Malcolm Young

Malcolm Young hat den Sound von AC/DC geschaffen. Erfahre mehr über das Leben, den Sound und die Gretsch von Angus Youngs großem Bruder!

Malcolm Young
Trotz 1,60m auf der Bühne ganz groß: Malcolm Young und seine Gretsch

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Malcolm Young Biografie

Wann ist Malcolm Young gestorben?

Malcolm & Angus Young

Welche Gitarren spielte Malcolm Young?

Der Sound von Malcolm Young

Eine Gretsch für Malcolm Young

AC/DC Diskografie

Malcolm Young Biografie

Malcolm Young wurde am 6. Januar 1953 im schottischen Glasgow geboren. Mit zehn wanderte er mit seinen Eltern und seinen sieben Geschwistern nach Sydney (Australien) aus. Mit 15 brach er die Schule ab, um eine Band zu gründen. Nach Ausbleiben des Erfolgs, gründete er 1973 die Band AC/DC, zu der später auch sein zwei Jahre jüngerer Bruder Angus stieß. Den einzigen Gitarrenunterricht, den Malcolm und Angus jemals erhielten, war übrigens von ihrem älteren Bruder George.

In The Beginning: Malcolm Young, Bon Scott und Angus Young
In The Beginning: Malcolm Young, Bon Scott und Angus Young

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Wann ist Malcolm Young gestorben?

Am 18. November 2017 verstarb Malcolm im Alter von 64 Jahren, nachdem er die größte Rockband aller Zeiten bereits 2014 aufgrund einer Demenzerkrankung verlassen hatte.

Über 40 Jahre war Malcolm Young Songwriter, Rhythmusgitarrist und die treibende Kraft hinter AC/DC gewesen – nun war der AC/DC Gründer tot. Auf der Facebook Seite teilte die Band folgendes mit: „Heute müssen wir mit tiefer Traurigkeit mitteilen, dass Malcolm Young nicht mehr bei uns ist. Zusammen mit Angus war er der Schöpfer von AC/DC, und mit seiner enormen Hingabe war er die treibenden Kraft in der Band. Als Gitarrist, Songwriter und Visionär war er ein Perfektionist und ein einzigartiger Mann.“

ACDC Facebook Post zu Malcolm Young

 

Das Video veröffentliche Angus kurz nach dem Tod seines Bruders – mit Momenten aus rund 40 Jahren AC/DC.

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Malcolm & Angus Young

Malcolm Youngs Rhythmus-Sound tendierte in Richtung einer satten und kurz vor der Kompression stehenden Endstufen-Übersteuerung. Der Riff-Schmied war bekannt für seine modifizierte 1963er Gretsch Jet Firebird, die er über Röhren-Amps von Marshall spielte.

Angus Young besitzt in Rhythmus-Passagen einen etwas volleren und verzerrteren Klang, der sich hervorragend mit dem fast trockenen Sound seines Bruders Malcolm Young ergänzt. In den Soli ist für Biss im Sound ein wenig mehr Verzerrung im Spiel. Um sich Angus Youngs Sound anzunähern muss man keine SG spielen, aber eine Gitarre mit einem Humbucker-Tonabnehmer in der Stegposition sollte es schon sein.

Der Verstärker darf schon eine ordentliche Verzerrung produzieren, doch die Töne dürfen nicht verwischen. Eventuell hilft es, beim Austarieren den Lautstärkeregler der Gitarre ein wenig zurückzunehmen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Weitere spannende Infos zu AC/DC und dem legendären Rock-Sound erhältst du in dem 45-seitigen AC/DC Special! 

 

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Welche Gitarren spielte Malcolm Young?

Der Gitarrist Malcolm Young war das gelebte Rock-’n’-Roll-Riff, und daran bestand niemals irgendein Zweifel. Sein Markenzeichen war von Anbeginn seine 1963er Gretsch Jet Firebird, die er angeblich von Harry Vanda von den Easybeats erhielt. Er soll diese Gitarre auf sämtlichen AC/DC-Alben verwendet haben, bis auf den Titel ,High Voltage‘, auf dem er eine Gibson L5S Solidbody spielte.

Gretsch von Malcolm Young

Die Gretsch von Malcolm Young wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut. Etwa 1975 installierte Malcolm einen Gibson Humbucker Middlepickup, 1976 wurde der Pickup wieder entfernt, ebenso der Frontpickup, den er ohnehin nie verwendete. Gleichzeitig entfernte er den Lack und das Burns-Vibrato-System, das durch eine Badass-Bridge ersetzt wurde. Letzteres wurde jedoch etwa im Jahr 2000 wieder rückgängig gemacht. Auch die überflüssigen Potis wurden stillgelegt.

Der übrig gebliebene Gretsch Filtertron-Humbucker ist angeblich (zumindest zeitweise) direkt mit der Ausgangsbuchse verbunden. Ein Pickup genügt für ein amtliches Rockriff. Als Saiten verwendete er ein .012-auf-.056-Pure-NickelSet mit einer umwickelten .025er G-Saite. Heavy Strings for Heavy Riffs! Malcolm liebt angeblich NOS Nickel-Saiten von Gibson, die aber nur noch sehr schwer zu finden sind. Seine mächtigen Anschläge rührten von einem Fender Heavy Pick.

Braune Grtesch Gitarre

In den frühen Achtzigern war Malcolm Young live auch mit einer weißen Gretsch White Falcon zu sehen. Außerdem verwendete er auch zahlreiche andere Gretsch Solidbodys, im letzten Jahrtehnt auch mehrere Gretsch Malcolm Young Signature Gretsch-Gitarren, die mit einem Filtertron Bridge-Pickup und Badass-Bridge bestückt sind. Im Studio und oft auch live schien er aber immer wieder seine alte, geschundene Gretsch zu bevorzugen. Eine ewige Liebe sozusagen.

