenkbar ist, dann ZZ Top. Erfahre hier alles rund um Gibbons, Hill & Beard!

Die US-amerikanische Band ZZ Top ist aus der Geschichte des Blues Rock genauso wenig wegzudenken wie die Bärte von Gibbons und Hill. Zeit ihres Bestehens bringen die texanischen Musiker bei jedem Auftritt die Bühne zum Beben. Nicht umsonst sind sie 2004 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden.

Die Blues-Rock-Band ZZ Top!
Die Blues-Rock-Band ZZ Top!

<<<Inhaltsverzeichnis>>>

Der Sound von ZZ Top

ZZ Top hatte spätestens mit dem dritten Album ‚Tres Hombres‘ (1973) zu einem markanten und unverwechselbaren Band-Sound gefunden. Die US-Tour zum Album bescherte der Band zahlreiche ausverkaufte Shows, von denen einige mitgeschnitten wurden. Billy Gibbons erzählt die Vorgeschichte von ‚Fandango‘, dem vierten ZZ Top-Album:

“Wir hatten genug Live-Mitschnitte für eine Seite einer LP, und so entschieden wir uns für die ungewöhnliche Lösung, ein Album zu machen, das je zur Hälfte aus Live-Tracks und im Studio produzierten Songs bestand. Wie sich später herausstellte, lagen wir so goldrichtig.“

Dazu trug auch einer der im Studio aufgenommenen Tracks maßgeblich bei: „Einer der Songs, die wir live spielten, ein weiteres Exemplar der Marke ‚Sag alles in drei Minuten‘ war ‚Tush‘. Wir waren gerade in Alabama, als der Song mit dem Riff geboren wurde.

Was den Text anbelangt, hält sich die Verwandtschaft zu Bob Dylan in engen Grenzen. ,Tush‘ fühlte sich aus der Sicht eines Musikers wirklich gut an. Aber im Vorfeld weiß man nie, ob ein Song ein Hit wird oder nicht.

Die Aufnahmen machten viel Spaß, und wir versuchten, den magischen Moment einzufangen und reproduzierbar zu machen.“

Der Versuch ist gelungen, und ‚Tush‘, übrigens gesungen vom Bassisten Dusty Hill, nimmt in der beeindruckenden Reihe von ZZ Top-Hits eine Sonderstellung ein, was schon alleine die Tatsache beweist, dass die Band das Tune regelmäßig als Zugabe spielt.

Der Song beginnt mit dem zweitaktigen Signature-Riff, das dreimal gespielt wird. Es folgen sechs Durchgänge einer Standard-Bluesform in G-Dur. Nichts Spektakuläres eigentlich, aber die ternären Boogie-Patterns so groovy zu spielen, ist eine Kunst für sich:

Die einfache Genialität von ‚Tush‘ siehst du hier in diesem Playalong:

Wenn du den Sound von ZZ Top selbst spielen willst, empfehlen wir unser ZZ Top Workshop-Special!

zurück zur Übersicht

Die Story von ZZ Top

 

Die Blues-Rock-Band ZZ Top!
ZZ Top Live
Live 2008: Frank Beard, Dusty Hill & Billy Gibbons
Billy Gibbons mit Les Paul Gitarre
Haben den Swing im Blut: ZZ Top
ZZ Top Cover

Die Bandmitglieder von ZZ Top

Gibt es eine skurrilere Band als ZZ Top? Mit stoischem Eigensinn aber riesigen Erfolgen kurven die drei Texaner Billy Gibbons (Bart, Gitarre, Gesang), Dusty Hill (Bart, Bass, Gesang) und Frank Beard (kein Bart, Schlagzeug) seit weit über dreißig Jahren durch die internationale Blues-Rock-Galaxie.

