La croix du languedoc

Lâg T300DCE/ T300ACE im Test

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Die Erfolgs-Story des französischen Herstellers verläuft rasant. 1980 als winzige 2-Mann-Werkstatt gegründet, ist man heute ein Global Player mit einem Output von 100.000 Instrumenten pro Jahr.

Lâg T300DCE_02
(Bild: Dieter Stork)

Und zwei Dinge sind trotz weltweiten Auftritts geblieben: Der Accent Circonflex (das Dach) auf dem „a“ im Namen, und das Friedenskreuz „La Croix du Longuedoc“ auf jedem Instrument. Von Letzteren kann man ja wohl dieser Tage nie genug haben.

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Konstruktion

Die beiden 300er versprühen den rauen Charme der Provence und haben – wie alle Lâg-Gitarren – eine Menge Eigencharakter. Unsere Test-Geschwister unterscheiden sich lediglich in der Korpusform: hier Dreadnought, dort Auditorium. Die Namensendung CE steht bei beiden für ein (venezianisches, also rundes) Cutaway und für Elektronik (von Fishman). Die Bodies bestehen aus einer massiven Fichtendecke mit Zargen und Boden aus geflammtem Ovangkol. Die Hochglanzlackierung unterstützt dabei die Wirkung der eindrucksvollen Maserung des Korpusholzes.

Schwarzes Binding gibt der hellen Decke Kontur, den typischen Lâg-Faktor liefert hier vor allem die Schalllochverzierung mit Ovangkol-Einlage und dem besagten Kreuz aus der südfranzösischen Region Languedoc. Das Steg- und Griffbrettmaterial wird mit Brownwood bezeichnet – es ähnelt sehr Palisander. Der Steg hat einen recht massiven Mittelblock auf dem die Saiten mit Pins fixiert sind. Stegeinlage und Sattel sind aus schwarzem Graphit, dazwischen liegen 650 mm frei schwingende Saite. Die Griffbretter kommen ganz ohne Einlagen aus, punkten aber mit 20 flachen breiten Bünden aus Silber-Nickel.

Orientierungshilfe geben dann aber doch die kleinen Dots in der Griffbrettkante. Der Hals ist übrigens aus Khaya (schnell wachsende Mahagoni-Art). Er fällt zum einen durch seinen recht breiten und flachen Halsfuß auf, zum anderen durch die Volute, mit der der Übergang zur angeschäfteten Kopfplatte verstärkt wird. Bei der stoßen wir wieder auf ganz viel Lâg-Style. Mit der erhabenen Mittelpartie, den schwarzen hauseigenen Tunern und dem eingelegten Firmenlogo aus Ahorn ist sie unverkennbar. Bei der Bordelektronik sind die 300er mit dem Fishman Ink3 System auf dem neuesten Stand. Insgesamt zeigen die beiden Lâg-Modelle den tadellosen chinesischen Produktionsstandard der gehobenen Mittelklasse. Da gibt es bei Verarbeitung, Lackierung und Werkseinstellung erst mal nichts zu mäkeln.

Lâg T300DCE_01
(Bild: Dieter Stork)

Praxis

Nimmt man die Lâgs zur Hand, tun sich doch Unterschiede auf. Das fängt beim Halsprofil an – die Dreadnought hat da deutlich mehr Fleisch auf den Rippen. Mir gefällt das gut, sie ist die muskulösere der beiden. Kräftiger Hals, großer Korpus, bulliger bauarttypischer Sound. Die Auditorium mag es etwas dezenter: Der Hals ein wenig schlanker, der Korpus stärker tailliert, der Sound etwas kultivierter, feingliedrieger. Toll zu bespielen sind sie beide – der Rest ist reine Geschmackssache.

Über Anlage kann das neue Fishman-System zeigen was es kann. Der Preamp sitzt ganz flach und unauffällig auf der Zarge – mit der Fingerspitze lassen sich Volume, Bass, Middle und Treble justieren; der kleine aber super ablesbare Tuner hat volle Bühnentauglichkeit. Im Plugged-Modus hat die Auditorium die Nase vorn. Bei ihr sind die einzelnen Lautstärken der Saiten ausgewogener, der Sound kommt direkt, natürlich und frisch um die Ecke. Würde man bei der Dreadnought nochmal bei der Positionierung des Piezo-Pickups nachbessern, würde sie klanglich sicher gleichziehen.

Resümee

Die 300er-Lâgs bieten eigenständige Optik, tolle Verarbeitung und erstklassige Modell-typische Klangbilder. Das Fishman-Ink3-System übersetzt das souverän und bedienungsfreundlich ins Elektrische. Haptik und Grundsound der Gitarren überzeugen beiderseits auf ihre jeweilige Art. Sollte man ausprobieren – beaucoup de plaisir!

 

Plus

  • Design
  • Verarbeitung, Werkseinstellung
  • Bespielbarkeit,
  • Charakterstarke A- und E-Sounds

Minus

  • Justierung des Piezo-PU bei der T300DCE

 

Lâg T300DCE_profil

 

Produkt: Fender Stratocaster
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