Auch sein Amp-Setup ist von Anbeginn immer das gleiche geblieben: Im Studio verwendete er einen Marshall JTM45/100 aus dem Baujahr 1966/67 mit KT66-Röhren, die angeblich an einer Anodenspannung von etwa +620 Volt laufen.

Aufgrund der hohen Spannungen ist dieser Amp ein regelrechter Röhrenfresser und benötigte daher einen zuverlässigen Service-Techniker, wo immer Malcolm den Verstärker benutzen wollte. Laut Chris Merren (ein kalifornischer Verstärker-Techniker, der hervorragende Marshall-Trafos wickelt) wurde bei Malcolms JTM45/100 irgendwann der Choke (Siebdrossel) entfernt und durch einen Lastwiderstand ersetzt. Diese Maßnahme sollte den Voltage-Peak-Level etwas herabsetzen und dadurch die Röhren schonen.

Dazu setzte er noch einen Plexi Super-Bass 1959 (etwa 1968 – 71) ein, der mit EL-34-Röhren bestückt ist. In den Achtziger Jahren konnte man Malcolm auch mit JCM800- 2203-Amps sehen. Aber in den letzten Jahren vertraute er angeblich wieder auf sein altbewährtes Amp-Duo.

AC/DC mit ihrem Superhit Highway to Hell – und Sänger Bon Scott:

Uneinig sind sich die Beobachter und Experten über die verwendeten Speaker in Malcolms Marshall-Boxen. In den frühen Tagen der Band waren es vermutlich Celestion G12H-55-Speaker, danach Celestion Blackbacks und heute angeblich Vintage-30-Speaker.

Vermutlich variierte die Bestückung in Laufe der Jahre mehrmals je nach Bedarf und Geschmack. Man bedenke, dass sich wie erwähnt unzählige Boxen im Bandbesitz befinden.

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Der Sound von Malcolm Young

Möchte man den Sound von Malcolm nachstellen, ist man mit Sicherheit mit einem Gretsch-Signature-Modell gut bedient. Ebenso mit einer guten Duo Jet. Nicht ganz unwichtig ist der Filtertron-Pickup, für den sich eine Bestückung mit Alnico-Magneten empfiehlt. Die Pickups von TV Jones sind hier vermutlich die erste Wahl, sollte man keinen alten Original-Pickup finden.

Marshall JTM45/100Als Amp sind natürlich Marshall 100-Watt-Typen geeignet, vor alte Plexi-Originale mit einer sogenannten ‘shared cathode’-Schaltung in der Vorstufe. Einen echten JTM45/100 dürfte man heute kaum noch finden. Davon wurden nur sehr, sehr wenige gebaut. Es gibt aber brauchbare Bausätze von TAD oder Metroamp, die diese Klänge versprechen.

Ein Marshall 1959 Handwired müsste ebenfalls gut funktionieren. Wichtig scheint vor allem, dass man laut, aber clean spielt. Gute Pure-Nickel-Saiten gibt es nach wie vor von Gibson sowie z. B. von Pyramid. Die entsprechenden Saitenstärken sind natürlich ebenfalls Pflicht. Nun heißt es nur noch den Big Bäng üben. Und das ist trotz vermeintlich simpler Rock-Riffs vermutlich ein langer, langer Weg.

Bei AC/DC Gitarrist Malcolm Young konnte man eine gewisse Treue zu einem ganz bestimmten Handwerkszeug ausmachen. Und wie sieht’s bei der Gibson SG & Angus Young aus?

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Eine Gretsch für Malcolm Young

Auf der Namm Show 2017 hat Gretsch den AC/DC-Gründer Malcolm Young mit einem Custom-Shop-Modell geehrt – der G6131MY-CS Custom Shop Malcolm Young “Salute” Jet.

Gretsch widmete dem Rhythm-Meister ein eigenes Custom-Modell. Malcoms ’63 Jet Firebird “The Beast” wurde von Gretsch genauestens unter die Lupe genommen. Das dadurch entstandene Modell G6131MY-CS Custom Shop Malcolm Young “Salute” Jet stellt dementsprechend eine möglichst genaue Kopie des Originals dar, inklusive kleinerer Kerben und selbstverständlich mit zwei ausgebauten, bzw. gar nicht erst erst eingebauten Pick-Ups.

Eine 1963er Gretsch Jet Firebird setzt in der Regel auch Bruder Angus ein, der jedoch notorisch mit einer Gibson SG Standard unterwegs ist.

AC/DC mit einem weiteren Superhit: You Shook Me All Night Long

Text: Udo Pipper

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AC/DC Diskografie

  • 1975 High Voltage
  • 1975 T.N.T.
  • 1976 Dirty Deeds Done Dirt Cheap
  • 1977 Let There Be Rock
  • 1978 Powerage
  • 1979 Highway to Hell
  • 1980 Back in Black
  • 1981 For Those About to Rock (We Salute You)
  • 1983 Flick of the Switch
  • 1985 Fly on the Wall
  • 1988 Blow Up Your Video
  • 1990 The Razors Edge
  • 1995 Ballbreaker
  • 2000 Stiff Upper Lip
  • 2008 Black Ice
  • 2014 Rock or Bust

 

ac-dc Thunderstruck

>>> Hier findet ihr die Playalong-Versionen des Songs “Thunderstruck” – als Komplettmix (mit allen Instrumenten & Gesang) sowie als Minus-One-Versionen für alle Instrumentengruppen zum Mitspielen oder Mitsingen. <<<