Die größten Hits von ZZ

Bereits Anfang der Siebziger ging der Stern des Trios auf, als die Band mit ihrem Debüt-Album (1970), dem im Abstand von jeweils einem guten Jahr folgenden Rio Grande Mud (1972) und Tres Hombres (1973) sowie den exquisiten Fandango (1975) und Tejas (1976) eine breite Spur hinter sich her zog.

Den größten kommerziellen Erfolg hatten die Jungs aus Texas Mitte der Achtziger: Auf dem in Richtung Kommerz getrimmten Eliminator (1983) verzeichnete die Gruppe gleich drei Hit-Singles: Gimme All Your Lovin, Sharp Dressed Man & Legs.

Hier der Song “Jesus Just Left Chicago”, den die Band im April 1980 auf ihrem legendären Konzert im Rahmen des ARD-Rockpalastes in der Essener Grugahalle spielte. Spätestens jetzt brach auch in Deutschland bei Millionen Fernsehzuschauen das ZZ Top-Fieber aus:

Wie entstand der Kult um die Bärte?

Nach dem internationalen Durchbruch wurde es etwas ruhiger um die Band. Die beiden Bandmitglieder Gibbons und Hill liesen sich unabhängig voneinander ihren Bartwuchs freien lauf, während ironischer weise der musikalische Kollege Beard nicht auf den Trend mit einstieg.

Ältere Fans bedauerten den Schritt zu mehr Radiotauglichkeit und freuten sich umso lautstärker, als ZZ Top Mitte der Neunziger wieder zu schrofferen und eigenwilligeren Arrangements zurückkehrten.

1994 lieferten ZZ Top mit Antenna ein starkes Album ab, dass bereits die Rückkehr zu schlankeren Songs andeutete, weg von der opulenten Hochglanz-Musik der Achtziger.

Doch erst mit Rhythmeen (1996), dem letzten Album mit Bill Ham, sollte das Trio endgültig zu seinen alten Wurzeln zurückfinden. Gleich die ersten funky Licks des schwer groovigen Titel-Tracks klingen sehr nach den alten ZZ Top. Auch heute noch touren die drei Musiker zusammen durch die Rockbühnen der Welt.

Matthias Mineur & Arnd Mueller

zurück zur Übersicht

Rocklegenden: Billy Gibbons & Dusty Hill

Wenn es eine Band gibt, bei der ein Besetzungswechsel heute schlicht undenkbar ist, dann ZZ Top. Das Trio aus den Vereinigten Staaten wurde 1969 von dem Gitarrist, Sänger und Songwriter Billy Gibbons gegründet, der nach kurzen Experimenten mit dem Bassisten und Sänger Dusty Hill und dem Schlagzeuger Frank Beard die richtigen Mitstreiter gefunden hatte, um mit ihrer Musik Rock-Geschichte zu schreiben.

Gibbons hatte schon mit 13 seine erste elektrische Gitarre bekommen und war heftigst mit dem Blues– und Rock-Fieber infiziert worden. Mit 18 Jahren gründete er The Moving Sidewalks, eine Band, die psychedelischen Blues-Rock spielte und als Opening Act für Jimi Hendrix’ erste US-Tour engagiert wurde.

Gibbons und Hendrix freundeten sich an und diskutierten viele Stunden über neue Sounds und neue Ideen. Jimi schenkte seinem Kumpel eine pinke Stratocaster und erwähnte ihn in der Dick Cavett-Show als neuen Stern am Gitarristenhimmel.

zurück zur Übersicht

Diskografie

  • ZZ Top’s First Album (1971)
  • Rio Grande Mud (1972)
  • Tres Hombres (1973)
  • Fandango! (1975)
  • Tejas (1977)
  • Degüello (1979)
  • El Loco (1981)
  • Eliminator (1983)
  • Afterburner (1985)
  • Recycler (1990)
  • Antenna (1994)
  • Rhythmeen (1996)
  • XXX (1999)
  • Mescalero (2003)
  • La Futura (2012)

Text: Matthias Mineur & Arnd Mueller